Jonas Folger - © GP-Fever.de

© GP-Fever.de – Jonas Folger war als Zwölfter der bestplatzierte Deutsche in Indy

Beim Grand Prix in Indy kämpften die Moto2-Piloten mit schwierigen Bedingungen. Ein Regenschauer vor dem Rennstart sorgte für hektische Szenen in der Startaufstellung.

Zu Beginn tendierten die Piloten zu Regenreifen, doch der Kurs trocknete schnell ab und die Teams rüsteten zurück auf Slicks. Doch nicht alle Mechaniker hatten ausreichend Zeit, um die Setups auf trockene Bedingungen einzustellen.

Die Kalex von Jonas Folger hatte kein perfektes Setup. Eigentlich ist Folger ein Spezialist für schwierige Bedingungen, doch die Federelemente waren für die Verhältnisse alles andere als ideal eingestellt. „Am Ende ist es natürlich doppelt bitter, wie dieses Wochenende endete. Bis zum Start des Rennens waren wir saustark und super konstant“, schildert der AGR-Pilot.

„Ganz klar war es vor dem Start schwierig die Verhältnisse und das weitere Wetter einzuschätzen. Doch wir haben in der Startaufstellung viel zu spät die Entscheidung getroffen, auf Trockenreifen zu wechseln. Der Start selbst war in Ordnung und ich bin auch gut über die ersten Runden gekommen. Ich war dicht an der Spitzengruppe dran und es schien, als würde alles perfekt laufen – bis zu dem Zeitpunkt, als mich zunächst ein anderer Fahrer von der Piste abgedrängt hat und die Fahrbahn mehr und mehr abtrocknete“, berichtet Folger.

„Ich musste schnell feststellen, dass die Abstimmung nicht passte. Nach dem Rennen hat mir dann meine Crew gesagt, dass die Zeit für einen Wechsel des Dämpfers in der Startaufstellung nicht reichte. Ich wurde also mit dem weichen Federbein ins Rennen geschickt. Lediglich mit mehr Pre-Load wurde die Dämpfung härter eingestellt“, erklärt Folger, der nach dem Grand Prix sauer war: „Im Gegensatz zu mir wurde das Motorrad von meinem Teamkollegen Axel Pons komplett auf Trockenabstimmung umgerüstet, so wie eben bei allen anderen Spitzenfahrern auch. Natürlich bin ich verärgert, weil nun die ganze harte Arbeit des Wochenendes die für Katz war.“

„Nach den starken Trainingsleistungen mit nur vier Punkten im Gepäck von Indy abzureisen, entspricht ganz und gar nicht meinen Vorstellungen“, stellt Folger nach Platz zwölf klar. „Wir waren heute nicht in der Lage, die Früchte zu ernten. Zum Glück geht es in einer Woche gleich mit dem Rennen in Brünn weiter, wo wir hoffentlich auf die Performance von hier aufbauen und unser Niveau weiter steigern können. Vorerst werde ich mir dort allerdings den Frust von heute aus der Seele fahren.“

Axel Pons bringt Sandro Cortese zu Fall
Kalex-Markenkollege Sandro Cortese fuhr bis zu seinem Ausfall in der Nähe der Spitzengruppe. Axel Pons ruinierte durch eine zu optimistische Aktion das Rennen des Deutschen, der in Indy leer ausging. „Ich war gut dabei und mitten in der Spitzengruppe. Als ich in die zweite Kurve einbog, habe ich nur gehört, wie es einen Schlag gab. Axel Pons war mir kerzengerade reingefahren. Ich hatte überhaupt keine Ausweichmöglichkeiten, weil ich schon in der Schräglage war“, ärgert sich der ehemalige Moto3-Weltmeister.

„Wir sind mit positiver Energie in die zweite Saisonhälfte gegangen. Das Qualifying war sehr gut. Auch im Rennen, nachdem am Anfang etwas Chaos herrschte, hatte ich mich gut gefangen und bin nach vorne gefahren. Es ist einfach schade für alle – speziell fürs Team, für die Sponsoren. Das gewisse Glücksgefühl fehlt im Moment, dass wir einfach mal das Resultat nach Hause nehmen. Aber wir werden auf jeden Fall nicht aufgeben und weiter richtig hart kämpfen. Nächste Woche geht’s weiter in Brünn“, so Cortese.

Marcel Schrötter freut sich über Punkte
Landsmann Marcel Schrötter kämpfte auch in Indy mit stumpfen Waffen. Die Mistral 610 ermöglicht momentan keine Top-15-Ergebnisse, doch durch ein cleveres Rennen schaffte es Schrötter dennoch, Punkte zu holen. „Ich denke, es ist kaum zu übersehen, dass wir uns im Moment enorm schwer tun. Das heutige Rennen verlief nicht anders. Glücklicherweise sind am Ende zwei Punkte herausgekommen, was allerdings auch schon der einzig positive Aspekt von heute ist“, bemerkt der Tech-3-Pilot.

„Bei solchen Bedingungen ist es einfach auch wichtig, auf dem Motorrad sitzen zu bleiben“, weiß Schrötter, der sich keine Fehler erlaubte und von den Stürzen profitierte. „Das wechselhafte Wetter hat die Angelegenheit noch brisanter gemacht. Ich bin mit Regenabstimmung zur Startaufstellung gefahren und erst in der Startaufstellung haben wir uns entschlossen, auf ein Intermediate-Setup umzurüsten.“

„Für die Anfangsphase auf feuchter Piste war es auch die richtige Wahl, doch mit zunehmend abtrocknender Fahrbahn wurde es immer schlimmer. Abgesehen davon, dass ich unmöglich pushen konnte, ist mir auch mehr oder weniger ständig das Vorderrad eingeklappt. Nachdem ich den Sturz von Randy Krummenacher gesehen habe, wollte ich es ihm nicht gleichmachen“, berichtet Schrötter. „Er war in den ersten Runden einen Tick schneller als ich, aber ich konnte ihm folgen und schließlich auch zu ihm aufholen. Nach seinem Ausrutscher merkte ich, dass einige meiner direkten Gegner ebenfalls keine optimale Abstimmung hatten.“

„Daher denke ich, dass Randys Sturz auf die gleichen Probleme zurückzuführen war. Jedenfalls musste ich die restliche Distanz sehr sauber fahren, extrem konzentriert bleiben und meine Aggressivität in Zaum halten. Dennoch habe ich alles versucht im Bereich der Top 15 zu bleiben, weil bei diesen Verhältnissen Punkte greifbar waren. Zum Schluss konnte ich mich noch in ein paar Positionskämpfen durchsetzen, aber im Prinzip sind wir im Moment zu weit weg, um aus eigener Kraft bessere Resultate einzufahren“, schildert Schrötter.

„Zum Glück geht es gleich weiter zum nächsten Rennen nach Brünn, wo ich hoffe, dass wir uns insgesamt verbessern und endlich wesentlich weiter kommen werden“, berichtet der Tech-3-Pilot. Ioda-Pilot Florian Alt verpasste die Punkte beim Rennen in Indy erneut deutlich. Der Rookie kam als 19. und Letzter ins Ziel und hatte etwa eine Minute Rückstand. Zu Platz 15 fehlten Alt etwa 27 Sekunden.

Ergebnisse Rennen Moto2 Indianapolis:

1 25 40 Alex RINS SPA Paginas Amarillas HP 40 KALEX 41’18.866 151.3
2 20 5 Johann ZARCO FRA Ajo Motorsport KALEX 41’19.348 151.3 0.482
3 16 21 Franco MORBIDELLI ITA Italtrans Racing Team KALEX 41’19.754 151.3 0.888
4 13 77 Dominique AEGERTER SWI Technomag Racing Interwetten KALEX 41’20.585 151.2 1.719
5 11 1 Tito RABAT SPA EG 0,0 Marc VDS KALEX 41’21.829 151.2 2.963
6 10 12 Thomas LUTHI SWI Derendinger Racing Interwetten KALEX 41’22.344 151.1 3.478
7 9 49 Axel PONS SPA AGR Team KALEX 41’23.930 151.0 5.064
8 8 19 Xavier SIMEON BEL Federal Oil Gresini Moto2 KALEX 41’26.428 150.9 7.562
9 7 30 Takaaki NAKAGAMI JPN IDEMITSU Honda Team Asia KALEX 41’28.182 150.8 9.316
10 6 73 Alex MARQUEZ SPA EG 0,0 Marc VDS KALEX 41’28.667 150.8 9.801
11 5 25 Azlan SHAH MAL IDEMITSU Honda Team Asia KALEX 41’28.765 150.7 9.899
12 4 94 Jonas FOLGER GER AGR Team KALEX 41’28.974 150.7 10.108
13 3 95 Anthony WEST AUS QMMF Racing Team SPEED UP 41’35.972 150.3 17.106
14 2 23 Marcel SCHROTTER GER Tech 3 TECH 3 41’44.053 149.8 25.187
15 1 70 Robin MULHAUSER SWI Technomag Racing Interwetten KALEX 41’51.453 149.4 32.587
16 39 Luis SALOM SPA Paginas Amarillas HP 40 KALEX 41’56.477 149.1 37.611
17 2 Jesko RAFFIN SWI sports-millions-EMWE-SAG KALEX 41’57.755 149.0 38.889
18 10 Thitipong WAROKORN THA APH PTT The Pizza SAG KALEX 42’07.960 148.4 49.094
19 66 Florian ALT GER E-Motion IodaRacing Team SUTER 42’18.033 147.8 59.167

Text von Sebastian Fränzschky

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