Francisco Lopez  © Red Bull

© Red Bull – Francisco Lopez übernahm am ersten kurzen Dakar-Tag die Spitze

(Motorsport-Total.com) – Am Samstag startete die 35. Ausgabe der berühmten Rallye Dakar 2013. Zum fünften Mal wird der Marathonklassiker in Südamerika ausgetragen. Kurz vor acht Uhr Ortszeit gingen die ersten Motorräder über die Startrampe im peruanischen Lima.

Zum ersten Mal ist die Hauptstadt der Startpunkt der Dakar. Unter tosendem Beifall wurden die Teilnehmer für die bevorstehenden Aufgaben verabschiedet. Insgesamt 183 Motorradfahrer machten sich am Samstag auf den Weg nach Pisco. Entlang der Pazifikküste musste zunächst eine Verbindungsstrecke über 250 Kilometer absolviert werden.

Rund um Pisco stand schließlich die erste gezeitete Schleife auf dem Programm. Es war nur eine kurze Aufwärmprüfung über lediglich 13 Kilometer. Dementsprechend lagen die Zeiten eng beisammen. Gestartet wurde bei den Motorrädern in umgekehrter Reihenfolge der Startnummern. Der Chilene Cesar Zumaran war mit Startnummer 195 der Erste und Titelverteidiger Cyril Despres mit Nummer 1 der Letzte. Der kurze Auftakt war auch gleich ein Vorgeschmack auf die kommenden Tage: Bei der Schleife um Pisco mussten bereits die ersten Wüstenkilometer zurückgelegt werden.

Zunächst lagen Amateur-Fahrer an der Spitze der Zeitenliste, doch schließlich übernahmen die Topstars das Zepter. Die erste Bestzeit der diesjährigen Dakar setzte Francisco „Chaleco“ Lopez. Damit übernahm der Chilene, der in diesem Jahr eine privat eingesetzte KTM fährt, auch die Führung der Gesamtwertung. Für die kurze Speziale benötigte Lopez 7:51 Minuten. „Es war heute schwierig. Während der Verbindungsetappe war ich etwas müde“, berichtet der Chilene.

„Aber die Dakar startete mit dieser Speziale und das Motorrad wachte genau wie der Fahrer auf. Es war ein schneller Abschnitt. Es ist gut gelaufen, aber ich bin es ruhig angegangen. Morgen wird es ganz anders. Wir werden sehen.“ Die Zeiten lagen dicht beisammen, denn Yamaha-Speerspitze Frans Verhoeven war lediglich um eine Sekunde langsamer.

Titelverteidiger Despres fehlten 13 Sekunden auf Lopez und der KTM-Werksfahrer reihte sich an der fünften Position ein. „Die heutige Etappe war ein langer Prolog, um die Startreihenfolge für morgen zu entscheiden“, sagt Despres und merkt an: „Wie immer waren auch Taktiken im Spiel. Um es noch komplizierter zu machen, entschieden sich die Organisatoren für den Koeffizienten fünf. Das bedeutet, dass die Prüfungszeiten mal fünf multipliziert wurden“, erklärt der Franzose die Regeln für die erste Etappe.

„Chalecos Taktik war scheinbar, so schnell wie möglich zu fahren. Helder Rodrigues wollte dagegen Zeit verlieren, denn er startet morgen als 29. Ich bin ein normales Tempo gefahren. Platz fünf scheint für mich eine gute Startposition zu sein“, blickt Despres auf Sonntag voraus. In der Spitzengruppe waren auch zwei Überraschungen zu finden. Der Chilene Pablo Quintanilla (KTM) wurde Dritter und sein Landsmann Patricio Cabrera, der eine Kawasaki fährt, Vierter.

Auf den Plätzen sechs bis neun folgten David Casteu (Yamaha), Ruben Faria (KTM), Javier Pizzolito (Honda) und Pal Anders Ullevalseter (KTM). Das Husqvarna by Speedbrain-Team war nicht ganz an der Spitze zu finden. Joan Barreda Bort landete zeitgleich mit seinem Teamkollegen Alessandro Botturi auf dem zehnten Platz. „Es ist heute alles gut gelaufen“, kommentiert Barreda. Ich wollte im Ziel in den Top 10 sein, und das hat auch geklappt. Für morgen sind wir in einer guten Position.“

Sein Teamkollege Paulo Goncalves beendete den ersten Tag als 13. und war ebenfalls zufrieden. „Ich bin mit konstantem Tempo und ohne Fehler durch diese Stage gefahren. Der Sand war sehr heimtückisch und man hätte leicht einen Fehler begehen können“, schildert der erfahrene Portugiese und ergänzt: „Für die morgige Etappe sind wir in einer guten Position.“ Honda-Neuzugang Helder Rodrigues hielt sich zurück und landete an der 29. Stelle.

Der Österreicher Ferdinand Kreidl (KTM) war auf Platz 143 zu finden. „Kurze Liasion – kurze Sonderprüfung im Sand. Null riskiert“, lautet sein Kommentar. Ansonsten zeigte sich Kreidl von der Szenerie in Peru beeindruckt: „Bei der Verbindungsetappe an der Pazifikküste war es angenehm kühl. Die Küste ist sehr beeindruckend, hohe Wellen und Warnschilder, wie man sich bei einem Tsunami verhalten soll. Die Begeisterung der Menschen ist enorm. In den Dörfern und Städten entlang der Liasion herrscht absolute Volksfeststimmung.“ Der Münchner Ingo Zahn (KTM) liegt auf Platz 118.
Am Sonntag beginnt die Dakar richtig: Im Umland von Pisco warten 242 Wertungskilometer, die durch ausgedehnte Dünenfelder führen.

Ergebnis der ersten Etappe (Top 10):
01. Francisco Lopez (KTM) – 07:51 Minuten
02. Frans Verhoeven (Yamaha) +1 Sekunde
03. Pablo Quintanilla (Honda) +5
04. Patricio Cabrera (Kawasaki) +11
05. Cyril Despres (KTM) +13
06. David Casteu (Yamaha) +15
07. Ruben Faria (KTM) +19
08. Javier Pizzolito (Honda) +21
09. Pal Anders Ullevalseter (KTM) +26
10. Joan Barreda Bort (Husqvarna) +29

Gesamtwertung nach der ersten Etappe (Top 10):
01. Francisco Lopez (KTM) – 39:15 Minuten
02. Frans Verhoeven (Yamaha) +5 Sekunden
03. Pablo Quintanilla (Honda) +25
04. Patricio Cabrera (Kawasaki) +55
05. Cyril Despres (KTM) +1:05 Minuten
06. David Casteu (Yamaha) +1:15
07. Ruben Faria (KTM) +1:35
08. Javier Pizzolito (Honda) +1:45
09. Pal Anders Ullevalseter (KTM) +2:10
10. Joan Barreda Bort (Husqvarna) +2:25

Text von Gerald Dirnbeck

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