Maverick Vinales © Repsol

© Repsol – Maverick Vinales stieg am Freitag nicht auf seine FTR-Honda

Paukenschlag am ersten Trainingstag in Malaysia: Maverick Vinales war am Freitagvormittag das Gesprächsthema im Fahrerlager von Sepang. Der Spanier ging in Zivilkleidung durch die Boxen.

Er hatte sich von seinem Avintia-Team getrennt und wird die nächsten drei Rennen nicht mehr für das Team fahren, obwohl es einen gültigen Vertrag gibt. Erst vor wenigen Wochen wurde in Aragon ein Vertrag für die kommende Saison unterzeichnet. Der Moto2-Aufstieg ab 2014 war darin ebenfalls fixiert. Nun sieht sich der fünffache Saisonsieger nach neuen Optionen für die kommende Saison um.

„Ich werde am Rennen nicht teilnehmen, weil sich das Team nicht an unsere Abmachung gehalten hat“, lautet Vinales‘ Stellungnahme gegenüber ‚MotoGP.com‘. „Man kann unterschreiben was man will, aber wenn die Dinge immer schlechter und schlechter werden, dann muss man Lösungen finden. Seit Saisonhalbzeit haben sie nicht mehr alles gegen. Ich gebe immer mein Bestes. Deshalb will ich das Team nach diesen drei Rennen verlassen und eine saubere Trennung haben. Sie waren damit nicht einverstanden, also reise ich heute ab.“

Ursprünglich wollte Vinales das Team am Saisonende verlassen. „Ja. Es ist immer besser, wenn man es auf eine gute Art beendet. Ich wäre bis Saisonende gefahren, wenn sie einverstanden gewesen wären, mich zum Jahresende freizustellen. Es geht nicht so sehr um die Unterstützung, sondern ich denke, dass es ein zweitklassiges Team ist“, stellt Vinales die Avintia-Mannschaft in ein schlechtes Licht. „Ich muss versuchen die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr zu gewinnen. Ich glaube nicht, dass ich es mit diesem Team schaffen kann. Deshalb habe ich diese Entscheidung getroffen.“

Im Laufe der Saison hatte Vinales von Honda Verbesserungen gefordert, denn die KTM-Triebwerke sind mittlerweile klar stärker. Negativer Höhepunkt der Saison war sein Heimrennen in Aragon, wo er schon in der Aufwärmrunde aufgrund eines Elektronikdefekts aufgeben musste. Das Avintia-Team reagierte geschockt über die kurzfristige Entscheidungen, denn schließlich gibt es vertragliche Vereinbarungen mit Mechanikern und Sponsoren. „Er hat uns letzten Abend mitgeteilt, dass er nicht bis Saisonende weitermachen will, weil er mit dem Motorrad nicht zufrieden ist“, meint Avintia-Teammanager Ricard Jove gegenüber ‚MotoGP.com‘.

„Zunächst dachten wir, dass er es wie jeder andere Fahrer so dahinsagt. Schließlich ist er nicht aufgetaucht. Wir schätzen dieses Verhalten überhaupt nicht, weil wir Zweiter in der WM sind, fünf Siege gefeiert und sieben Podestplätze erobert haben. Es macht keinen Sinn, dass man die Saison nicht beendet. Mehr kann ich nicht dazu sagen. Es war der Fahrer, der die Entscheidung getroffen hat nicht auf das Motorrad zu steigen.“

„Es läuft auch umgekehrt so, denn wir haben einen Vertrag. Man arbeitet, absolviert die Saison und dann können wir abseits der Medien diskutieren, ob wir den Vertrag auflösen. Aber man kann nicht von einem Tag auf den anderen aufhören, denn wir haben Verpflichtungen den Sponsoren und den Mechanikern gegenüber. Wir sollten ihm nicht Nichts bedeuten. Es war eine Freude mit ihm zu arbeiten. Heute ist klar, dass bevor man diesen Punkt erreicht, man zuerst seine Arbeit erledigen muss und dann andere Dinge diskutiert“, findet Jove.

Technisch gesehen hat seit dem Sommer KTM und Kalex-KTM die Nase vorne. Seit dem Sieg von Vinales in Mugello gewannen nur Motorräder mit österreichischer Power. „Für das nächste Jahr war er informiert und wusste, was er zur Verfügung haben wird und was nicht“, sagt der Teammanager über die Perspektive für 2013. „Es ist ein Fehler diese Dinge öffentlich zu machen, denn man hätte sie innerhalb von wenigen Stunden diskutieren und ändern können. Wir verstehen seine Entscheidung nicht und fühlen uns für das Team schlecht. Für die Sponsoren und die Menschen, die ihn in seiner Karriere unterstützen, ist es falsch.“

Text von Gerald Dirnbeck

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