© Yamaha - Nicky Hayden hat Jorge Lorenzo mit einem "Hinterhofmanöver" überrumpelt

Zum ersten Mal in dieser Saison konnte Jorge Lorenzo auf der neuen Strecke in Aragón nicht auf das Podium klettern. In der WM ist sein Vorsprung auf Dani Pedrosa auf komfortable 56 Punkte geschrumpft. Das Problem für die mangelnde Konkurrenzfähigkeit des Spaniers lag bei seiner Yamaha M1. Auf der Piste war die Traktion weit weg vom Optimum. Deshalb hatten alle Fahrer der japanischen Marke Probleme auf den Geraden. Für die verbleibenden fünf Rennen hat Lorenzo nur noch einen frischen Motor.

„Nun ja, wir sind nicht gestürzt. Wir haben 13 Punkte gesammelt und müssen deshalb positiv denken. Das ist gut für die Meisterschaft“, zieht Lorenzo Fazit. „Wir haben nur sieben Zähler auf Dani verloren. Es ist also nicht so schlecht, denn es hätte viel schlimmer kommen können. Natürlich bin ich mit dem Rennen nicht zufrieden. Ich bin weder mit meinem Tempo, noch mit dem Ergebnis glücklich, das ist offensichtlich. Wir können das Rennen nicht wiederholen, also müssen wir uns auf Motegi konzentrieren.“

Das größte Problem lag aber nicht zwangsläufig an der mangelnden Motorleistung. „Von Beginn des Wochenendes an hatten wir Probleme mit der Traktion. Das hinterrad drehte von der Kurvenmitte bis zum Ausgang stark durch. Die Reifen waren deshalb schnell verschlissen. Normalerweise werde ich von Runde zu Runde stärker. Abgesehen vom schwachen Motor hatten wir dieses Traktionsproblem, weshalb es sehr schwierig war. Hoffentlich war das nur auf dieser Strecke so.“

Wie fühlt es sich an, wenn man auf der langen Gerade viel langsamer, als die Konkurrenz ist? „Es geht nicht nur um diese Gerade. Wenn es das wäre, würde ich mir keine Sorgen machen. Wir verlieren auf jedem Geradeausstück ein paar Meter. Wenn man keine Traktion hat und auch sonst keine positiven Punkte, dann kann man unmöglich aufzuholen“, erklärt Lorenzo. „In Aragón war es so. Ich glaube mit dem gleichen Motor auf einer anderen Strecke, wäre es besser gelaufen.“

Trotzdem ist der Spanier weiterhin zuversichtlich. „Ich mache mir keine Sorgen, denn das macht mich nicht schneller. Natürlich sind 56 Punkte Vorsprung besser als nichts. Ich habe lieber dieses Polster, als die schnellste Maschine. Wir hoffen auf den neuen Motor und werden sehen was passiert.“

Bei den Testfahrten am Montag nach dem Brünn-Rennen hat Lorenzo einen verbesserten Motor getestet. Nun wird das Aggregat bei den verbleibenden Rennen zum Einsatz kommen. Ein Fahrer darf nur sechs Motoren in dieser Saison verwenden, Lorenzo ist beim letzten Kraftpaket angekommen. „Das wir mein letzter Motor sein“, bestätigt der 23-Jährige. „Vielleicht werden wir ihn nur in den Rennen einsetzen. Wahrscheinlich bekomme ich ihn in Motegi. Ich hätte gerne 30 PS mehr, aber der Traum wird nicht wahr werden.“

In der letzten Runde in Alcañiz wurde Lorenzo noch von Nicky Hayden (Ducati) überrumpelt und vom Podium verdrängt. Der US-Amerikaner bezeichnete seinen Überholvorgang selbst als Hinterhofmanöver. „Er ist sitzen geblieben, also ist es erlaubt. Natürlich wird es nicht der schönste Podestplatz seiner Karriere sein, denn er hat von meinem langsamen Tempo profitiert“, kommentiert Lorenzo seine Niederlage.

„Die Renndirektion hat nichts gesagt, denn er hat es erfolgreich durchgezogen. Es ist okay. Das nächste Rennen wird anders verlaufen. Hätte ich die Türe geschlossen, hätte er es sowieso versucht und wir wären vielleicht gestürzt. Für mich geht die Position in Ordnung. Ich wollte nicht riskant die Türe zuwerfen und einen Sturz in Kauf nehmen. Hätte ich ihn blockiert, dann wäre er auf der Geraden sowieso vorbeigezogen. Ich möchte die Weltmeisterschaft gewinnen und werde alles geben. Ich bin enttäuscht, wenn es nicht klappt. Sollte Dani mich schlagen, dann wird er die Nummer eins.“

Text von: Gerald Dimbeck

Motorsport-Total.com
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