Jonathan Rea - © Kawasaki

© Kawasaki – Rea demonstrierte in Jerez eindrucksvoll, was mit einem Superbike möglich ist

Nachdem Superbike-Weltmeister Jonathan Rea am Mittwoch eindrucksvoll demonstrierte, dass man mit einem aktuellen Superbike die deutlich teureren MotoGP-Prototypen ärgern kann, holte der Kawasaki-Pilot am Donnerstag noch einmal richtig aus und setzte sich an die Spitze des gemeinsamen MotoGP/Superbike-Tests.

Besonders eindrucksvoll: Rea war sogar schneller als MotoGP-Superstar Valentino Rossi, der im April die Pole-Position einfuhr.

Rea unterbot Rossis Pole-Position-Zeit um 15 Tausendstelsekunden. Die Bedingungen waren aber alles andere als optimal, denn auch in Spanien kündigt sich die kalte Jahreszeit an. Das hielt Rea nicht davon ab, die versammelte MotoGP-Meute lächerlich zu machen. Aspar-Ducati-Neuzugang Alvaro Bautista war erster Verfolger von Rea und verlor etwas mehr als zwei Zehntelsekunden. Bautista führte die Wertung bis zum späten Nachmittag an, wurde dann aber vom zweifachen Superbike-Champion verdrängt.

Mit 71 Runden war Bautista der fleißigste Fahrer am Donnerstag. Nach zwei Jahren im Aprilia-Werksteam führt Bautistas Weg zu Ducati. Mit der 2016er-Desmosedici kommt der Spanier offensichtlich gut zurecht, denn im Qualifying zum Spanien-Grand-Prix im April war er mit der Aprilia mehr als eine Sekunde langsamer.

Auch Davies und Sykes auf MotoGP-Niveau
uf Position drei folgte eine weitere Ducati. Dabei handelte sich es aber nicht um eine Desmosedici sondern um eine Panigale. Chaz Davies war mit seinem Ducati-Superbike ebenfalls stark unterwegs. Knapp vier Zehntelsekunden verlor der Brite auf die Vorgabe von Dauerrivale Rea. Davies bestätigte am Donnerstag, dass man nicht zwingend einen millionenschweren MotoGP-Prototyp benötigt, um in Jerez gute Rundenzeiten zu fahren.

Ducati-Markenkollege Loris Baz setzte sich am Donnerstag im teaminternen Duell bei Avintia durch und setzte sich auf Position vier. Teamkollege Hector Barbera, der am Mittwoch die Wertung anführte, beendete den Tag auf der sechsten Position. Superbike-Vizeweltmeister Tom Sykes landete mit seiner Werks-Kawasaki zwischen den beiden Avintia-Ducatis.

Suzuki war am Donnerstag nur noch mit Testpilot Takuya Tsuda vor Ort. Werkspilot Andrea Iannone machte nach einem äußert produktiven Mittwoch Schluss und sparte einen der wertvollen Testtage. Durch den Verlust der Vorteile muss Suzuki ab der Saison 2017 genau wie Honda, Yamaha und Ducati mit fünf Testtagen auskommen. Lediglich KTM und Aprilia dürfen unbegrenzt oft mit den Stammpiloten testen.

Sam Lowes bereitet Aprilia Sorgen

Bei Aprilia machte Neuzugang Aleix Espargaro seiner Crew erneut Mut, denn er unterbot erneut die Qualifying-Zeiten von Bautista und Stefan Bradl. Dafür dürfte sich die andere Seite der Box größere Sorgen machen, denn Moto2-Aufsteiger Sam Lowes beendete den Tag erneut als Letzter. Mehr als dreieinhalb Sekunden verlor der Brite auf die Zeit von Landsmann Rea.

Erfreulich: KTM steigerte sich am Donnerstag deutlich. Testpilot Mika Kallio landete mit seiner RC16 auf Position 15 und verkürzte den Rückstand auf 1,784 Sekunden. Stammpilot Bradley Smith hat aber noch zu kämpfen. Der Brite verlor knapp drei Sekunden auf die Tagesbestzeit und stand deutlich in Kallios Schatten. Pol Espargaro musste auch den zweiten Testtag in Jerez von der Strecke aus beobachten, denn Yamaha stellte den Spanier nicht frei und verhinderte damit, dass der ehemalige Moto2-Weltmeister weitere Erfahrungen mit der KTM sammeln kann.

Die inoffiziellen Testzeiten aus Jerez (Donnerstag):
1. Jonathan Rea* (Kawasaki) – 1:38.721 Minuten (61 Runden)
2. Alvaro Bautista (Aspar-Ducati) +0,225 Sekunden (71)
3. Chaz Davies* (Ducati) +0,395 (53)
4. Loris Baz (Avintia-Ducati) +0,463 (51)
5. Tom Sykes* (Kawasaki) +0,740 (86)
6. Hector Barbera (Avintia-Ducati) +0,821 (31)
7. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,954 (23)
8. Marco Melandri* (Ducati) +0,973 (54)
9. Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) +1,045 (40)
10. Karel Abraham (Aspar-Ducati) +1,055 (42)
11. Michele Pirro (Ducati) +1,166 (32)
12. Scott Redding (Pramac-Ducati) +1,264 (57)
13. Alex Lowes* (Yamaha) +1,421 (17)
14. Jack Miller (Marc-VDS-Honda) +1,586 (31)
15. Mika Kallio (KTM) +1,784 (32)
16. Leon Camier* (MV Agusta) +1,972 (60)
17. Takuya Tsuda (Suzuki) +2,221 (38)
18. Hiroshi Aoyama (Honda) +2,282 (57)
19. Michael van der Mark* (Yamaha) +2,607 (21)
20. Bradley Smith (KTM) +2,900 (28)
21. Sam Lowes (Aprilia) +3,591 (15)

Die inoffiziellen Testzeiten aus Jerez (Mittwoch):
1. Hector Barbera (Avintia-Ducati) – 1:39.614 Minuten (64 Runden)
2. Jonathan Rea* (Kawasaki) +0,125 Sekunden (60)
3. Loris Baz (Avintia-Ducati) +0,192 (55)
4. Alvaro Bautista (Aspar-Ducati) +0,248 (52)
5. Scott Redding (Pramac-Ducati) +0,471 (55)
6. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,472 (45)
7. Michele Pirro (Ducati) +0,478 (49)
8. Andrea Iannone (Suzuki) +0,535 (68)
9. Jack Miller (Marc-VDS-Honda) +0,726 (48)
10. Chaz Davies* (Ducati) +0,795 (68)
11. Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) +0,818 (58)
12. Karel Abraham (Aspar-Ducati) +0,870 (59)
13. Tom Sykes* (Kawasaki) +0,997 (49)
14. Alex Lowes* (Yamaha) +1,371 (48)
15. Lorenzo Savadori* (Aprilia) +1,434 (61)
16. Marco Melandri* (Ducati) +1,674 (60
17. Leon Camier* (MV Agusta) +1,872 (58)
18. Eugene Laverty* (Aprilia) +2,078 (60)
19. Michael van der Mark* (Yamaha) +2,216 (84)
20. Mika Kallio (KTM) +2,275 (56)
21. Takuya Tsuda (Suzuki) +2,389 (67)
22. Bradley Smith (KTM) +2,748 (49)
23. Hiroshi Aoyama (Honda) +2,917 (68)
24. Sam Lowes (Aprilia) +3,407 (33)

Text von Sebastian Fränzschky

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