Casey Stoner - © Repsol

© Repsol – Caey Stoner kontrollierte das Rennen auf Phillip Island souverän

Casey Stoner hat seinen Heimsieg geschafft. Zum sechsten Mal in Folge triumphierte der Australier auf Phillip Island. Da er am Saisonende zurücktreten wird, kamen unzählige Fans an die Strecke, um ihren „King Casey“ anzufeuern.

Stoner kehrte nach seiner Fußgelenksverletzung zurück und hatte immer dieses Wochenende im Kopf. Mit dem Sieg wollte er sich von den Fans und von der MotoGP verabschieden. Diese Mission hat der Honda-Pilot eindrucksvoll erfüllt. „Es war von den ersten Runden an ein fantastisches Wochenende. Gestern gab es eine kurze Schrecksekunde, aber sonst lief alles super.“

„Danke ans Team. Ich wollte vor meinem Rücktritt hier noch einmal gewinnen und habe es geschafft. Es kommt nicht oft vor, dass man sich Ziele setzt und sie erreicht“, sagt Stoner. „Glücklicherweise ist mir das einige Male in meiner Karriere gelungen. Dieses Rennen war für mich unglaublich. Ich ordne es fast so hoch wie im Vorjahr ein. Es war unglaublich. Danke an alle Fans, die heute an der Strecke waren.“

Das Rennen begann nicht nach seinem Geschmack: „Es war ein schockierender Start und beide haben mich überholt“, spricht er Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa an. „In den ersten Kurven habe ich nur nach hinten blockiert, damit ich nicht weitere Positionen verliere. Ich folgte ihnen einige Kurven lang und merkte, dass ich die richtige Pace habe. Ich wollte so schnell wie möglich an ihnen vorbei.“

„Das Überholmanöver an Jorge war nicht so einfach, Dani machte mir das Leben dann leider leichter. Es war seine Aufgabe das Rennen heute zu gewinnen und viele Punkte auf Jorge gutzumachen. Dann ist ihm leider der Fehler unterlaufen.“ Ab der zweiten Runde lag Stoner an der Spitze und gab sie nie wieder ab. „Von da an war mir klar, dass Jorge nichts zu verlieren hatte. Ich ging davon aus, dass er sich an meine Fersen heften würde.“

„Ich habe auch auf die Reifen achten müssen, denn ich bin mit der weichen Mischung gefahren. Diese kann gegen Rennende nachlassen. Die Träume können dann ganz schnell platzen. Ich kontrollierte das Rennen an der Spitze und glücklicherweise gab mir das Team ein Motorrad, mit dem das möglich war.“ Vor dem Rennen war die große Frage, ob Stoner das Rennen körperlich auf diesem hohen Niveau durchstehen könnte, denn der angeschlagene Knöchel bereitete immer noch Probleme.

„An diesem Wochenende war es auf dem Motorrad recht gut. Abseits vom Motorrad ist es aber schlimmer geworden. Natürlich ist die Bewegung auf dem Motorrad noch nicht perfekt, aber abgesehen von den zwei langsamen Kurven, wo ich Probleme hatte, konnte man die Kurven nicht richtig attackieren. Der Grund dafür waren der schlechte Asphalt und die vielen Bodenwellen. Ich hatte dadurch keinen Vorteil, aber auch keinen Nachteil. In den Linkskurven hatte ich weniger Probleme. In Malaysia und Japan hatte ich Probleme, aber hier war es einfacher“, meint der entthronte Weltmeister diesbezüglich.

Speziell die australischen Fans machten dieses Wochenende unvergessen. „Es war etwas Besonderes und fantastisch, dass so viele Fans gekommen sind. Wir haben ihnen auch einen Grund zum Feiern gegeben, denn in allen Klassen holten wir einen dritten, einen zweiten Platz und den Sieg. Das ist nicht real. Alle brannten sicher auf das MotoGP-Rennen und schließlich holte ich für sie den Erfolg. Ich bin keine emotionelle Person, also werde ich nicht darüber sprechen.“

„Der Zuspruch für dieses Rennen war unglaublich. Ich hatte in meiner Karriere schon immer viel Unterstützung, aber diesmal war es noch mehr. In den letzten Runden habe ich gesehen, wie mich die Fans angefeuert haben. Es war ein fantastisches Wochenende. Die australischen Fahrer haben gute Leistungen gezeigt. Vor dem Rennen spürte ich etwas Druck, aber ich hatte eine höhere Pace als alle anderen Fahrer. Ich habe das Rennen kontrolliert.“

2012 war ein würdiger Abschied und 2011 ein Höhepunkt. „Das Vorjahr zu übertreffen ist sehr schwierig. Es ist damals viel passiert und es war unglaublich, die WM zu gewinnen“, vergleicht Stoner. „Heute war es aufgrund der Fans unglaublich. Ich musste ruhig und konzentriert bleiben, damit mir kein Fehler unterlief. Die Gefühle sind schwierig zu beschreiben.“ Gratulationen schickt er auch an den neuen Weltmeister. „Jorge ist eine unglaubliche Saison gefahren und verdient den WM-Titel.“

Stoner denkt nicht an Comeback
Ein Rennen wird Stoner am kommenden Wochenende noch bestreiten. Dann ist Schluss. „Ich ändere meine Meinung nicht jede Minute“, hält er auch in der Stunde des Triumphs fest. „Ich werde sicher einige Aspekte – und speziell den Rennaspekt – vermissen. Vor Dani und Jorge habe ich großen Respekt, denn wir fahren schon unsere gesamte Karriere gegeneinander. Wir haben uns über viele Jahre herausgefordert und ich werde sicherlich manchmal etwas vermissen.“

„Ich habe schon nach meiner Rücktrittsankündigung gesagt, dass sich in diesem Sport viel verändern muss, bevor ich überhaupt über ein Comeback nachdenken würde. Man soll niemals nie sagen, aber derzeit denke ich nicht darüber nach.“

Text von Gerald Dirnbeck

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