Maverick Vinales © FGlaenzel

© FGlaenzel – Der Spanier Maverick Vinales holte sich den zweiten Sieg in Folge

Der Grand Prix von Frankreich stand erneut im Zeichen von KTM und Spanien. Maverick Vinales feierte nach Jerez seinen zweiten Sieg in Folge und baute seine WM-Führung aus. In der Schlussphase kontrollierte er seine spanischen Landsleute Alex Rins und Luis Salom souverän und holte sich den Sieg.

In der letzten Runde hielt Rins noch Salom in Schach und eroberte den zweiten Platz. Somit feierte KTM auch in Le Mans einen Dreifachsieg und drei Spanier standen auf dem Podest. Jonas Folger (Kalex-KTM) führte das Rennen in der ersten Rennhälfte an, doch nach einem Fehler büßte der Deutsche Boden ein.

Diesen konnte er nicht mehr wettmachen und Folger musste sich schließlich mit Platz vier zufrieden geben. Ein Erfolgserlebnis feierte Philipp Öttl (Kalex-KTM). Bei schwierigen Streckenverhältnissen zeigte der Rookie eine fehlerfreie Leistung und wurde mit einem WM-Punkt belohnt. Dagegen musste Florian Alt (Kalex-KTM) vorzeitig aufgeben. Sein Kiefer-Teamkollege Toni Finsterbusch kam als 18. ins Ziel und ging leer aus. Insgesamt standen in der Moto3-Klasse 24 Runden auf dem Bugatti-Circuit auf dem Programm.

Der Grand Prix wurde von der Rennleitung für „trocken“ erklärt, aber stellenweise gab es noch feuchte Flecken. Vorsicht war geboten, denn der Asphalt und speziell die Randsteine und die weißen Linien waren rutschig. Als die Lichter der Startampel ausgingen, erwischten Vinales und Folger einen perfekten Start. In der engen Dunlop-Schikane ging alles gut und Folger kam als Führender aus der engen Kurvenkombination. Dahinter folgten Vinales, Salom, Rins und Miguel Oliveira (Mahindra). Die Topfavoriten lagen wieder an der Spitze zusammen.

Am Ende der ersten Runde hatten sich Folger, Vinales und Rins schon um wenige Motorradlängen vom Rest abgesetzt. Folger musste seine Führung allerdings an Vinales abgeben. Pech hatte Wildcard-Starter Christophe Arciero (Suter), der für einen Frühstart eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt bekam. Folger konterte aber sofort und übernahm wieder die Spitze. Im Gegensatz zu den letzten Rennen, wo er vorne nur mithalten konnte, gab er diesmal das Kommando an.

Die gute Mahindra-Vorstellung war zu Beginn der vierten Runde zu Ende. Oliveira rutschte im Rechtsbogen nach Start/Ziel aus und flog ins Kiesbett. Sein Teamkollege Efren Vazquez war aufgrund eines Schlüsselbeinbruchs nicht am Start. In der ersten Rennhälfte blieb eine große Spitzengruppe zusammen. Diese bestand aus Folger, Vinales, Rins, Salom, Marquez. Und auch Jakub Kornfeil (Kalex-KTM) hielt als Sechster noch den Anschluss.

An der Spitze ging es in der ersten Rennhälfte ruhig zu. In der achten Runde schob sich Vinales wieder an Folger vorbei. Rins beobachtete das Geschehen von Rang drei aus. Hinter diesem Trio hielt auch noch Salom mit. Die weiteren Fahrer mussten in den ersten zehn Runden abreißen lassen. Das Rennen wurde demnach zwischen den vier dominierenden Fahrer der bisherigen Saison entschieden. 13 Runden vor dem Ende wurde Folger am Eingang der Chemin-aux-Boefs-Schikane von Rins angegriffen und überholt.

Folger verliert Boden
Der Deutsche kam außen auf die feuchte Stelle und musste aufmachen. Er fuhr geradeaus weiter und nahm den Notausgang. Da dieser wieder auf die Strecke führte, konnte sich Folger als Vierter wieder einreihen. Der Youngster war noch an der Spitzengruppe dran, hatte aber leicht den Anschluss verloren und lag zwei Sekunden zurück. Folger konnte diese Lücke aber nicht mehr zufahren und die drei Spanier machten sich die Podestplätze untereinander aus.

Vinales drehte in der Schlussphase noch einmal auf und ging mit einem Vorsprung von knapp einer Sekunde auf Rins/Salom in die letzte Runde. Der 18-Jährige lies sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und holte sich den Triumph. Nach Jerez war es sein zweiter Erfolg in Serie. Damit vergrößerte Vinales seinen WM-Vorsprung auf Salom auf 13 Zähler. „Es war ein unglaubliches Wochenende. Wir haben das Maximum herausgeholt“, freut sich Vinales. „Wir waren unter diesen Bedingungen sehr schnell. Wir konnten beim Test vor zwei Wochen Verbesserungen erzielen. Ich danke meinem Team.“

Salom übte in der letzten Runde Druck auf Rins aus, doch Rins blieb cool und fuhr den zweiten Platz nach Hause. Salom hatte auf der Ziellinie drei Zehntelsekunden Rückstand. „Ich bin sehr zufrieden, weil ich nach dem Sturz in Jerez wieder ein gutes Ergebnis fürs Team holen konnte“, sagt Rins erleichtert. „Es war ein recht schwieriges Rennen, weil Maverick mehr pushen konnte. Ich bin aber trotzdem sehr zufrieden.“

Salom war mit Platz drei ebenfalls nicht unzufrieden: „Es war ein schwieriges Wochenende für mich. Ich hatte gestern einen schweren Sturz und deshalb starke Schmerzen an der Hand. Auch der Rücken tat sehr weh. Ich war nicht zu 100 Prozent fit, doch das Team und ich haben sehr gut gearbeitet. Das Setup war in der Startaufstellung problematisch. Meine Übersetzung war am Limit. Es war dennoch ein gutes Rennen. Nach einem schwierigen Wochenende Dritter zu werden und auf dem Podium zu stehen ist sehr gut“, fällt sein Fazit positiv aus. „Ich habe es in der letzten Runde probiert, doch es war zu riskant.“

Folger konnte am Ende nicht mehr in den Kampf um die Podestplätze eingreifen und sah die Zielflagge als Vierter. An seiner Körperhaltung war zu erkennen, dass der Deutsche nicht zufrieden war. In den letzten Runden nahm er zudem das Tempo deutlich heraus. Das Feld war weit auseinandergezogen. Alex Marquez (KTM) kam alleine fahrend als Fünfter ins Ziel. Dahinter folgte Kornfeil auf Rang sechs, der ebenfalls eine einsame zweite Rennhälfte absolvierte. Im Duell um Platz sieben setzte sich Romano Fenati gegen Brad Binder (Suter-Honda) durch. Fenati war somit der beste FTR-Honda-Vertreter.

Die Top 10 rundeten Alexis Masbou und Isaac Vinales ab, die ebenfalls FTR-Honda fahren. Auf den Positionen elf und zwölf waren die beiden Fahrer vom Racing-Team-Germany zu finden. John McPhee hatte die Nase knapp vor Jack Miller. Dahinter folgten Arthur Sissis (KTM) und Alessandro Tonucci (FTR-Honda). Den letzten WM-Punkt nahm Öttl als 15. mit. Es war sein erster Zähler in diesem Jahr. Dagegen ging Finsterbusch als 18. leer aus.

Viele Stürze auf rutschiger Strecke

Vier Runden vor dem Ende ereignete sich eine brenzlige Situation: Zulfahmi Khairuddin (KTM) flog in Kurve zehn per heftigem Highsider ab. Der nachfolgende Niklas Ajo (KTM) versuchte auszuweichen und kam ebenfalls auf die Wiese. Im rutschigen Gras stürzte auch der Finne. Beide humpelten davon. Auch Niccolo Antonelli (FTR-Honda), Wildcard-Starter Jules Danilo (Kalex-KTM), Lorenzo Baldassarri (FTR-Honda), Hyuga Watanabe (FTR-Honda) und Eric Granado (Kalex-KTM) stürzten im Verlaufe des Rennens. Alt kam ebenfalls nicht ins Ziel. Zu Beginn der siebten Runde fing der Youngster in der Zielkurve einen heftigen Rutscher ab und rollte dann aus.

Nicht am Rennen teilnehmen konnte Danny Webb (Suter-Honda). Der Brite war im Qualifying schwer gestürzt. „Es ist sehr frustrierend. Bei diesen Bedingungen sind wir immer stark“, sagt Webb bei ‚MotoGP.com‘. „Der Fuß ist nicht der Grund, warum ich nicht fahren kann. Ich zog mir gestern eine Gehirnerschütterung zu. Nach den Untersuchungen wurde klar, dass ich nicht fahren kann. Ein heftiger Schlag auf den Kopf und ein gebrochener Fuß sind nicht gerade der perfekte Wochenend-Abschluss, doch wir werden in Mugello erneut angreifen.“ Der nächste Grand Prix findet am 2. Juni in Italien statt.

Ergebnisse Moto3 Le Mans

1 25 25 Maverick VIÑALES SPA Team Calvo KTM 42’05.448 143.1
2 20 42 Alex RINS SPA Estrella Galicia 0,0 KTM 42’06.712 143.1 1.264
3 16 39 Luis SALOM SPA Red Bull KTM Ajo KTM 42’06.835 143.0 1.387
4 13 94 Jonas FOLGER GER Mapfre Aspar Team Moto3 KALEX KTM 42’20.041 142.3 14.593
5 11 12 Alex MARQUEZ SPA Estrella Galicia 0,0 KTM 42’43.397 141.0 37.949
6 10 84 Jakub KORNFEIL CZE Redox RW Racing GP KALEX KTM 42’45.743 140.9 40.295
7 9 5 Romano FENATI ITA San Carlo Team Italia FTR HONDA 42’48.773 140.7 43.325
8 8 41 Brad BINDER RSA Ambrogio Racing SUTER HONDA 42’48.985 140.7 43.537
9 7 10 Alexis MASBOU FRA Ongetta-Rivacold FTR HONDA 42’50.959 140.6 45.511
10 6 32 Isaac VIÑALES SPA Ongetta-Centro Seta FTR HONDA 42’51.122 140.6 45.674
11 5 17 John McPHEE GBR Caretta Technology – RTG FTR HONDA 42’56.900 140.3 51.452
12 4 8 Jack MILLER AUS Caretta Technology – RTG FTR HONDA 42’57.040 140.3 51.592
13 3 61 Arthur SISSIS AUS Red Bull KTM Ajo KTM 43’04.161 139.9 58.713
14 2 19 Alessandro TONUCCI ITA La Fonte Tascaracing FTR HONDA 43’04.418 139.9 58.970
15 1 65 Philipp OETTL GER Tec Interwetten Moto3 Racing KALEX KTM 43’23.475 138.8 1’18.027
16 11 Livio LOI BEL Marc VDS Racing Team KALEX KTM 43’23.832 138.8 1’18.384
17 3 Matteo FERRARI ITA Ongetta-Centro Seta FTR HONDA 43’28.836 138.5 1’23.388
18 9 Toni FINSTERBUSCH GER Kiefer Racing KALEX KTM 43’33.174 138.3 1’27.726
19 22 Ana CARRASCO SPA Team Calvo KTM 43’33.202 138.3 1’27.754
20 4 Francesco BAGNAIA ITA San Carlo Team Italia FTR HONDA 43’33.308 138.3 1’27.860
21 53 Jasper IWEMA NED RW Racing GP KALEX KTM 43’33.613 138.3 1’28.165
22 58 Juanfran GUEVARA SPA CIP Moto3 TSR HONDA 43’36.079 138.2 1’30.631
23 89 Alan TECHER FRA CIP Moto3 TSR HONDA 43’36.289 138.2 1’30.841
24 57 Eric GRANADO BRA Mapfre Aspar Team Moto3 KALEX KTM 42’16.326 136.6 1 lap
25 29 Hyuga WATANABE JPN La Fonte Tascaracing FTR HONDA 42’25.552 136.1 1 lap
26 18 Christophe ARCIERO FRA ARC SUTER 43’50.898 131.7 1 lap

Text von Gerald Dirnbeck

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