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© Interwetten AG – Alex Hofmann: „Man darf das kommerzielle Interesse nicht vor die Förderung stellen“

Geld war im Motorsport schon immer ein wichtiger Faktor. Das hat sich bis heute nicht geändert. Viele junge Talente kämpfen mit der Finanzierung – besonders in Regionen, in denen der Sport nicht so populär ist.

Moto2-Pilot Marcel Schrötter trennte sich beispielsweise von seinem Privat-PKW, um seine Karriere fortzuführen. „Stefan Bradl hat nicht einen deutschen Sponsor“, hebt Alex Hofmann im Gespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘ hervor und betont: „Das ist ein riesiges Problem.“

„Die Privatteams kämpfen ums Überleben. Ohne das nötige Geld geht es nicht. Die Dorna hat meiner Meinung nach etwas zu spät reagiert und den Werken zu lange freien Lauf gelassen“, kritisiert Sport1-Experte Hofmann die MotoGP und lobt die mittlere Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft: „Die Moto2 ist ein Vorreiter. Es wurde bewiesen, dass kleinere Teams vorne mitfahren können. Der Sport wird aber teuer bleiben.“

Die Nachwuchsförderung in Deutschland läuft alles andere als optimal. In der IDM steht die Superbike-Klasse im Fokus. Für junge Talente ist die Spanische Meisterschaft deutlich interessanter. „Wir müssen in Deutschland endlich an einem Strang ziehen“, fordert Hofmann und kritisiert die Pool-Regelung der IDM (nur Hersteller, die in den Pool einzahlen, dürfen an den Rennen teilnehmen).

„Man darf das kommerzielle Interesse nicht vor die Förderung stellen. Das ist ein sehr großes Problem. Alle, die beteiligt sind, sollten sich nicht darauf konzentrieren, damit Geld zu verdienen. Das macht man aus Leidenschaft und wegen der Sportförderung“. stellt Hofmann klar. „Das Problem wird in Spanien deutlich besser gelöst. Da kümmert sich die Dorna und schickt TV-Teams zu den Rennen. Es gibt Live-Übertragungen im spanischen Fernsehen. Wir könnten in Deutschland deutlich besser aufgestellt sein.“

Auch Superbike-WM-Pilot Max Neukirchner war ein Opfer der Pool-Regelung der IDM. Der Sachse wollte beim Rennen am Sachsenring teilnehmen, durfte mit seiner Ducati aber nicht fahren, weil der Hersteller nicht mehr in den Pool einzahlt. „Zur Zeit ist es ein Trauerspiel, aber ich denke, wer Bert (Poensgen, geschäftsführender Gesellschafter der IDM; Anm. d. Red.) kennt, der weiß, dass er alles versuchen wird, die IDM wieder erfolgreich zu machen“, bemerkt Neukirchner auf Nachfrage von ‚Motorsport-Total.com‘.

Die oft kritisierte Pool-Regelung der IDM könnte in der Zukunft abgeschafft werden. Das besätigt Neukirchner: „Ich habe gehört, dass diese Pool-Regelung aufgelöst werden soll. Aber das wird wohl erst Ende 2014 soweit sein“, so der MR-Ducati-Pilot.

Text von Sebastian Fränzschky

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