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© Repsol – Marc Marquez ist für Kenny Roberts derzeit der alles überragende Fahrer

Im Jahr 1978 gelang Kenny Roberts in seiner ersten Saison in der 500ccm-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft auf Anhieb der Titelgewinn. 35 Jahre lang war dies eine einmalige Leistung – bis in diesem Jahr Marc Marquez die MotoGP im Sturm eroberte und nicht nur als zweiter Rookie überhaupt, sondern als jüngster Fahrer aller Zeiten den WM-Titel gewann.

Vor dieser Leistung zieht der mittlerweile 62-jährige Roberts den Hut. „Nach allem was ich in dieser Saison gesehen habe, ist er ein ziemlich erstaunlicher Typ“, so Roberts im Interview mit ‚MCN‘.

Der US-Amerikaner geht davon aus, dass der WM-Titel des Jahres 2013 bei weitem nicht der letzte in der Karriere von Marquez sein wird. „Was seine Fähigkeiten betrifft steht es außer Frage, dass er den Sport auf Jahre dominieren kann. Ich sehe nichts, was ihn aufhalten kann“, so Roberts. Vor allem die geringe Fehlerquote des Spaniers nötigt der MotoGP-Legende Respekt ab.

„Ich hatte erwartet, dass die Konstanz sein Problem sein könnte. Viele andere Rookies, die zunächst für Furore gesorgt habe, sind dann öfter von der Maschine abgestiegen und brauchten ein oder zwei Jahre, bis sie die Meisterschaft gewinnen konnten“, so Roberts. Doch Marquez machte seine Fehler bis auf wenige Ausnahmen immer dann, wenn sie keine Folgen hatten und fuhr in 16 der 18 Saisonrennen auf das Podium.

Aufgrund dieser Leistungen wurden im Laufe des Jahres viele Parallelen zu Roberts gezogen. Der meint jedoch, dass man die heutige MotoGP nicht mit seiner Ära vergleichen könne. „Wir standen nicht annähernd derartig im Rampenlicht. Vor 30 Jahren mussten wir uns nicht um die Presse und den ganzen anderen Mist kümmern.“ Hinsichtlich der Motorräder sei der Aufstieg von der 250ccm- auf die 500ccm-Zweitakt-Maschine kein wesentlich größerer Schritt gewesen als heutzutage der Wechsel von 600- auf 1.000ccm-Viertakt-Motorräder.

Den großen Unterschied macht Roberts vor allem die Reifen fest, die zu seiner Zeit noch viel schwieriger zu handhaben waren. „Es war die Zeit, in der die Rennreifen drei Runden brauchten, um auf Temperatur zu kommen. Jetzt sind die Reifen im Vergleich zu dem, was wir damals hatten, großartig.“ Die modernen Reifen sind nach Ansicht von Roberts auch die Grundlage für Marquez‘ überragende Fahrzeugbeherrschung.

„Marc ist einer der wenigen Jungs, die das Motorrad rutschen lassen können, wenn es notwendig ist. Das Motorrad macht, was er will und wann er will“, zeigt sich Roberts beeindruckt. „Wenn er auf einer Ducati sitzen würde, wäre es vielleicht eine völlig andere Geschichte, aber manchmal sitzt der richtige Fahrer auf dem richtigen Motorrad.“

Text von Markus Lüttgens

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