Luis Salom - © FGlaenzel

© FGlaenzel – Vizeweltmeister Luis Salom feierte seinen zweiten Saisonsieg

Beim Grand Prix von Italien in Mugello kämpften die dominierenden Fahrer dieser Saison um den Sieg. Nach 20 Runden standen drei Spanier auf dem Podest. Zudem saß dieses Trio auf KTM-Maschinen und sorgte für einen totalen Erfolg für die Motorräder aus Österreich.

Vizeweltmeister Luis Salom setzte sich hauchdünn gegen Alex Rins durch. Maverick Vinales wurde Dritter und verteidigte die Führung in der WM-Wertung. Auch Miguel Oliveira mischte mit der neuen Mahindra vorne mit und verpasste als Vierter nur knapp den ersten Podestplatz für das indische Team.

Jonas Folger (Kalex-KTM) fuhr in der sechsköpfigen Spitzengruppe mit, doch in der zweiten Rennhälfte konnte der Deutsche nur mit Mühe den Anschluss halten. Schließlich kam er am Ende dieser Gruppe als Sechster über die Linie. Die beiden Deutschen Philipp Öttl und Toni Finsterbusch kamen außerhalb der Punkteränge ins Ziel. Die spanischen Festspiele gingen auch in Italien weiter. Mit Ausnahme des dritten Platzes von Folger in Jerez standen in dieser Saison nur Salom, Vinales und Rins auf dem Podest. In Mugello musste sich dieses Trio über 20 Runden aber hart gegen einen Portugiesen und einen Deutschen wehren.

Beim Start preschten 33 Fahrer auf die San-Donato-Kurve zu. Folger kam von der Pole-Position perfekt weg und hatte sich schon nach wenigen Metern einen kleinen Vorsprung herausgeholt. Souverän führte der Deutsche das Feld in die erste Kurve. Dahinter reihten sich Vinales, Rins und Salom ein. Einen guten Start hatte auch Alex Marquez (KTM), der von Startplatz zehn bis auf fünf nach vor kam. Alle Nachwuchsfahrer kamen gut durch die ersten Kurven. In den ersten Runden setzten sich Folger, Vinales, Rins und Salom vom Rest des Feldes ab.

Die vier dominierenden Fahrer dieser Saison waren wieder beisammen und Folger musste mit der Kalex-KTM gegen die drei KTM-Fahrer kämpfen. Am Ende der zweiten Runde übernahm Vinales erstmals die Führung. Windschattenfahren war das Gebot der Stunde. Im ersten Rennviertel kam Oliveira auf, der zur Spitze aufschloss, Salom Platz vier abknöpfte und Druck nach vorne machte. Bis Rennhalbzeit bildete sich eine sechsköpfige Spitzengruppe, die aus Vinales, Rins, Marquez, Folger, Oliveira und Salom bestand. Seit Vinales in Runde zwei die Führung übernommen hatte, führte er diesen Zug an.

Dahinter wurde heftig um die Positionen gerangelt. Salom fuhr besonnen am Ende der Gruppe und hielt sich zurück. Die zweite Rennhälfte eröffnete Marquez mit der Führung, doch Vinales ließ sich das nicht gefallen und holte sich Platz eins wieder zurück. Dagegen fiel Folger auf Platz sechs ans Ende der Spitzengruppe zurück. Der Deutsche musste sich strecken, um nicht den Windschatten zu verlieren. Bereits in den vergangenen Rennen verlor Folger in der zweiten Rennhälfte etwas den Anschluss an die Spitze.
Dafür mischte Oliveira mit der Mahindra ganz vorne mit und kämpfte mit den vier KTM-Fahrern. Es bahnte sich die Windschattenschlacht für die letzte Runde an und es ging richtig zur Sache. Da wild gekämpft wurde, kam Folger wieder an die Gruppe heran. Durch die Duelle und Tricks auf der Zielgeraden konnte sich drei Runden vor Schluss Salom einige Meter Vorsprung herausholen, doch im Windschatten wurde die Lücke sofort wieder geschlossen. Diese Scharmützel halfen auch Folger, der als Sechster wieder dran war.

Salom startete als Erster in die letzte Runde, doch Rins, Oliveira, Vinales und Marquez sowie Folger hingen an seinem Hinterrad. Da Vinales Oliveira überholen musste, bekamen Salom/Rins einige Meter Vorsprung. Die Entscheidung fiel im Zielsprint, doch es gab keine Positionsverschiebungen. Salom feierte nach Katar seinen zweiten Saisonsieg. Auf der Linie hatte er 0,099 Sekunden Vorsprung auf Rins. Vinales konnte die kleine Lücke nicht mehr zufahren und fuhr als Dritter ins Ziel.

„Es war ein gutes letztes Renndrittel“, spricht Sieger Salom seine erfolgreiche Taktik an. „Zu Beginn war ich ruhig und habe abgewartet. Es war eine harte Kampfgruppe. Oliveira konnte spät bremsen und wollte unbedingt auf das Podium. Maverick und Alex waren sehr schnell unterwegs. Jonas war auch dabei. Es war ein hartes Rennen.“ Trotz der knappen Niederlage zeigte sich Rins zufrieden: „Ich bin sehr glücklich. Es war ein hartes Wochenende für das Team und mich. In der letzten Kurve habe ich etwas die Linie verpasst, aber ich wurde Zweiter. Darüber freue ich mich.“

Vinales war als Favorit ins Rennen gestartet, doch auch er ist mit dem dritten Platz nicht unglücklich, denn die Technik passte nicht ganz: „Platz drei ist ein Sieg für mich, denn ich hatte Motorprobleme. Wir haben an diesem Wochenende sehr hart gearbeitet. Für das nächste Rennen müssen wir am Motor arbeiten.“ Vinales verteidigte seine WM-Führung. Sein Vorsprung auf Salom ist auf vier Zähler geschrumpft. Rins liegt als WM-Dritter 25 Zähler zurück. Folgers Rückstand ist mittlerweile auf 43 Punkte angewachsen.

Oliveira wurde Vierter und holte das beste Ergebnis für Mahindra. Dieses neue Motorrad wurde von Suter in der Schweiz entwickelt. Marquez sah die karierte Flagge als Fünfter knapp vor Folger. Der Deutsche hatte im Ziel zwar nur 1,4 Sekunden Rückstand, doch es war nach der Pole-Position nur der sechste Rang. Alleine fahrend beendete Lokalmatador Niccolo Antonelli (FTR-Honda) das Rennen als Siebter. Damit war er beim Heimrennen der beste Italiener.

Dahinter folgte eine große Gruppe von Platz acht bis zwölf. Im Zielsprint setzte sich Niklas Ajo (KTM) gegen Folgers Aspar-Teamkollegen Eric Granado (Kalex-KTM) durch. Jack Miller (FTR-Honda) vom Racing-Team-Germany wurde Zehnter. Am Ende dieser Verfolgergruppe waren Zulfahmi Khairuddin (KTM) und Alexis Masbou (KTM) zu finden. Um Platz 13 duellierten sich Isaac Vinales (FTR-Honda) und Brad Binder (Suter-Honda), wobei Vinales die Oberhand behielt.

Um den letzten WM-Punkt kämpften vier Fahrer. Es ging im Zielsprint eng zu, denn die Rennleitung musste den Zieleinlauf per Video überprüfen. Schließlich bestätigten sie den letzten WM-Punkt für Jasper Iwema (Kalex-KTM). Auf der Ziellinie lag er eine Tausendstelsekunde vor John McPhee (FTR-Honda). Rookie Öttl (Kalex-KTM) ging als 19. leer aus. Auch Finsterbusch (Kalex-KTM) vom Kiefer-Team nahm als 21. nichts Zählbares aus Italien mit.

Für eine Schrecksekunde sorgte noch Matteo Ferrari: In der Zielkurve rutschte der Italiener aus und stürzte. Der nachfolgende Jakub Kornfeil konnte nicht ausweichen und ging ebenfalls zu Boden. Der nächste Grand Prix findet am 16. Juni in Barcelona auf dem Circuit de Catalunya statt.

Ergebnisse Moto3 Mugello

1 25 39 Luis SALOM SPA Red Bull KTM Ajo KTM 39’53.827 157.7
2 20 42 Alex RINS SPA Estrella Galicia 0,0 KTM 39’53.926 157.7 0.099
3 16 25 Maverick VIÑALES SPA Team Calvo KTM 39’54.130 157.7 0.303
4 13 44 Miguel OLIVEIRA POR Mahindra Racing MAHINDRA 39’54.584 157.7 0.757
5 11 12 Alex MARQUEZ SPA Estrella Galicia 0,0 KTM 39’54.646 157.7 0.819
6 10 94 Jonas FOLGER GER Mapfre Aspar Team Moto3 KALEX KTM 39’55.260 157.6 1.433
7 9 23 Niccolò ANTONELLI ITA GO&FUN Gresini Moto3 FTR HONDA 40’10.291 156.6 16.464
8 8 31 Niklas AJO FIN Avant Tecno KTM 40’12.454 156.5 18.627
9 7 57 Eric GRANADO BRA Mapfre Aspar Team Moto3 KALEX KTM 40’12.784 156.5 18.957
10 6 8 Jack MILLER AUS Caretta Technology – RTG FTR HONDA 40’12.853 156.5 19.026
11 5 63 Zulfahmi KHAIRUDDIN MAL Red Bull KTM Ajo KTM 40’12.974 156.5 19.147
12 4 10 Alexis MASBOU FRA Ongetta-Rivacold FTR HONDA 40’12.981 156.5 19.154
13 3 32 Isaac VIÑALES SPA Ongetta-Centro Seta FTR HONDA 40’14.640 156.3 20.813
14 2 41 Brad BINDER RSA Ambrogio Racing SUTER HONDA 40’15.068 156.3 21.241
15 1 53 Jasper IWEMA NED RW Racing GP KALEX KTM 40’22.409 155.8 28.582
16 17 John McPHEE GBR Caretta Technology – RTG FTR HONDA 40’22.410 155.8 28.583
17 99 Danny WEBB GBR Ambrogio Racing SUTER HONDA 40’22.498 155.8 28.671
18 61 Arthur SISSIS AUS Red Bull KTM Ajo KTM 40’23.041 155.8 29.214
19 65 Philipp OETTL GER Tec Interwetten Moto3 Racing KALEX KTM 40’24.228 155.7 30.401
20 89 Alan TECHER FRA CIP Moto3 TSR HONDA 40’24.441 155.7 30.614
21 9 Toni FINSTERBUSCH GER Kiefer Racing KALEX KTM 40’24.484 155.7 30.657
22 55 Andrea LOCATELLI ITA Mahindra Racing MAHINDRA 40’24.485 155.7 30.658
23 77 Lorenzo BALDASSARRI ITA GO&FUN Gresini Moto3 FTR HONDA 40’24.506 155.7 30.679
24 4 Francesco BAGNAIA ITA San Carlo Team Italia FTR HONDA 40’24.625 155.7 30.798
25 11 Livio LOI BEL Marc VDS Racing Team KALEX KTM 40’35.852 155.0 42.025
26 22 Ana CARRASCO SPA Team Calvo KTM 40’47.335 154.3 53.508
27 29 Hyuga WATANABE JPN La Fonte Tascaracing FTR HONDA 40’47.413 154.3 53.586
28 93 Michael COLETTI ITA Minimoto Portomaggiore HONDA 40’54.675 153.8 1’00.848

Text von Gerald Dirnbeck

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