Jordi Torres © Aspar

© Aspar – Der Spanier Jordi Torres eroberte seinen ersten Grand-Prix-Sie

Der Grand Prix von Deutschland war das Wochenende des Jordi Torres: Schon vom ersten Training an mischte der Aspar-Pilot mit seiner Suter im Spitzenfeld mit und fuhr am Samstag zum ersten Mal in seiner Karriere in die erste Startreihe.

Im Rennen zeigte der Spanier eine perfekte Leistung, besiegte die versammelte Moto2-Elite und holte sich seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Simone Corsi (Speed Up) und Pol Espargaro (Kalex) komplettierten auf dem Sachsenring das Podest.

Scott Redding (Kalex) spielte an der Spitze nie eine Rolle und kam als Siebter ins Ziel. Dadurch schrumpfte der WM-Vorsprung des Briten auf Espargaro auf 23 Punkte. Von den beiden Lokalmatadoren sah nur Sandro Cortese (Kalex) die Zielflagge. Der Deutsche erkämpfte sich als 15. einen WM-Punkt. Marcel Schrötter (Kalex) fuhr lange in der großen Verfolgergruppe, schied allerdings durch Sturz vorzeitig aus. Bester Schweizer war Tom Lüthi (Suter) auf Rang sechs. Dominique Aegerter (Suter) wurde Zehnter.

Beim Start zum Rennen über 29 Runden setzte sich Espargaro aus der ersten Reihe durch und übernahm zunächst die Führung vor Torres. Dahinter folgten Corsi, Pole-Setter Xavier Simeon (Kalex), Julian Simon (Kalex) und Lüthi. Am Ende der ersten Runde befand sich Schrötter auf Platz elf und Cortese auf Rang 18. Im ersten Renndrittel setzte sich an der Spitze das Quartett Espargaro, Torres, Corsi und Simon ab. Zu den Verfolgern ging nach acht Runden bereits eine Lücke von drei Sekunden auf.

Die Verfolgergruppe führte Redding als Fünfter an. An seinem Hinterrad hingen zehn Fahrer, darunter auch Lüthi, Aegerter und Schrötter. Speziell Lüthi war auf dem Vormarsch und machte Position um Position gut, bis er das Hinterrad von Redding, der weiterhin auf Platz fünf fuhr, erreichte. In der zwölften Runde schnappte sich der Schweizer den WM-Führenden und lag an der Spitze der großen Verfolgergruppe.

Schrötter fuhr am Ende dieses Zuges, doch bei Rennhalbzeit klappte ihm in der schnellen Zielkurve das Vorderrad ein und die Reise ging ins Kiesbett. Enttäuscht stapfte der Deutsche davon. Die Fans spendeten trotzdem Applaus für seinen Einsatz. „Ich habe von Anfang an gemerkt, dass ich Probleme mit dem Vorderrad habe. Wir haben die harten Reifen genommen, weil sie im Training gut funktioniert haben. Das Risiko war damit aber größer. Auch in der Früh hat der Reifen bei kühleren Bedingungen gut funktioniert.“

„Im Rennen hatte ich aber ein schlechtes Gefühl und konnte nicht pushen“, schildert Schrötter bei ‚Sport1‘. „Ich musste aber den Anschluss halten. Als ich dann näher kam und dachte, dass ich noch Plätze gutmachen kann, hatte ich schon in der Kurve davor schon einige Rutscher. Dann war es komplett weg. Ich habe versucht nicht ganz so aggressiv zu bremsen, aber es ist trotzdem passiert. Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Mein Ziel waren die Top 10, ein Punkteergebnis wäre möglich gewesen.“

Torres übernimmt das Kommando
Landsmann Cortese lag bei Rennhalbzeit auf Position 16 und hatte WM-Punkte in Griffweite. Zu Beginn der zweiten Rennhälfte waren seine Rundenzeiten auf dem Niveau der großen Verfolgergruppe vor ihm. Elf Runden vor Schluss wurde es an der Spitze spannend. Torres überholte Espargaro und übernahm erstmals die Führung. Corsi und Simon waren ebenfalls noch vorne dabei. Torres konnte Espargaro in der Folge kontrollieren. Der Pons-Pilot musste sich dafür gegen Corsi wehren. In der Schlussphase musste Simon abreißen lassen und fuhr alleine auf Platz vier.

Torres begann die vorletzte Runde mit einem Vorsprung von einer Sekunde auf Espargaro/Corsi. Dieses Polster reichte: Torres ließ auf den letzten Kilometern nichts mehr anbrennen und feierte seinen ersten Sieg in der Motorrad-WM. Am Samstag fuhr der 25-Jährige zum ersten Mal in die erste Reihe und am Sonntag kletterte er zum ersten Mal auf das Podest – und gleich auf die höchste Stufe.

„Ich bin überglücklich. Zum ersten Mal bin ich ganz vorne. Mein Motorrad und mein Gefühl war besser als bei anderen Rennen. Danke an mein Team. Es ist einfach unglaublich. Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, fehlen Torres die Worte. Zum Vergleich: Sein Aspar-Teamkollege Nicolas Terol fuhr lange rund um Platz 15 und schied in der zweiten Rennhälfte durch Sturz aus. Corsi setzte sich in den letzten beiden Runden gegen Espargaro durch und holte seinen ersten Podestplatz in diesem Jahr. Zum ersten Mal seit 2011 (Aragon) holte sich der Italiener wieder einen Pokal ab.

Espargaro macht in der WM Boden gut
Espargaro machte mit Platz drei Boden in der WM gut, denn Redding kam nur als Siebter ins Ziel. Reddings Vorsprung schrumpfte auf 23 Punkte. „Das Problem war so wie immer“, sagt Espargaro im Ziel. „Ich hatte Probleme mit dem Reifen, denn es war sehr rutschig. Wie in Montmelo war der Reifen komplett zerstört. Man muss etwas dagegen tun, denn es ist sehr gefährlich. Wir müssen jetzt alles untersuchen, damit der Reifen am Rennende nochhgut funktioniert. Im Moment ist es viel gefährlich so zu fahren.“

Simon fuhr sein stärkstes Rennen in dieser Saison und wurde Vierter. Am Ende konnte der ehemalige 125er-Weltmeister nicht um einen Podestplatz kämpfen. Alex de Angelis (Speed Up) setzte sich in der Verfolgergruppe gegen Lüthi durch und eroberte Platz fünf. Der Schweizer war als Sechster der beste deutschsprachige Vertreter. Hinter Redding folgte die nächste Gruppe, die von Anthony West (Speed Up) angeführt wurde. Der Routinier aus Australien wurde nach einer Aufholjagd mit Position acht belohnt.

In der letzten Runde setzte sich West gegen Pole-Setter Simeon und Aegerter durch. Zwei Wochen nach seinem ersten Podestplatz in dieser Saison sah der zweite Schweizer im Feld die Zielflagge als Zehnter. Auf den Positionen elf bis 14 folgten Takaaki Nakagami (Kalex), Johann Zarco (Suter), Mika Kallio (Kalex) und Esteve Rabat (Kalex). Cortese staubte am Ende als 15. noch den letzten WM-Punkt ab. Randy Krummenacher (Suter) ging als 18. leer aus. Die Moto2-Klasse startet nun in die Sommerpause. Der nächste Grand Prix findet am 18. August in Indianapolis statt.

Ergebnisse Moto2 Sachsenring

1 25 81 Jordi TORRES SPA Aspar Team Moto2 SUTER 41’19.636 154.5
2 20 3 Simone CORSI ITA NGM Mobile Racing SPEED UP 41’21.800 154.4 2.164
3 16 40 Pol ESPARGARO SPA Tuenti HP 40 KALEX 41’22.130 154.4 2.494
4 13 60 Julian SIMON SPA Italtrans Racing Team KALEX 41’25.045 154.2 5.409
5 11 15 Alex DE ANGELIS RSM NGM Mobile Forward Racing SPEED UP 41’27.182 154.0 7.546
6 10 12 Thomas LUTHI SWI Interwetten Paddock Moto2 Rac SUTER 41’27.463 154.0 7.827
7 9 45 Scott REDDING GBR Marc VDS Racing Team KALEX 41’30.877 153.8 11.241
8 8 95 Anthony WEST AUS QMMF Racing Team SPEED UP 41’32.404 153.7 12.768
9 7 19 Xavier SIMEON BEL Desguaces La Torre Maptaq KALEX 41’32.446 153.7 12.810
10 6 77 Dominique AEGERTER SWI Technomag carXpert SUTER 41’32.755 153.7 13.119
11 5 30 Takaaki NAKAGAMI JPN Italtrans Racing Team KALEX 41’32.921 153.7 13.285
12 4 5 Johann ZARCO FRA Came Iodaracing Project SUTER 41’33.169 153.7 13.533
13 3 36 Mika KALLIO FIN Marc VDS Racing Team KALEX 41’36.111 153.5 16.475
14 2 80 Esteve RABAT SPA Tuenti HP 40 KALEX 41’45.187 152.9 25.551
15 1 11 Sandro CORTESE GER Dynavolt Intact GP KALEX 41’50.527 152.6 30.891
16 49 Axel PONS SPA Tuenti HP 40 KALEX 41’55.883 152.3 36.247
17 88 Ricard CARDUS SPA NGM Mobile Forward Racing SPEED UP 41’56.028 152.3 36.392
18 4 Randy KRUMMENACHE SWI Technomag carXpert SUTER 41’56.525 152.2 36.889
19 72 Yuki TAKAHASHI JPN IDEMITSU Honda Team Asia MORIWAKI 41’59.498 152.1 39.862
20 54 Mattia PASINI ITA NGM Mobile Racing SPEED UP 41’59.868 152.0 40.232
21 24 Toni ELIAS SPA Blusens Avintia KALEX 42’06.641 151.6 47.005
22 96 Louis ROSSI FRA Tech 3 TECH 3 42’10.456 151.4 50.820
23 14 Ratthapark WILAIROT THA Thai Honda PTT Gresini Moto2 SUTER 42’10.598 151.4 50.962
24 8 Gino REA GBR Gino Rea Race Team FTR 42’11.046 151.4 51.410
25 63 Mike DI MEGLIO FRA JiR Moto2 MOTOBI 42’11.796 151.3 52.160
26 44 Steven ODENDAAL RSA Argiñano & Gines Racing SPEED UP 42’23.452 150.6 1’03.816
27 7 Doni Tata PRADITA INA Federal Oil Gresini Moto2 SUTER 42’42.847 149.5 1’23.211
28 97 Rafid Topan SUCIPTO INA QMMF Racing Team SPEED UP 42’38.895 144.6 1 lap

Text von Gerald Dirnbeck

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