Stefan Bradl - © Honda

© Honda – Einen WM-Punkt sammelte Stefan Bradl bei seinem Debüt in der Superbike-WM

„Mit diesem Ausgang des ersten Rennens können wir natürlich nicht zufrieden sein“, sagt Stefan Bradl nach seinem Debüt in der Superbike-WM. Von Startplatz 15 zeigte der Deutsche zunächst einen guten Start, doch mit Fortdauer des Rennens fiel er zurück.

Schließlich wurde es im ersten Lauf auf Phillip Island (Australien) Platz 15 und ein WM-Punkt. „Das größte Problem ist, dass wir im Kurvenausgang absolut keinen Grip haben, sobald der Reifen beginnt abzubauen.“, nennt Bradl die Gründe für den Rückfall in der zweiten Rennhälfte.

Im Ziel fehlte eine knappe halbe Minute auf Sieger Jonathan Rea. Honda-Teamkollege Nicky Hayden meisterte die Renndistanz um zehn Sekunden schneller und wurde Elfter. Es war jene schwache beziehungsweise schwierige Vorstellung, die beide Fahrer schon im Vorfeld befürchtet hatten. Auch das Elektroniksetup passt bei weitem noch nicht. Die Fireblade liegt auf der Strecke deutlich unruhiger als die anderen Bikes von Kawasaki, Ducati und Yamaha.

Die Elektronik reagiert zudem oft unkontrolliert, wodurch die Fahrer kein Vertrauen dazu aufbauen können. „Es kommt oftmals zu Situationen, die ich nicht nachvollziehen kann“, sagt Bradl und geht ins Detail: „Das Zusammenspiel zwischen Traction-Control und Throttle-Connection funktioniert überhaupt nicht und ist meiner Meinung nach sowieso überflüssig. So kann man auf keinen Fall vernünftig Rennen fahren. Die gleichen Kommentare kommen übrigens auch von Nicky: Das Motorrad ist auf der Bremse stark, aber das war es auch schon.“

Deswegen findet der Deutsche auch deutliche Worte: „Der heutige Auftritt war eine ordentliche Ohrfeige für uns. Die Spitzenfahrer werden mit jedem Tag schneller, während wir uns hingegen im Kreis drehen und nicht vorankommen. Für mich, als Neueinsteiger in dieser Kategorie, weiß ich nun zumindest, wie die Reifen über eine Renndistanz funktionieren.“

„Doch auf der anderen Seite ist Nicky, der bereits auf mehr Erfahrung als Superbike-Fahrer zurückgreifen kann, genauso leichte Beute wie ich. Diese Tatsache bestätigt, wie es um unser Projekt steht. Wir befinden uns damit zwar immer noch in einer sehr frühen Phase, aber es muss sich schleunigst etwas ändern, sonst stehen wir bald vor einem richtig großen Problem.“

„Es war vorherzusehen, dass es nicht einfach wird, aber ich erledige hier eigentlich nur einen Testfahrerjob“, sagt Bradl deutlich. „Das gilt übrigens auch für meinen Teamkollegen Nicky. Mit unserem Motorrad haben wir noch mehr Baustellen als uns lieb ist. Abgesehen von den Bremszonen gibt es im Moment noch nicht viele weitere Pluspunkte auszumachen.“

„Von dem her kommt das heutige Ergebnis nicht unerwartet. Man darf bei dieser starken Konkurrenz nicht damit rechnen, dass uns glückliche Zufälle nach vorne bringen. Wir müssen also Phillip Island als Testrennen betrachten, denn morgen wird unsere Situation nicht anders sein.“

Ergebnisse Phillip Island 2017 Rennen 1

1 1 1 J. REA GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R 22 1’31.197 314,0 1’29.573 310,3 25 25 1
2 4 7 C. DAVIES GBR Aruba.it Racing – Ducati Ducati Panigale R 22 0.042 1’31.288 317,6 1’29.847 311,2 20 20 2
3 2 66 T. SYKES GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R 22 1.050 1’31.349 311,2 1’29.605 307,7 16 16 3
4 5 22 A. LOWES GBR Pata Yamaha Official WorldSBK Team Yamaha YZF R1 22 1.082 1’31.516 314,0 1’30.016 305,9 13 13 4
5 9 2 L. CAMIER GBR MV Agusta Reparto Corse MV Agusta 1000 F4 22 3.002 1’31.744 317,6 1’30.749 302,5 11 11 5
6 8 12 X. FORÉS ESP BARNI Racing Team Ducati Panigale R 22 3.320 1’31.549 311,2 1’30.728 306,8 10 10 6
7 7 81 J. TORRES ESP Althea BMW Racing Team BMW S 1000 RR 22 8.725 1’32.069 319,5 1’30.564 308,6 9 9 7
8 13 50 E. LAVERTY IRL Milwaukee Aprilia Aprilia RSV4 RF 22 12.135 1’32.007 316,7 1’31.372 309,5 8 8 8
9 10 60 M. VAN DER MARK NED Pata Yamaha Official WorldSBK Team Yamaha YZF R1 22 12.180 1’32.253 315,8 1’30.761 309,5 7 7 9
10 14 88 R. KRUMMENACHER SUI Kawasaki Puccetti Racing Kawasaki ZX-10R 22 12.439 1’32.009 317,6 1’31.624 302,5 6 6 10
11 11 69 N. HAYDEN USA Red Bull Honda World Superbike Team Honda CBR1000RR 22 19.344 1’32.239 314,0 1’30.885 301,7 5 5 11
12 12 21 M. REITERBERGER GER Althea BMW Racing Team BMW S 1000 RR 22 21.336 1’32.237 310,3 1’31.009 305,1 4 4 12
13 17 40 R. RAMOS ESP Team Kawasaki Go Eleven Kawasaki ZX-10R 22 24.866 1’32.579 310,3 1’31.959 303,4 3 3 13
14 20 15 A. DE ANGELIS RSM Pedercini Racing SC-Project Kawasaki ZX-10R 22 24.902 1’32.495 305,9 1’32.358 307,7 2 2 14
15 15 6 S. BRADL GER Red Bull Honda World Superbike Team Honda CBR1000RR 22 28.936 1’32.375 311,2 1’31.850 306,8 1 1 15
16 18 84 R. RUSSO ITA Guandalini Racing Yamaha YZF R1 22 39.404 1’32.628 305,1 1’31.996 302,5
17 21 86 A. BADOVINI ITA Grillini Racing Team Kawasaki ZX-10R 22 42.941 1’32.659 305,9 1’32.481 299,2
18 19 37 O. JEZEK CZE Grillini Racing Team Kawasaki ZX-10R 22 48.043 1’33.245 302,5 1’32.070 292,7
————————————————–Not Classified————————————————–
RET 3 33 M. MELANDRI ITA Aruba.it Racing – Ducati Ducati Panigale R 15 7 Laps 1’31.227 314,9 1’29.734 308,6
RET 16 25 J. BROOKES AUS ERMotorsport-EliteRoads.com.au Yamaha YZF R1 6 16 Laps 1’32.259 307,7 1’31.859 297,5
RET 6 32 L. SAVADORI ITA Milwaukee Aprilia Aprilia RSV4 RF 5 17 Laps 1’31.602 312,1 1’30.023 305,9

Text von Gerald Dirnbeck

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