Marc Marquez  © Repsol

© Repsol – Marc Marquez blieb bei seinem MotoGP-Debüt fehlerfrei

(Motorsport-Total.com) – Der zweite Testtag auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia wurde wieder stark vom Wetter beeinflusst. Es regnete zwar nicht, doch wie sich bereits am Rennwochenende gezeigt hat, braucht der neue Asphalt lange bis er trocken ist.

Bis am Nachmittag fuhren deshalb nur eine handvoll Claiming-Rule-Piloten um den Kurs. Um 14:45 Uhr durchbrach das Honda-Werksteam die Stille, rollte vier Motorräder in die Boxengasse und wärmte die Motoren auf. Drei Motorräder waren für Dani Pedrosa bestimmt – eines davon war ein Prototyp für 2013 – und eines für Marc Marquez.

Von den Spitzenfahrern war es schließlich Pedrosa, der sich als Erster auf die Strecke wagte. Die übrigen Teams zogen nach, rollten auch ihre Motorräder aus den Boxen und die Fahrer schlüpften in ihre Lederkombis. Große Aufmerksamkeit zog Marquez auf sich. Erstmals stieg der Spanier auf eine MotoGP-Maschine. Kurz nach Pedrosa ging der Moto2-Champion auf die Strecke. Sein erster Versuch dauerte sieben Runden und in seinem zunächst schnellsten Ausflug fehlten zwei Sekunden. Es wurde mit Slicks gefahren, aber auf der Strecke waren noch einige feuchte Stellen zu erkennen.

Klar schnellster Mann des Tages war Vizeweltmeister Pedrosa. Der Spanier wurde in 1:32.322 Minuten gestoppt. Insgesamt absolvierte er 30 Runden. Auch auf der Geraden war Pedrosa in 316,9 km/h der Schnellste. Zunächst war Pedrosa mit dem 2012er-Bike unterwegs und anschließend mit der neuen Version. Diese unterschied sich reglementbedingt nur beim Gesamtgewicht. Sein neuer Teamkollege Marquez steigerte sich kontinuierlich und fuhr praktisch aus dem Stand konkurrenzfähige Rundenzeiten. In seiner schnellsten von insgesamt 28 Umläufen war er um 1,081 Sekunden langsamer als Pedrosa.

Stefan Bradl nutzte die letzten zweieinhalb Stunden des Tages ebenfalls. Der Deutsche hatte ein neues Honda-Chassis für 2013 zur Verfügung. Das Motorrad unterschied sich hauptsächlich bei der Elektronik. Damit fuhr der LCR-Honda-Pilot insgesamt 25 Runden. Auf die Bestzeit von Pedrosa fehlten 0,491 Sekunden, was in der Zeitenliste Platz drei bedeutete. Die Gresini-Honda von Alvaro Bautista war bereits in den Farben des neuen Sponsors gehalten. Der Spanier drehte 26 Runden und reihte sich an der fünften Stelle (+0,916 Sekunden) ein.

MotoGP-Debüt für Smith bei Tech 3

Eine Premiere gab es auch im Tech-3-Team. Am heutigen Mittwoch absolvierte Bradley Smith seine ersten Runden auf der MotoGP-Yamaha. Bereits am späten Vormittag war der Brite mit Regenreifen unterwegs und am Nachmittag rückte auch er mit Slicks aus. Insgesamt kam Smith auf 43 Runden, wobei sein Rückstand auf Pedrosa 2,2 Sekunden betrug. Teamkollege Cal Crutchlow fuhr nur am späten Nachmittag und katapultierte sich auf Platz zwei (+0,349). Auf dem Motorrad bereitete ihm die verletzte linke Hand keine Probleme. Beim Rennsturz am Sonntag hat er sich den Mittelhandknochen beim Zeigefinger gebrochen.

Viel Augenmerk wurde wieder dem Ducati-Team zuteil. Neuzugang Andrea Dovizioso rückte erstmals mit Slicks aus und äußerte sich positiv. Dennoch sei es laut seiner Aussage noch zu früh, um noch eine genaue Einschätzung zu geben. Sein Teamkollege Nicky Hayden probierte ein neues Chassis aus, das sich bei der Steifigkeit von dem bisherigen unterscheidet. Viele Aussagen konnte der US-Amerikaner aufgrund der Streckenbedingungen nicht treffen, aber der erste Eindruck war positiv.

In der Zeitenliste verlor Hayden 0,634 Sekunden auf Pedrosa, und Dovizioso 0,916 Sekunden. Viel wurde auch bei der Pramac-Mannschaft gearbeitet. MotoGP-Neuling Andrea Iannone war mit 56 Runden der fleißigste Fahrer. Ducati-Testfahrer Michele Pirro, der den verletzten Ben Spies vertrat, kam auf deren 51 Umläufe. Beide fuhren auch gegen Mittag auf noch deutlich nasser Strecke. Für ihren Einsatz wurden beide von Ducati-Chefkonstrukteur Filippo Preziosi gelobt.

Yamaha-Test in Aragon fällt ins Wasser

Das Yamaha-Werksteam hatte bereits am Dienstagabend seine Zelte abgebaut und ist ins nahegelegene Motorland Aragon übersiedelt. Man erhoffte sich besseres Wetter. Das Gegenteil war der Fall. Es regnete an der Strecke nahe der Stadt Alcaniz. Valentino Rossi fuhr am Vormittag kurz hinaus, kehrte aber zurück an die Box ohne die Ziellinie überquert zu haben. Jorge Lorenzo fuhr im Regen etwas mehr, doch der Weltmeister rutschte aus und stürzte. Ihm war dabei nichts passiert, aber die M1 war beschädigt worden. Schließlich entschied sich auch Yamaha dazu, den Test zu beenden. Der Umzug nach Aragon hatte nichts gebracht.

In Valencia waren heute auch einige Claiming-Rule-Fahrer im Einsatz. Aleix Espargaro fuhr nur am Vormittag mit Regenreifen und landete deshalb auf dem letzten Platz der Zeitenliste. Sein Aspar-Teamkollege Randy de Puniet war auch noch am späten Nachmittag unterwegs. Der Tscheche Karel Abraham stieg zum zweiten Mal auf seine neue ART von Aprilia und fuhr erstmals mit Slicks. Für Ioda drehte Danilo Petrucci einige Runden.

Das Forward-Team wärmte in der Boxengasse zwar die Motoren der neuen FTR-Kawasaki auf, aber kein Fahrer ging damit auf die Strecke. Colin Edwards lief in Jeans durch die Boxengasse und obwohl Caudio Corti in die Lederkombi geschlüpft war, fuhr er nicht hinaus. Von der Avintia-Mannschaft rückte heute nur Neuzugang Hector Barbera aus. Sein Teamkollege Hiroshi Aoyama fuhr keinen einzigen Meter.
Das MotoGP-Jahr ist mit diesem Test praktisch beendet. Ducati wird Ende des Monats noch in Jerez für Testfahrten ausrücken. Marquez fliegt Ende November nach Malaysia und wird in Sepang testen. Der Großteil der Fahrer hat sich in den Winterurlaub verabschiedet.

Die Testzeiten aus Valencia (Mittwoch):

01. Dani Pedrosa (Honda) – 1:32.322 Minuten (30 Runden)
02. Cal Crutchow (Tech-3-Yamaha) – 1:32.671 (28)
03. Stefan Bradl (LCR-Honda) – 1:32.813 (25)
04. Nicky Hayden (Ducati) – 1:32.956 (33)
05. Alvaro Bautista (Gresini-Honda) – 1:33.109 (26)
06. Andrea Dovizioso (Ducati) – 1:33.238 (31)
07. Marc Marquez (Honda) – 1:33.403 (28)
08. Michele Pirro (Pramac-Ducati) – 1:33.625 (51)
09. Andrea Iannone (Pramac-Ducati) – 1:33.833 (56)
10. Randy de Puniet (Aspar-ART) – 1:34.081 (30)
11. Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) – 1:34.538 (43)
12. Karel Abraham (Cardion-ART) – 1:35.309 (25)
13. Danilo Petrucci (Ioda) – 1:39.403 (26)
14. Hector Barbera (Avintia) – 1:39.248 (26)
15. Aleix Espargaro (Aspar-ART) – 1:43.517 (40)

Text von Gerald Dirnbeck

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