© Repsol - Honda-Werkspilot Marc Marquez reist mit 200 Zählern nach Deutschland

© Repsol – Honda-Werkspilot Marc Marquez reist mit 200 Zählern nach Deutschland

Auch das Wetter kann Marc Marquez nicht stoppen. Beim Gand Prix in Assen, der „Kathedrale“ des Motorradsports, starteten die Fahrer mit Regenreifen und wechselten dann auf die Motorräder mit Slicks.

Der Weltmeister fuhr auch bei diesen schwierigen Verhältnissen schneller als der Rest der MotoGP-Elite und eroberte den Sieg. Damit ist der Honda-Werksfahrer auch im achten Saisonrennen ungeschlagen.

„Es war unglaublich“, sagt Marquez nach dem Flag-to-Flag-Rennen. „Ich war vor dem Rennen nervös. Niemand wusste, was die optimale Strategie ist. Wir starteten auf Regenreifen und wussten, dass es nach sechs oder sieben Runden trocken sein würde. Zu Beginn wäre es mit Slicks zu gefährlich gewesen. Mit Slicks leistete ich mir einen kleinen Fehler und musste eine weite Linie wählen. Dadurch übernahm Dovi die Führung. Ich war mit der zweiten Position zufrieden.“

„Doch dann begann es zehn Runden vor Ende mit regnen. Ich holte auf Andrea auf und ging vorbei. Mein Rhythmus war besser. Doch selbst danach war es schwierig. Konzentriert zu bleiben, war nicht einfach.“ Ein starkes Rennen zeigte Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso, der das Rennen lange anführte und als Zweiter seinen zweiten Podestplatz der Saison eroberte.

Honda-Werksfahrer Dani Pedrosa setzte sich gegen Aleix Espargaro (Forward-Yamaha) durch und wurde Dritter. Der Deutsche Stefan Bradl (LCR-Honda) kam als Zehnter ins Ziel. Ein enttäuschendes Rennen erlebten die beiden Yamaha-Werksfahrer Jorge Lorenzo und Valentino Rossi. Der Italiener rettete noch Platz fünf, Lorenzo kam als 13. ins Ziel.

Doch der Reihe nach: Bereits vor dem Rennen herrschte Chaos. Als Bradl in die Startaufstellung fuhr, stürzte er und musste zu seiner Ersatz-Honda an die Box eilen. Dann verzögerte die Rennleitung den Start aufgrund der ungewissen Wettersituation. Die Fahrer durften zwei Besichtigungsrunden drehen, um die Reifenwahl festzulegen. Es wurden die Motorräder mit Regenreifen und Stahlbremsen für den Start gewählt.

In der Boxengasse bereiteten die Mechaniker die Motorräder mit Slicks vor. Die Reifenwahl in der Startaufstellung: Rossi und Pol Espargaro wählten das Risiko mit weichen Slicks vorne und hinten. Der Rest des Feldes war mit Ausnahme von Cal Crutchlow und Yonny Herandez, die sich für harte Regenreifen entschieden hatten, auf weichen Regenreifen. Pol Espargaro und Scott Redding starteten die Aufwärmrunde aus der Boxengasse – Broc Parkes stürzte bereits in der Aufwärmrunde, konnte aber weiterfahren.

Pol Espargaro und Redding mussten deshalb am Ende der Startaufstellung losfahren. Rossi bog nach der Aufwärmrunde an die Box ab und wechselte auf das Motorrad mit Regenreifen. Der „Doktor“ startete demnach aus der Boxengasse. Als das Rennen schließlich losging, übernahm Marquez die Führung, aber er kämpfte mit Ducati-Pilot Dovizioso um Platz eins. Alle Fahrer kamen gut durch die erste Runde und es gab keine Stürze.

Fahrer wechseln die Motorräder
Marquez übernahm sofort das Kommando, aber Dovizioso ließ sich nicht abschütteln. Die Strecke war nach fünf Runden so gut wie trocken. Die ersten Fahrer kamen an die Box und wechselten auf das zweite Motorrad, das mit Slicks ausgerüstet war. Die Spitzenfahrer wechselten alle in der sechsten Runde, nur Lorenzo kam eine Runde später an die Box. Mit Slicks rutschte Marquez in seiner ersten Runde beinahe aus, konnte sich aber retten und fuhr weiter.

Als alle die Motorräder gewechselt hatten, führte Dovizioso vier Sekunden vor Marquez. Pedrosa war vor Aleix Espargaro Dritter. Lorenzo war lediglich Zwölfter. Da die Strecke so gut wie trocken war, war es nur eine Frage der Zeit, bis Marquez Dovizioso eingeholt hatte. Der Vorsprung schrumpfte kontinuierlich, bis in der zwölften Runde wieder die Regenflagge gezeigt wurde. An der Box wurden wieder die ersten Motorräder mit den Regenreifen vorgewärmt.

Es waren aber nur vereinzelte Regentropfen. Die Rundenzeiten wurden kurz langsamer, dann zogen die Fahrer das Tempo wieder an, weil es trocken blieb. Elf Runden vor dem Ende hatte Marquez den Anschluss an Dovizioso geschafft. Der Weltmeister machte in der Zielschikane auch sein Manöver und übernahm sofort die Führung. In den letzten Runden machte Marquez seinen Sieg perfekt. Dovizioso kam als Zweiter ins Ziel.

Nach Austin war es der zweite Podestplatz der Saison für den Italiener. Zum ersten Mal seit Brünn 2011, als Dovizioso noch für Repsol-Honda fuhr, kletterte er als Zweiter auf das Podium. „Zu Beginn konnten wir gut erkennen, wo es trocken ist“, schildert der Italiener. „An diesen Stellen konnten wir pushen und eine Lücke herausfahren. Wir hatten die gleiche Strategie wie Marc. Ich denke, der Zeitpunkt war optimal. In der ersten Runde mit Slicks machte Marc einen Fehler, weil die Reifen noch kalt waren.“

„Doch mir war bewusst, dass er schneller war als ich. Ich probierte, ihm zu folgen, doch es war nicht möglich. Platz zwei ist sehr gut für uns.“ Platz drei ging schließlich an Pedrosa. Der zweite Honda-Werksfahrer hatte aber Mühe, denn Aleix Espargaro (Forward-Yamaha) lieferte Pedrosa ein erbittertes Duell. Schließlich behielt Pedrosa die Oberhand. „Ich hatte ein tolles Rennen mit Aleix. Mit Regenreifen versuchte ich, die Reifen nicht zu sehr zu beanspruchen, falls es noch einmal regnet.“

„Mit Slicks lieferte ich mir einen schönen Kampf mit Aleix“, so Pedrosa. „Ich hatte kein optimales Gefühl, doch es reichte, um aufs Podium zu fahren.“ Aleix Espargaro kam schließlich als Vierter ins Ziel. Dahinter zeigte Rossi nach seinem Start aus der Boxengasse eine starke Aufholjagd, pflügte durch das Feld und eroberte noch Platz fünf. Sein Yamaha-Teamkollege Lorenzo fuhr nach dem Motorradwechsel keine konkurrenzfähigen Rundenzeiten, fiel immer weiter zurück und kam als 13. ins Ziel.

Die Plätze sechs bis neun gingen an Andrea Iannone (Pramac-Ducati), Alvaro Bautista (Gresini-Honda), Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) und Cal Crutchlow (Ducati). Bradl fing in den letzten Runden noch Parkes ab und wurde Zehnter. Parkes feierte mit Rangt elf sein bestes Karriereergebnis. Der Australier war mit Slicks aus der Boxengasse gestartet und hatte keinen Boxenstopp eingelegt. Redding wurde Zwölfter, Karel Abraham (Cardion-Honda) 14. Danilo Petrucci (Ioda) nahm als 15. den letzten WM-Punkt mit. Der nächste Grand Prix findet am 13. Juli auf dem Sachsenring in Deutschland statt.

Ergebnisse MotoGP Assen:

1 25 93 Marc MARQUEZ SPA Repsol Honda Team HONDA 43’29.954 162.8
2 20 4 Andrea DOVIZIOSO ITA Ducati Team DUCATI 43’36.668 162.4 6.714
3 16 26 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team HONDA 43’40.745 162.2 10.791
4 13 41 Aleix ESPARGARO SPA NGM Forward Racing FORWARD YAMAHA 43’49.153 161.6 19.199
5 11 46 Valentino ROSSI ITA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 43’55.767 161.2 25.813
6 10 29 Andrea IANNONE ITA Pramac Racing DUCATI 43’58.957 161.0 29.003
7 9 19 Alvaro BAUTISTA SPA GO&FUN Honda Gresini HONDA 44’00.836 160.9 30.882
8 8 38 Bradley SMITH GBR Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 44’00.939 160.9 30.985
9 7 35 Cal CRUTCHLOW GBR Ducati Team DUCATI 44’13.985 160.1 44.031
10 6 6 Stefan BRADL GER LCR Honda MotoGP HONDA 44’18.616 159.9 48.662
11 5 23 Broc PARKES AUS Paul Bird Motorsport PBM 44’21.817 159.7 51.863
12 4 45 Scott REDDING GBR GO&FUN Honda Gresini HONDA 44’30.283 159.2 1’00.329
13 3 99 Jorge LORENZO SPA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 44’34.595 158.9 1’04.641
14 2 17 Karel ABRAHAM CZE Cardion AB Motoracing HONDA 44’35.934 158.8 1’05.980
15 1 9 Danilo PETRUCCI ITA Octo IodaRacing Team ART 44’47.565 158.1 1’17.611
16 7 Hiroshi AOYAMA JPN Drive M7 Aspar HONDA 44’49.707 158.0 1’19.753
17 69 Nicky HAYDEN USA Drive M7 Aspar HONDA 44’57.584 157.5 1’27.630
18 8 Hector BARBERA SPA Avintia Racing AVINTIA 44’58.096 157.5 1’28.142
19 68 Yonny HERNANDEZ COL Energy T.I. Pramac Racing DUCATI 43’41.754 155.9 1 lap
20 63 Mike DI MEGLIO FRA Avintia Racing AVINTIA 43’58.159 154.9 1 lap
21 70 Michael LAVERTY GBR Paul Bird Motorsport PBM 44’49.966 151.9 1 lap
22 5 Colin EDWARDS USA NGM Forward Racing FORWARD YAMAHA 43’33.704 143.8 3 laps

Text von Gerald Dirnbeck

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