Jorge Lorenzo - © GP-Fever.de

© GP-Fever.de – Hat Ducati für die kommende Saison den richtigen Fahrer verpflichtet?

Weltmeister Jorge Lorenzo zählt zu den absoluten Ausnahmekönnern der Szene, doch beim Umgang mit den Medien leistet sich der Spanier hin und wieder grobe Schnitzer.

Vor etwa einem Jahr machte sich Lorenzo in Sepang unbeliebt, als er den Zwischenfall von Valentino Rossi und Marc Marquez eifrig kommentierte und sich dafür später entschuldigte. Und auch nach dem San-Marino-Grand-Prix in Misano ließ sich der Yamaha-Pilot zu Aussagen hinreißen, die für reichlich Gelächter sorgten.

Lorenzo beschuldigte Teamkollege Rossi nach dem Rennen für ein zu aggressives Überholmanöver. Sowohl Rossi als auch die anwesenden Journalisten mussten lachen. Und auch Honda-Pilot Cal Crutchlow wundert sich, was Lorenzo mit seinen Aussagen bezwecken wollte. Crutchlow nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Szene in der Pressekonferenz geht und stellt sich auf Rossis Seite.

„Ich lache über denjenigen, der sich irrt. Er hat keine Ahnung, wovon er spricht. Es ist einfach nur lächerlich. Ich habe keine Angst, das auszusprechen“, bemerkt der Brite, der bis dahin immer ein Bewunderer von Lorenzos Fahrstil war. „Er beschwert sich über ein Überholmanöver. Hat er noch nie einen anderen Fahrer mit einem harten Manöver überholt? Und Valentinos Manöver war noch nicht einmal hart. Das ist Rennsport.“

„Wenn ein anderer Fahrer vorbeizieht, muss man das Motorrad aufrichten. Oder man bleibt auf seiner Linie und wird getroffen. Man hat die Wahl“, erklärt Crutchlow, der weiß, dass Lorenzo psychisch nicht so gefestigt ist wie Rossi oder Marquez. „Jorge liegt falsch. Es beeinflusst ihn, denn übers Wochenende war er nicht besonders schnell. Er war nicht so stark wie sonst“, kommentiert Crutchlow die Leistungen des Spaniers, der nach einem durchwachsenen Rennwochenende in Aragon schlussendlich doch noch Zweiter wurde.

Lorenzo hat noch vier Rennen mit Yamaha vor sich. Dann tauscht er seine M1 gegen eine Ducati Desmosedici ein. „Ich hoffe, er kehrt bis Februar, März wieder zu alter Stärke zurück, denn wenn das nicht so wäre, würde er in echten Schwierigkeiten stecken. Ducati hätte sich erneut verzockt“, bemerkt Crutchlow, der überzeugt ist, dass Lorenzo nicht die richtige Wahl ist.

„Sie sollten auch mich setzen“, wirft der ehemalige Ducati-Pilot in den Raum. Doch was zuerst als Scherz aufgenommen wird, meint Crutchlow tatsächlich ernst: „Ich habe eine Option, um zu Ducati zurückzukehren. Wenn man Dovi (Andrea Dovizioso) fragen würde, wer Iannone ersetzen sollte, dann würde er auf mich setzen, weil ich das Motorrad verstehe und Erfahrungen mit allen Herstellern habe.“

„Das heißt nicht zwingend, dass ich so gut bin wie Lorenzo. Wenn man mich fragen würde, ob er der richtige Mann ist, um mit diesem Motorrad den Titel einzufahren, dann würde ich nein sagen“, stellt der LCR-Pilot klar und erklärt, dass es nur einen Fahrer gibt, der Ducati den Titel schenken kann: Marc Marquez. Doch der WM-Leader wird auch in den beiden kommenden Jahren für HRC fahren. „Er war verfügbar, aber sie haben ihm kein gutes Angebot gemacht. Es kann aber auch sein, dass er nicht wechseln wollte“, grübelt Crutchlow, der seinem Team in der kommenden Saison ebenfalls treu bleiben wird.

Text von Sebastian Fränzschky & David Emmett

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