Marc Marquez, Valentino Rossi -  © Repsol

© Repsol – Valentino Rossi und Marc Marquez konnten 2014 oft gemeinsam feiern

Wer geglaubt hatte, Valentino Rossi gehöre mit seinen mittlerweile 35 Jahren langsam zum alten Eisen der MotoGP, der wurde in dieser Saison eines besseren belehrt. Mit zwei Siegen, 13 Podiumsplatzierungen bei 18 Grands Prix und 295 WM-Punkten kürte sich der Italiener zum Vize-Weltmeister und zeigte seinen jüngeren Kollegen, dass er ihnen das Feld nicht kampflos überlasen will. Da fehlen auch der Konkurrenz fast die Worte. „Das war unglaublich“, wird Marc Marquez von ‚Autosport‘ zitiert.

„Sein Alter von 35 Jahren ist die eine Sache“, meint der amtierenden Weltmeister, „aber für mich war am wichtigsten, dass er nach zwei schlechten Jahren bei Ducati und einem nicht so guten Jahr bei Yamaha gezeigt hat, was für ein starker Fahrer er ist.“ Davon war von 2011 bis 2013 nur selten etwas zu sehen. In den drei Jahren war Rossi insgesamt nur neun Mal auf das Podium gefahren.

Sich aus diesem Loch wieder an die Spitze der MotoGP zurückzumelden, sei das eigentlich Bewundernswerte an Rossis Leistung, findet Marquez. „Nach drei oder vier Jahren ohne gute Resultate ist es schwierig zurückzukommen. Und er hat sich wirklich stark zurückgemeldet“, sagt der 21-Jährige.

Rossi auf und neben der Strecke in Bestform
Das sieht auch Rossis Teamkollege Jorge Lorenzo so. „Nach drei nicht so guten Jahren kam er stark zurück und hat sich fahrerisch verbessert“, sagt er. Ein wesentlicher Teil von Rossis Erfolgsgeheimnis bestehe in akribischer und fleißiger Arbeit. „Er arbeitet mehr, sowohl körperlich als auch in der Box und verbringt viele Stunden damit, sein Motorrad und die Abstimmung zu verbessern“, attestiert Lorenzo.

Und das zahlt sich auf der Rennstrecke aus, denn mit 35 Jahren ist Rossi wieder in Bestform. „In Malaysia hat er mich bei 35 Grad bis zu den letzten drei Runden gejagt“, erinnert sich Marquez.

Dass Rossi nach einer Schwächephase wieder an die Spitze der MotoGP zurückgekehrt ist, nötigt Lorenzo Respekt ab. Denn das sei alles andere als eine Selbstverständlichkeit – auch aus mentaler Sicht. „Wenn man weiß, dass man einen starken Teamkollegen hat der schneller sein kann, fällt es schwer an die eigene Stärke zu glauben. In der Vergangenheit wurden Fahrer, die einen starken Teamkollegen hatten, immer schlechter“, so Lorenzo.

Lorenzo: Rossi ist vielleicht zu stark für mich
„Bei Valentino war das Gegenteil der Fall. Er wurde immer stärker und jetzt ist es für mich sehr schwierig, ihn zu schlagen – vielleicht ist er zu stark!“, so Lorenzo weiter. „Es wäre mir lieb, wenn er etwas schwächer wäre.“

Für Marquez, der sich mit mittlerweile vier WM-Titel anschickt, in die Fußstapfen Rossis zu treten, bleibt der neumalige Weltmeister weiterhin sein großes Idol, zu dem er aufblickt. „Ich respektiere ihn sehr, das habe ich immer gesagt. Ich würde eines Tages gerne so wie er werden, aber das wird wirklich schwierig.“

Text von Markus Lüttgens

Motorsport-Total.com
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter

Dieser Beitrag wurde unter Racing abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert