Cal Crutchlow © Tech 3

© Tech 3 – Cal Crutchlow konnte sich bei den Tests auf seinen Fahrstil konzentriere

(Motorsport-Total.com) – Dass Cal Crutchlow den finalen IRTA-Test in Jerez als Schnellster abschließt, hätte vor den drei Testtagen in Spanien wohl niemand gedacht. Doch offen ist, wie aussagekräftig die Bestzeit des Briten ist.

Das Wetter machte den Testprogrammen der Werke einen Strich durch die Rechnung. Dani Pedrosa verzichtete auf den dritten Tag und reiste vorzeitig ab. Die Yamaha-Werkspiloten Jorge Lorenzo und Valentino Rossi mussten bis zum dritten Tag abwarten, um den neuen Rahmen an ihren Bikes zu testen. Unter schwierigen Bedingungen sammelten sie erste Erfahrungen mit dem neuen Bauteil.

Zu diesem Zeitpunkt konnte sich Crutchlow auf seine ausgereifte Kunden-M1 setzen und die Bestzeit in den Asphalt brennen. Neue Teile sucht man bei Tech 3 seit dem Saisonfinale in Valencia vergeblich. Entsprechend verärgert zeigt sich Crutchlow über den fortlaufenden Updates im Werksteam: „Ich habe gehört, dass sie neue Teile bei diesem Test haben. Also liegen wir technisch noch weiter als im Vorjahr zurück. Ich habe, was ich habe und kann nicht mehr verlangen.“

Yamaha liefert keine Updates
„Wenn sie mir etwas geben, dann kann ich sicher noch konkurrenzfähiger sein. Yamaha hatte immer schon den Grundsatz, dass ein Satelliten-Team eben ein Satelliten-Team ist, und ein Werksteam ist ein Werksteam. Ich kann nicht mehr tun, als alles zu geben“, betont der verärgerte Tech-3-Pilot. „Mein Motorrad ist praktisch das Motorrad, mit dem Jorge in die vergangene Saison gestartet ist.“

„Wir liegen also ein Jahr zurück und eigentlich eineinhalb Jahre, denn sie haben bei den vergangenen Tests viel entwickelt. Es gab ein neues Chassis und jetzt gibt es wieder ein neues Chassis“, beschwert sich der Brite, der 2013 seine dritte MotoGP-Saison für das französische Tech-3-Team bestreiten wird. „Wir liegen auch beim Motor zurück. Ich habe, was ich habe und das ist nicht schlecht.“

„Lorenzo kann mit meinem Motorrad vielleicht gewinnen. Ich sage nicht, dass er es nicht könnte, aber es wäre für ihn sicherlich schwieriger als mit seinem aktuellen Material. Versteht mich nicht falsch. Dieser Kerl ist schnell. Ich sage nicht, wenn ich etwas anderes hätte, dass ich dann gewinnen könnte. Ich sehe es realistisch. Wenn ich mit meinem Motorrad konkurrenzfähig bin, dann kann ich mehr grinsen als die anderen Fahrer“, vergleicht der ehemalige Supersport-Weltmeister.

„Wir haben beim Malaysia-Test gezeigt, dass ich zur Hälfte konkurrenzfähig bin. Mein Ziel ist es der beste Kundenfahrer zu sein. Das ist aber im Prinzip nur der beste Kundenfahrer in einem Privatteam, denn die anderen beiden (Bradl und Bautista; Anm. d. Red.) haben Werks-Motorräder. Nakamoto hat in Malaysia der Presse gesagt, dass alle Motorräder gleich sind“, hebt Crutchlow hervor. „Wenn man sich Alvaros Motorrad ansieht, dann hat er schwarz lackierte Öhlins-Dämpfer.“

Crutchlow: Keine Hilfe im WM-Kampf
Dass Crutchlow den Werkspiloten Schützenhilfe geben würde, wenn er Werksmaterial bekäme, schließt er aber aus. „Ich habe überhaupt kein Interesse daran, jemandem zu helfen. Warum sollte ich auch?“, fragt er sich. „Ich habe keinen Vertrag mit Yamaha. Ich habe mit Herve (Poncharal; Anm. d. Red.) darüber gesprochen und wir sind von einigen Dingen enttäuscht. Ich bin aus einem guten Grund hier geblieben. Ich bin nicht wütend, sondern enttäuscht. Wenn ich ein Werksmotorrad bekäme, dann würde ich nicht plötzlich gewinnen, aber es würde die Dinge etwas einfacher gestalten. “

„Wenn ich jetzt das gleiche Motorrad wie Jorge im Vorjahr habe und es mit Malaysia vergleiche, dann denke ich, dass ich sehr ähnlich wie er im Vorjahr war. Das heißt, dass ich bei mir und meinem Fahrstil Fortschritte geschafft habe. Wenn ich mit meinem Material gute Ergebnisse holen kann, dann bin ich noch glücklicher“, so der Brite.

Text von Sebastian Fränzschky

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