Andrea Iannone - © Speed Master

© Speed Master - Andrea Iannone hielt Tom Lüthi bis zum Zielstrich knapp in Schach

In einem spannenden Finale setzte sich Andrea Iannone (Speed Up) durch und feierte beim Grand Prix von Katalonien in Barcelona seinen ersten Saisonsieg. Bis zum Zielstrich musste sich der Italiener gegen Tom Lüthi (Suter) wehren. Der Schweizer verpasste seinen zweiten Saisonsieg um lediglich 83 Tausendstelsekunden.

Mit Platz zwei übernahm Lüthi aber die WM-Führung. Lokalmatador Marc Marquez (Suter) komplettierte als Dritter das Podium. Kurz vor Schluss gab es allerdings eine kontroverse Kollision mit seinem Landsmann Pol Espargaro (Kalex. Dieser stürzte, schied aus und ging leer aus.

In der WM führt nun Lüthi mit 88 Punkten. Marquez hat zwei Zähler Rückstand. Espargaro und Iannone fehlen 17 Zähler auf den Eidgenossen. Mit Dominique Aegerter (Suter) und Randy Krummenacher (Kalex) schafften es zwei weitere Schweizer in die Top 10. Max Neukirchner (Kalex) wurde für seine Aufholjagd nicht belohnt und ging leer aus.

Als die Ampel erlosch übernahm zunächst Marquez die Führung. Einen Granatenstart hatte Aegerter, der sich von sechs auf zwei katapultierte. In den ersten Kurven ging es wie immer in der Moto2 sehr turbulent zu. Am Ende der ersten Runde lautete die Reihenfolge Iannone, Aegerter, Marquez, Toni Elias (Aspar), Espargaro und Lüthi. Mike di Meglio (Speed Up) war bereits in der zweiten Kurve gestürzt und war draußen. Auch Claudio Corti (Kalex) und Gino Rea (Suter) waren in einen Zwischenfall beim Start verwickelt. Roberto Rolfo (Suter) bekam für einen Frühstart eine Durchfahrtsstrafe.

Iannone konnte in der Anfangsphase seine Führung behaupten, aber Marquez folgte dem Italiener am Hinterrad. Auch Moto2-Rückkehrer Elias mischte erstmals in dieser Saison im Spitzenfeld mit. Die beiden Schweizer Lüthi und Aegerter waren ebenfalls dabei. Nach sechs Runden hatte Lüthi das Top-Duo eingeholt und die drei Fahrer konnten sich leicht vom Rest absetzen. Zu Beginn der siebten Runden übernahm Marquez wieder die Führung von Iannone.

Auch Espargaro schaffte den Anschluss und vier Fahrer kämpften um den Sieg. In der ersten Rennhälfte ging es aber ungewohnt ruhig zu und es gab kaum Überholmanöver. Die Fahrer waren sich vor dem Start nicht sicher gewesen, wie sich die Reifen über die Distanz verhalten würden. Ab etwa neun Runden vor Schluss wurde die Gangart härter. Iannone und Marquez lieferten sich ein hartes Duell um Platz eins, während Lüthi und Espargaro dem Duo nachfuhr.

Es spitzte sich auf ein spannendes Finale zu und einer der Top 4 würde das Podium verpassen. Mittlerweile waren die Reifen schon stark verschlissen und die Motorräder rutschten stark herum. In der drittletzten Kurve setzte Lüthi einen Angriff gegen Marquez für Platz zwei und ging vorbei. Der Spanier hatte danach einen heftigen Rutscher. Espargaro sah innen die Lücke und stach hinein. Marquez sah Espargaro nicht und fuhr seinem Landsmann in die Seite. Espargaro hatte keine Chance und stürzte, blieb dabei aber unverletzt. Die Rennleitung untersuchte diesen Zwischenfall nach dem Rennen.

Lüthi hatte sich kurz darauf auch Iannone geschnappt und ging als Führender in die letzte Runde. In der ersten Kurve drückte sich der Italiener aber vorbei. Die Entscheidung fiel auf den letzten Metern. In Kurve zehn bremste sich Lüthi innen hinein, konnte aber nicht die Linie halten. Iannone stach innen durch und war wieder vorn. In den letzten beiden schnellen Rechtskurven versuchte der Schweizer einen optimalen Windschatten zu erwischen, doch es reichte bis zum Zielstrich um 83 Tausendstelsekunden nicht.

Somit feierte Iannone seinen ersten Saisonsieg. Lüthi setzte als Zweiter seine Podestserie fort. Marquez konnte am Ende nicht mehr in die Entscheidung um den Sieg eingreifen und begnügte sich mit Platz drei. Durch den Ausfall von Espargaro veränderte sich das Bild in der WM-Wertung. Neuer Führender ist nun Lüthi, der zwei Zähler Vorsprung auf Marquez hat. Espargaro büßte durch den Nuller die Tabellenspitze ein und hat nun 17 Punkte Rückstand.

Zwölf Sekunden hinter dem Spitzentrio kam der Rest des Feldes ins Ziel. Rabat erbte den vierten Platz von seinem Teamkollegen und war bester Kalex-Pilot. Simone Corsi (FTR) und Takaaki Nakagami (Kalex)belegten die Plätze fünf und sechs. Aegerter zeigte ein starkes Rennen und war konstant im Verfolgerfeld zu finden. Seine Leistung wurde mit dem sechsten Rang belohnt. Bis zum Ziel gab es noch ein Schweizer-Duell, bei dem Randy Krummenacher (Kalex) den Kürzeren zog und Siebter wurde.

Das Marc-VDS-Duo Mika Kallio und Scott Redding komplettierten die Top 10. Moto2-Rookie Johann Zarco (MotoBI) wurde Elfter gefolgt von Bradley Smith (Tech 3), Corti, Alex de Angelis (Suter) und Nicolas Terol (Suter). Die positive Vorstellung von Elias endete nach einem Sturz im Kiesbett. Eine starke Aufholjagd wurde am Ende nicht belohnt: Max Neukirchner (Kalex) kämpfte sich durch das Feld und überholte Fahrer um Fahrer und kam bis auf Rang 17 vor. Dafür gab es allerdings keine Punkte. Das nächste Rennen findet am 17. Juni in Silverstone statt.

Ergebnisse:
1 25 29 Andrea IANNONE ITA Speed Master SPEED UP 41’16.852 158.021
2 20 12 Thomas LUTHI SWI Interwetten-Paddock SUTER 41’16.935 158.016 0.083
3 16 93 Marc MARQUEZ SPA Team CatalunyaCaixa Repsol SUTER 41’17.989 157.948 1.137
4 13 80 Esteve RABAT SPA Pons 40 HP Tuenti KALEX 41’29.368 157.226 12.516
5 11 3 Simone CORSI ITA Came IodaRacing Project FTR 41’31.078 157.118 14.226
6 10 30 Takaaki NAKAGAMI JPN Italtrans Racing Team KALEX 41’31.924 157.065 15.072
7 9 77 Dominique AEGERTER SWI Technomag-CIP SUTER 41’33.107 156.991 16.255
8 8 4 Randy KRUMMENACHER SWI GP Team Switzerland KALEX 41’33.206 156.984 16.354
9 7 36 Mika KALLIO FIN Marc VDS Racing Team KALEX 41’33.458 156.968 16.606
10 6 45 Scott REDDING GBR Marc VDS Racing Team KALEX 41’33.645 156.957 16.793
11 5 5 Johann ZARCO FRA JIR Moto2 MOTOBI 41’34.150 156.925 17.298
12 4 38 Bradley SMITH GBR Tech 3 Racing TECH 3 41’39.094 156.614 22.242
13 3 71 Claudio CORTI ITA Italtrans Racing Team KALEX 41’40.615 156.519 23.763
14 2 15 Alex DE ANGELIS RSM NGM Mobile Forward Racing SUTER 41’40.921 156.500 24.069
15 1 18 Nicolas TEROL SPA Mapfre Aspar Team SUTER 41’43.891 156.314 27.039
16 81 Jordi TORRES SPA Tech 3 Racing TECH 3 41’49.010 155.996 32.158
17 76 Max NEUKIRCHNER GER Kiefer Racing KALEX 41’51.241 155.857 34.389
18 14 Ratthapark WILAIROT THA Thai Honda PTT Gresini Moto2 SUTER 41’52.239 155.795 35.387
19 88 Ricard CARDUS SPA Arguiñano Racing Team AJR 41’52.353 155.788 35.501
20 47 Angel RODRIGUEZ SPA Desguaces La Torre SAG BIMOTA 41’52.475 155.780 35.623
21 72 Yuki TAKAHASHI JPN NGM Mobile Forward Racing SUTER 41’52.655 155.769 35.803
22 49 Axel PONS SPA Pons 40 HP Tuenti KALEX 41’53.755 155.701 36.903
23 95 Anthony WEST AUS QMMF Racing Team MORIWAKI 42’09.488 154.733 52.636
24 7 Alexander LUNDH SWE Cresto Guide MZ Racing MZ-RE HONDA 42’33.161 153.298 1’16.309
25 10 Marco COLANDREA SWI SAG Team FTR 42’35.425 153.162 1’18.573
26 82 Elena ROSELL SPA QMMF Racing Team MORIWAKI 42’52.403 152.151 1’35.551
Not Classified
40 Pol ESPARGARO SPA Pons 40 HP Tuenti KALEX 35’54.730 157.952 3 laps
44 Roberto ROLFO ITA Technomag-CIP SUTER 37’10.938 152.556 3 laps
24 Toni ELIAS SPA Mapfre Aspar Team SUTER 35’46.893 150.602 4 laps
60 Julian SIMON SPA Blusens Avintia SUTER
8 Gino REA GBR Federal Oil Gresini Moto2 SUTER
63 Mike DI MEGLIO FRA S/Master Speed Up SPEED UP

Text von Gerald Dirnbeck

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