© Suzuki - Kewin Schwantz hat in der Saison 1993 den WM-Titel gewonnen

Die Rivalität zwischen Casey Stoner und Valentino Rossi ist in diesem Jahr erneut aufgebrochen. Als Stoner im Jahr 2007 mit der Ducati von Sieg zu Sieg fuhr, klagte Rossi über die „Playstation“-Generation, die sich zu sehr auf die Elektronik verlässt. 2008 kämpften die beiden um den WM-Titel. Der Höhepunkt fand in Laguna Seca statt, wo sich beide ein atemberaubendes Duell lieferten. Stoner stürzte und verlor. Auch beim nächsten Rennen in Brünn ging der Australier zu Boden. Damit war er gebrochen und Rossi fuhr einem weiteren WM-Titel entgegen.

In dieser Saison hat die Rivalität eine neue Dimension gewonnen, denn Rossi ist auf die Ducati gestiegen, während sich Stoner für Honda entschieden hat und damit regelmäßig Rennen gewinnt. Die Kollision in Jerez, wo sich Rossi verschätzte und Stoner abräumte, entfachte die Rivalität neu. Auch wenn sich in den vergangenen Wochen die Situation beruhigt hat, wird weiterhin gestichelt. So wurde Stoner in Silverstone im Rahmen der Pressekonferenz (an der auch Rossi teilnahm) gefragt, ob er dem Italiener nicht irgendwelche Tipps geben kann, wie man mit der Ducati schnell fährt.

„Er hat von uns allen die meiste Erfahrung. Eigentlich müsste er uns etwas beibringen“, lautete die Antwort des Australiers. Es-Weltmeister Kevin Schwantz, der in seiner aktiven Karriere zahlreiche Duelle gegen Wayne Rainey ausgefochten hat, nimmt das alles nicht sehr ernst. „Ich finde nicht, dass das eine richtige Rivalität ist. Der Unfall in Jerez hat plötzlich eine große Rivalität heraufbeschworen.“

„Es muss eine Rivalität da draußen geben. Das war so wie die Geschichte zwischen Max Biaggi und Valentino. Aber warte! Das war doch keine echte Rivalität. Sie waren beide Italiener, aber auf der Rennstrecke gab es keine Rivalität“, wird Schwantz von ‚Bikesportnews‘ zitiert. „Ich glaube nicht, dass es sich mit Casey um eine Schwantz-Rainey-Rivalität handelt. Wenn die Jungs in rot ihren Job machen und Valentino ein konkurrenzfähiges Motorrad hat, dann könnte es aber eine werden. Aber derzeit ist es nicht der Fall.“

Schwantz imponiert, wie Rossi in der Vergangenheit seine Gegner im Kopf zerstört hat. „Er hat bewiesen, dass er jemanden mental leichter besiegen kann, als auf der Rennstrecke. Valentino kommt in deinen Kopf. Wenn das Rennen startet, bist du bereits geschlagen. Wenn er dieses Spiel nicht mit dir spielt, dann muss es auf der Strecke ausgetragen werden. Ich weiß nicht genau was Rossi tut, aber er hat realisiert, dass er Kleinigkeiten in der Presse sagen kann. Er hat Wege gefunden, wie er in die Köpfe seiner Konkurrenten kommt.“

„Er sagt kontinuierlich Dinge, die dich ärgern. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Casey Fehler passieren. Valentino muss nur einen kleinen Teil von Caseys Kopf gewinnen, der sich dann zu sehr auf Valentino fokussiert. Dann macht Casey Fehler. Ich glaube, dass Casey jetzt viel stärker ist als noch 2008. Ich weiß nicht, ob er jetzt unerschütterlich ist. Ich glaube, dass man ihm immer noch nahe treten kann. Die kommenden Rennen werden also interessant.“

Rossi ist sehr populär und hat weltweit die meisten Fans. Auf der anderen Seite sind auf den Tribünen die Stoner-Unterstützer – mit Ausnahme von Phillip Island – dünn gesät. Schwantz findet, dass „er zu wenig für die Medien gemacht hat und er für die Medien kein Favorit ist. Wenn man in einem Magazin nicht liest, wie toll er ist, dann hat er die Leute, die ihn unterstützen, aber er hat nicht eine komplette Tribüne, auf der alle seine T-Shirts tragen, um ihn zu unterstützen.“

„Casey kämpft hier gegen Windmühlen. Valentino ist mit Abstand der populärste Fahrer, vielleicht sogar der populärste Pilot, den dieser Sport je gesehen hat. Er hat einen tollen Job gemacht, um das aufzubauen. Das gehört dazu. Darum geht es.“

Text von Gerald Dirnbeck

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