Cal Crutchlow  © Yamaha

© Yamaha – Cal Crutchlow ist über das Verhalten von Ducati alles andere als begeistert

Nachdem sich abgezeichnet hatte, dass Valentino Rossi Ducati zum Saisonende verlassen wird, begannen auch gleich die Spekulationen darüber, wer die Nachfolge des Italieners antreten könnte. Ein Name, der dabei immer wieder gehandelt wurde, war der von Cal Crutchlow.

Und das nicht ohne Grund, denn das Werksteam aus Bologna hatte sich tatsächlich um die Dienste des Briten bemüht. „Sie haben gesagt, dass sie mir einen Vertrag anbieten wollen, aber das ist nie passiert. Ich wollte zu ihnen gehen“, sagt Crutchlow.

Doch dazu wird es nicht kommen. „Ich werde die Ducati im kommenden Jahr nicht fahren, das ist klar“, erklärte der 26-Jährige am Rande des Rennens in Indianapolis. Denn die Ankündigungen von Ducati entpupten sich für den Tech3-Piloten bislang als leere Versprechungen. „Mir wurden alle möglichen Dinge erzählt, dass der Präsident mich anruft, aber das wird er garantiert nicht tun. So geht es seit Monaten, irgendwann müssen sie eine Entscheidung treffen“, ärgert sich Crutchlow. Derzeit spricht vieles dafür, dass sein bisheriger Teamkollege Andrea Dovizioso zu Ducati wechselt.

Die Hängepartie geht dem Briten indes gehörig auf die Nerven: „Ich bin wütend und enttäuscht über die Art und Weise, wie die Sache gehandhabt wurde. Wenn sie mich nicht haben wollen, dann hätten sie das vor langer Zeit sagen sollen, anstatt mich und vor allem Herve (Poncharal, Tech3-Teamchef, Anm. d. Red.) in die Mangel zu nehmen“, meint Crutchlow. „Denn sie haben ihn angerufen und gesagt: ‚Wir werden Cal verpflichten.'“

Aufgrund dieser, jedoch nur mündlichen Zusage, gab Crutchlow seinem bisherigen Chef einen Korb: „Daher habe ich Herve vor einem Monat gesagt, dass ich nicht bei ihm unterschreiben werde, und jetzt komme ich zurückgekrochen. Wobei zurückgekrochen das falsche Wort ist, denn Herve hat immer gesagt, dass es meine Entscheidung ist, ob ich bleibe, und das hat er mir vor einer Woche auch noch gesagt“, so der 26-Jährige.

Doch das Angebot von Tech3 ist nicht das Einzige, das Crutchlow vorliegt: „Ich habe hier einige Optionen. Ich möchte mit Yamaha in der MotoGP bleiben, diese Möglichkeit besteht auch, aber wir müssen zu einer Lösung kommen, mit der alle glücklich sind“, meint der Brite. Dabei spielt vor allem der finanzielle Aspekt eine Rolle. „Denn letztendlich muss ich mit dem Sport meinen Lebensunterhalt bestreiten“, so Crutchlow. „Das ist mein Job, und wenn du gegen jemanden fährst, der 50-mal so viel verdient wie du, dann ist es ein harter Job. Diesen Punkt muss ich auch beachten.“

Um seine Zukunft in der MotoGP macht sich der Brite jedoch keine Sorgen. „Ich werde kein Werksmotorrad von Yamaha bekommen, soviel ist sicher, aber ich habe ihre Unterstützung. Sie wollen mich behalten, das ist schön. Auch Carmelo (Ezpeleta, Dorna-Boss, Anm. d. Red.) ist ein großer Unterstützer, er will mich in der Meisterschaft behalten. Ich gehe davon aus, dass ich in der Meisterschaft bleibe. Ich habe drei Optionen, hoffentlich können wir schon in Brünn etwas bekanntgeben.“

Text von Markus Lüttgens

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