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© GP-Fever.de – Valentino Rossi hat die WM-Führung im vergangenen Rennen in Brünn verloren

Valentino Rossi ist in der MotoGP-Saison 2015 bisher ein Musterbeispiel an Konstanz.

Der Italiener fuhr in allen elf Saisonrennen auf das Podest und konnte die Weltmeisterschaft damit seit dem ersten WM-Lauf in Katar anführen – bis zum vergangenen Grand Prix. Mit seinem Sieg in Brünn übernahm Jorge Lorenzo erstmals in dieser Saison die Führung. Vor dem Rennen in Silverstone liegen die beiden Yamaha-Piloten nun punktgleich an der Spitze. Lorenzo liegt allerdings vorne, da er mehr Rennen gewonnen hat.

Damit befindet sich Rossi erstmals in diesem Jahr in der Rolle des Jägers. Bisher konnte Rossi von seinem Punktepolster zerren. Dieser Vorsprung ist nun aufgebraucht. „Ich bin sehr glücklich, dass ich so viele Punkte habe und noch immer am Führenden dran bin“, erklärt der Italiener vor dem Rennen in Silverstone allerdings und ergänzt: „Es ist eine großartige Situation und ich bin sehr stolz auf die erste Saisonhälfte.“

„Jetzt wird es aber immer härter und ich denke, dass es ein toller Kampf werden wird. Ich ging mit einem kleinen Vorsprung von 13 Punkten in die Sommerpause. In den letzten zwei Rennen vor der Pause konnte ich mit Jorge kämpfen, aber danach war er besser in Form. Er hatte großartige Rennen.“ In den beiden Rennen in Indianapolis und Brünn nahm Lorenzo Rossi die kompletten 13 Punkte ab.

Dritte Plätze reichen nicht mehr
Der Rekordchampion weiß daher ganz genau, was die Stunde geschlagen hat. Bisher profitierte er in der Weltmeisterschaft vorwiegend von seiner Konstanz. „Deshalb habe ich so viele Punkte wie Jorge, obwohl er mehr Rennen gewinnen konnte als ich“, erklärt Rossi, der weiß: „Wir müssen uns steigern, um häufiger in die Top 2 und nicht nur in die Top 3 zu kommen, denn der Kampf wird jetzt enger.“

Die Rechnung ist einfach: Wenn Rossi Lorenzo nicht schlagen kann, dann muss er immerhin so nah wir möglich an ihm dran bleiben. Wird er Dritter und sein Teamkollege gewinnt, – wie es zuletzt in Brünn war – verliert Rossi gleich neun Punkte auf Lorenzo. Das ist zu viel, um dauerhaft am Spanier dranzubleiben. Rossi braucht mehr zwei Plätze – oder im Idealfall natürlich Siege.

An diesem Wochenende dürfte es allerdings schwierig werden. Der neunmalige Weltmeister erklärt: „Silverstone ist schwierig, es gehört nicht zu meinen besten Strecken. Ich mag den Kurs zwar größtenteils, aber meine Beziehung zu Silverstone war in der Vergangenheit immer etwas problematisch. Im ersten Jahr (2010; Anm. d. Red.) konnte ich wegen einer Verletzung nicht fahren.“ Auch in den folgenden Jahren ging Rossi leer aus, sein erstes Silverstone-Podium folgte erst 2014.

„Vergangenes Jahr war ich mit dem Podium ehrlich gesagt sehr glücklich, denn das Rennen war nicht so schlecht. Es war aber nicht genug, um an Jorge und Marc dranzubleiben“, erinnert sich Rossi an seinen dritten Platz 2014 zurück. Auch in diesem Jahr rechnet der Italiener wieder mit einem „harten Wochenende“. Statt um den Sieg könnte es für Rossi also erneut nur um Schadensbegrenzung gehen.

Rossi will WM-Kampf offenhalten
Trotzdem hat der Italiener sein persönliches Saisonziel bereits erreicht. „Es war mein Ziel, wieder um die Meisterschaft zu kämpfen“, verrät er vor dem Großen Preis von Großbritannien und erklärt: „Vergangenes Jahr wurde ich Zweiter und es war eine tolle Saison. Ich war in den Kampf um den Titel aber nie involviert, weil Marc immer so weit vorne war. Es ist etwas komplett anderes, wenn man nur um den zweiten Platz kämpft.“

„Es ist toll und ich hoffe, dass ich bis zum letzten Rennen kämpfen kann“, verrät Rossi. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie lange Rossi den WM-Kampf tatsächlich offenhalten kann. Auch Ducati-Pilot Andrea Dovizioso weiß: „Wenn bei Jorge alles passt, kann ihn außer Marc niemand besiegen. Das ist aber nicht jedes Mal der Fall. Es ist nicht jedes Wochenende so wie Brünn.“

Genau das ist Rossis große Chance – vielleicht auch in Silverstone. Zwar geht Lorenzo favorisiert in das Wochenende, doch falls der Spanier strauchelt, muss Rossi zur Stelle sein. Eine große Unbekannte ist auf der Insel immer das Wetter. Sollte es beispielsweise regnen, könnte dem Italiener das in die Karten spielen. Vielleicht holt er sich die WM-Führung dann nach nur einem Rennen schon wieder zurück.

Text von Ruben Zimmermann

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