Valentino Rossi © Yamaha Motor Racing Srl

© Yamaha Motor Racing Srl – Valentino Rossi hat offensichtlich ein passendes Setup für seine M1 gefunden

Der sechste und finale Sepang-Testtag sorgte für zahlreiche Überraschungen. An der Spitze meldete sich Valentino Rossi zurück, der mit seiner Yamaha bereits zu Beginn des Tages unter zwei Minuten fahren konnte. Die Uhr blieb bei 1:59.999 Minuten stehen.

Rossis Bestzeit blieb lange Zeit unangetastet. In den finalen Minuten griff Honda-Werkspilot Dani Pedrosa noch einmal mit einem weichen Pneu an und fuhr ebenfalls eine 1:59.999er-Runde.

Nachdem Yamaha durch die Verwendung der 2014er-Reifenspezifikation einen herben Rückschlag erleiden musste, konnte Rossi seine M1 Schritt für Schritt an die neuen Bridgestone-Reifen anpassen. Am Ende fand der Routinier ein Setup, mit dem er wie beim ersten Test eine 1:59er-Zeit fahren konnte. Beim zweiten Sepang-Test war Rossi der erste Fahrer, dem dieses Kunststück gelang. Entsprechend zufrieden beendete der Italiener den Testtag und packte vorzeitig zusammen.

„Dieser Test gehörte mit Sicherheit zu den schwierigsten“, hält Yamaha-Teamdirektor Massimo Meregalli fest. „Wir konnten aber so langsam eine Lösung finden, um die Reifen besser zu nutzen. Es ist noch nicht perfekt, doch wir konnten uns Tag für Tag steigern. Zudem haben wir alle Aufgaben abgearbeitet, die wir uns vorgenommen haben. Wir haben im Vergleich zum ersten Test Verbesserungen erzielt.“

Pedrosa mit Schlussoffensive
In den finalen Minuten nahm der Fahrbetrieb in Sepang noch einmal zu. Wie an den vergangenen Tagen versuchten viele Piloten, die niedrigeren Temperaturen für schnelle Rundenzeiten zu nutzen. Auch Honda-Pilot Pedrosa hatte noch einen weichen Hinterreifen, um noch einmal anzugreifen. Fünf Minuten vor Ablauf der Zeit fuhr der Spanier auf die Tausendstelsekunde so schnell wie Rossi und reihte sich auf Position zwei ein.

Nur 68 Tausendstelsekunden hinter Rossi und Pedrosa überraschte Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso, der die bisher beste Zeit eines Ducati-Piloten in Sepang fahren konnte. Offensichtlich wurden in Bologna trotz des Zeitdrucks erkennbare Fortschritte gemacht. Die GP14 verpasste die Zwei-Minuten-Marke um lediglich 67 Tausendstelsekunden. Damit war Dovizioso drei Zehntelsekunden schneller als beim ersten Sepang-Test. „Dovi“ fuhr seine persönliche Bestzeit wie Rossi in den Vormittagsstunden und packte ebenfalls vor Ablauf der Zeit zusammen.

Open-Pilot Aleix Espargaro (FTR-Yamaha) lag auf Position vier gerade einmal eine Zehntelsekunde zurück. An allen sechs Sepang-Tagen konnte der Spanier an der Spitze mitmischen und ist somit für die neue Saison gut gerüstet. Magneti Marelli kündigte bereits weitere Updates der Einheits-Software an. Espargaro hat also noch Raum für Verbesserungen, während die Elektronik der Factory-Fahrer bereits ziemlich ausgeklügelt ist und weitaus weniger Potenzial für Verbesserungen haben dürfte.

Bradl nur 0,165 Sekunden zurück
LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl komplettierte die Top 5. Der Deutsche hatte lediglich 0,165 Sekunden Rückstand auf die Spitze und beendete den Tag vorzeitig. Bradl absolvierte am Freitag 48 Umläufe und fuhr seine persönliche Bestzeit in der zwölften Runde. Markenkollege Alvaro Bautista konnte sich am Freitag nicht so gut in Szene setzen wie an den beiden vergangenen Tagen. Eine halbe Sekunde Rückstand bedeutete Position sechs für den Gresini-Fahrer.

Erneut enttäuschend verlief der Arbeitstag für Vizeweltmeister Jorge Lorenzo (Yamaha). Der Spanier lag 0,620 Sekunden hinter der Spitze zurück und konnte Rossis Tempo nicht mitgehen. Lorenzo drehte 70 Runden und tat sich erneut schwer, ein passendes Setup für seine M1 zu finden. Nach wie vor harmonieren die neuen Bridgestone-Reifen nicht mit dem Fahrstil des ehemaligen Weltmeisters. Lorenzo kann nicht mehr so hohe Kurvengeschwindigkeiten fahren und verliert deshalb viel Zeit.

Ducati-Pilot Cal Crutchlow hatte ebenfalls Probleme, seinem Teamkollegen zu folgen. Der Brite büßte am finalen Tag etwa acht Zehntelsekunden auf die Spitze ein und benötige bei seinem schnellsten Umlauf sieben Zehntelsekunden mehr als Dovizioso. Immerhin konnte Crutchlow die beiden Tech-3-Piloten hinter sich lassen. Rookie Pol Espargaro zog teamintern am Freitag den Kürzeren. Bradley Smith war als Neunter etwa zwei Zehntelsekunden schneller als der Moto2-Weltmeister von 2013 und zudem mit 71 Umläufen fleißigster Fahrer des Tages.

Open-Hondas nicht konkurrenzfähig
Pramac-Pilot Andrea Iannone verpasste die Top 10 erneut nur knapp. Der Ducati-Pilot lag auf Position elf 1,199 Sekunden zurück. Hinter Iannone folgte bereits Suzuki-Testfahrer Randy de Puniet, der mit der zwölftschnellsten Zeit und 1,431 Sekunden Rückstand einen Aufwärtstrend erkennen ließ. Hinter dem Franzosen war Yonny Hernandez (Ducati) auf Position 13 immerhin zweitbester Open-Pilot. Colin Edwards (FTR-Yamaha) lag im Vergleich zu Teamkollege Aleix Espargaro erneut weit zurück. Dem „Texas Tornado“ fehlten mehr als eineinhalb Sekunden auf den dominanten Open-Vertreter. Technische Probleme behinderten Edwards Testarbeit.

Honda-Pilot Nicky Hayden komplettierte die Top 15 und hatte als bester Open-Honda-Fahrer etwa zwei Sekunden Rückstand. Damit war er etwas schneller als Teamkollege Hiroshi Aoyama und Gresini-Pilot Scott Redding. Karel Abraham konnte wie an den vergangenen Tagen nicht viel fahren und lag mehr als vier Sekunden zurück.

Die MotoGP Testzeiten aus Sepang (Freitag):

01 Valentino Rossi (Yamaha) – 1:59,999 Minuten (41 Runden)
02 Dani Pedrosa (Honda) +0,000 (50)
03 Andrea Dovizioso (Ducati) +0,068 Sekunden (42)
04 Aleix Espargaro (Forward-Yamaha) +0,102 (43)
05 Stefan Bradl (LCR-Honda) +0,165 (48)
06 Alvaro Bautista (Gresini-Honda) +0,507 (60)
07 Jorge Lorenzo (Yamaha) +0,620 (70)
08 Cal Crutchlow (Ducati) +0,791 (62)
09 Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) +0,805 (71)
10 Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha) +1,033 (54)
11 Andrea Iannone (Pramac-Ducati) +1,199 (47)
12 Randy de Puniet (Suzuki) +1,431 (55)
13 Yonny Hernandez (Pramac-Ducati) +1,498 (56)
14 Colin Edwards (Forward-Yamaha) +1,749 (35)
15 Nicky Hayden (Aspar-Honda) +1,925 (59)
16 Michele Pirro (Ducati) +2,030 (48)
17 Hiroshi Aoyama (Aspar-Honda) +2,071 (61)
18 Scott Redding (Gresini-Honda) +2,229 (50)
19 Hector Barbera (Avintia) +2,342 (54)
20 Katsuyuki Nakasuga (Yamaha) +3,116 (30)
21 Mike di Meglio (Avintia) +3,500 (52)
22 Karel Abraham (Cardion-Honda) +4,305 (29)
23 Nobuatsu Aoki (Suzuki) +6,483 (14)

Text von Sebastian Fränzschky

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