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© GP-Fever.de – Jorge Lorenzo sieht sich nicht als Beteiligter des Rossi/Marquez-Streits

Am Donnerstag wurde bekannt, dass Valentino Rossi seinen Einspruch beim internationalen Sportgerichtshof (CAS) zurückgezogen hat.

Zwischen den MotoGP-Stars ist es bisher auch nicht zu einer Aussprache über die Vorkommnisse der finalen Rennen gekommen – zumindest ist in der Öffentlichkeit nichts darüber bekannt.

Marc Marquez steht an diesem Wochenende beim Superprestigio in Barcelona wieder im Rampenlicht. Jorge Lorenzo absolvierte in den vergangenen Wochen eine Promotiontour und war unter anderem auch in Indien zu Gast.

Der amtierende Weltmeister sieht die Schuld für die turbulenten Wochen bei seinem Teamkollegen Rossi: „Valentino hat das alles selbst erzeugt. Ein Problem, das sich gegen ihn gewendet hat“, wird Lorenzo von ‚Motosprint‘ zitiert. „Er hat einen Fehler bei der Pressekonferenz in Sepang gemacht. Ich sage das ohne ein Problem damit zu haben, denn das ist meine Meinung.“ Am Donnerstag in Malaysia startete die komplette Kontroverse, als Rossi Marquez beschuldigte, in Phillip Island für Lorenzo gefahren zu sein.

Nach der Pressekonferenz bekräftigte der Superstar gegenüber den italienischen Journalisten seine These, indem er auf die Rundenzeitentabelle verwies. Der Rest ist Geschichte. Rossi packte eine psychologische Strategie aus, die ihm am Ende doch nicht den erhofften WM-Titel bescherte. „Valentino machte einen Fehler“, ist Lorenzo überzeugt. „Statt Marquez öffentlich zu attackieren und ihn etwas sehr Ernstem zu beschuldigen, hätte er mit ihm alleine und in Ruhe sprechen sollen. Dann wäre es anders gelaufen.“

„Er hätte mit Marquez die Fakten, die diese angespannte Situation verursacht haben, klarstellen sollen. Das sind die Episoden von Argentinien und Assen“, denkt Lorenzo an zwei enge Situationen zwischen Rossi und Marquez. „Vielleicht hätten sie am Ende alles klären können. Aber Valentino hat die andere Strategie gewählt und es hatte den gegenteiligen Effekt, den er sich gewünscht hätte. Er hat das Biest wiedererweckt.“

Nach den Vorkommnissen in Sepang forderte Lorenzo eine härtere Strafe gegen Rossi. Trotzdem zeigt sich der Spanier überrascht, dass er in die Auseinandersetzung Rossi/Marquez hineingezogen wurde: „In den Tagen nach dem Saisonfinale waren 80 Prozent von dem Geschriebenen – vor allem auf Webseiten – Beleidigungen gegen mich persönlich. Ich habe nichts damit zu tun, was zwischen Rossi und Marquez passiert ist. Ich verstehe nicht, warum die Leute auf mich wütend sind.“

Australien: Lorenzo dachte Iannone ist sein Gegner
Laut Rossi begann die Geschichte beim spannenden Rennen in Australien, wo Marquez angeblich Lorenzo geholfen hat, obwohl der Honda-Pilot den Sieg holte und damit Lorenzo fünf Punkte wegnahm. Laut Rossi spielte Marquez mit den Gegnern, obwohl alle Honda-Fahrer schon nach dem Training betonten, dass sie den Vorderreifen schonen müssen. Auch dass Marquez in der letzten Runde eine knappe Sekunde auf Lorenzo aufholen und ihn überholen konnte, führte Rossi zur Untermauerung seiner These auf.

Im Rückblick gibt Lorenzo zu, dass er in der letzten Runde mit einem anderen Fahrer hinter sich gerechnet hatte: „Ich hatte nicht realisiert, dass es Marc war, denn in der vorherigen Runde wurde mir auf der Zielgeraden +0,8 Iannone angezeigt. Ich dachte also, dass Iannone hinter mir ist. In der letzten engen Kurve vor der Zielkurve habe ich die Linie nicht komplett geschlossen, denn wenn du in diesem Moment Iannone hinter dir hast, dann ist es anders als mit Marquez.“

„Wenn ich gewusst hätte, dass es Marc ist, dann hätte ich die Türe aggressiver zugemacht. Wenn man gegen einen Fahrer fährt, der um seinen ersten Sieg kämpft, dann muss man auch mit einer hoffnungslosen Attacke rechnen, denn für den Sieg riskiert man alles. Bei Marquez ist die Situation anders. Ich glaube nicht, dass er etwas Unmögliches versucht und einen Crash von uns beiden riskiert hätte, um zu gewinnen“, schätzt Lorenzo. Marquez bekräftigte seinerseits im Anschluss an Phillip Island, dass er überholt hat, weil es sauber möglich war, da Lorenzo die Türe offengelassen hatte.

Text von Gerald Dirnbeck

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