Jorge Lorenzo - © Yamaha

© Yamaha – Weltmeister Jorge Lorenzo fuhr die Bestzeit bereits am Vormittag

(Motorsport-Total.com) – Am zweiten Tag der MotoGP-Testfahrten in Malaysia änderte sich das Bild: Erstmals hatte nicht Honda-Werksfahrer Dani Pedrosa die Nase vorne, sondern Jorge Lorenzo. Der Weltmeister umrundete den 5,5 Kilometer langen Sepang-Kurs mit seiner Yamaha in 2:00,282 Minuten.

Damit war der Spanier um 0,369 Sekunden schneller als sein Konkurrent und Landsmann. Lorenzo arbeitete am neuen Chassis für 2013 und fuhr mehrere kurze Runs. Die Zeiten waren heute deutlich besser als gestern, denn die Streckenverhältnisse waren optimal. Deshalb setzten sich die beiden Topfavoriten auch deutlicher vom Feld ab.

Pedrosa beendete den Tag als Zweiter. „Wir haben heute viel mit Öhlins gearbeitet. Es war ein harter Test, aber wir haben Fortschritte gemacht“, erläutert er bei ‚MotoGP.com‘. „Wir wollen das Beste aus all den Teilen holen. Obwohl es gestern geregnet hat, war die Strecke heute recht gut. Wir versuchen die Informationen der ersten beiden Tage zusammenzufassen und stellen dann einen Plan für den letzten Tag auf.“ Lorenzo und Pedrosa waren deutlich schneller als der Rest des Feldes, denn Cal Crutchlow hatte als Dritter bereits 0,625 Sekunden Rückstand.

Damit zeigte der Brite erstmals bei den Wintertests auf, dass er mit der Kunden-Yamaha im Tech-3-Team ebenfalls um die Spitzenplätze mitkämpfen kann. Generell wurde heute viel mehr gefahren als am Vortag. So drehte Lorenzo 58 Runden, Pedrosa 55 und Crutchlow 59. Zu den fleißigsten Fahrern zählte Rookie Marc Marquez. Insgesamt 64 Runden spulte der amtierende Moto2-Weltmeister mit der Werks-Honda ab. Für ihn ging es in erste Linie darum, sich weiterhin an die RC213V anzupassen. Das Augenmerk lag neben der reinen Kilometerzahl auf der Abstimmung und der Elektronik.

In seiner schnellsten Runde fehlten Marquez sieben Zehntelsekunden auf Lorenzo. Superstar Valentino Rossi belegte den fünften Platz. Heute konnte der Italiener mit dem neuen Chassis für 2013 ausrücken und an der Abstimmung feilen. Mit 63 Runden spulte auch Rossi eine Menge Kilometer ab. Sein Rückstand betrug 0,783 Sekunden. Stefan Bradl (LCR-Honda) verbesserte seine Zeit vom Vortag ebenfalls, doch in der Rangliste rutschte der Deutsche auf Position sieben zurück. Damit war er langsamer als Alvaro Bautista mit der Gresini-Honda.

Ducati fehlen 1,5 Sekunden

Bautista kümmerte sich mit den Showa-Technikern um die neuen Dämpferelemente. Bradl fuhr insgesamt 54 Runden und markierte seine Bestzeit schon im 15. Umlauf am Vormittag. Dennoch fehlten auf Lorenzo ganze 1,2 Sekunden. Dahinter folgte das Ducati-Werksteam auf den Positionen acht und neun. Es wurde weiterhin an der Gewichtsverteilung und der Abstimmung der Desmosedici gefeilt. Am Mittwoch war Nicky Hayden einen Tick schneller als Andrea Dovizioso. Der Rückstand blieb in einem ähnlichen Fenster. Hayden lag 1,4 Sekunden zurück und „Dovi“ 1,5.

Das Pramac-Ducati-Duo lag etwas weiter zurück. Andrea Iannone kam auf Platz elf (+1,7 Sekunden) und Ben Spies nur auf Rang 17. Für Spies verlief der Tag nicht optimal. Am Vormittag rutschte der US-Amerikaner in Kurve eins aus. Dadurch drehte er insgesamt nur 36 Runden. Sein Rückstand war mit über drei Sekunden groß. Auch im Einsatz war Ducati-Testfahrer Michele Pirro, der ein neues Chassis ausprobierte. Unter dem Strich reihte sich der Italiener hinter dem schnellsten Claiming-Rule-Vertreter als 13. ein.

Auch bei Yamaha (Katsuyuki Nakasuga und Wataru Yoshikawa) und Honda (Takumi Takahashi) waren Testfahrer im Einsatz. Mit Abstand bester CRT-Fahrer war erneut Aleix Espargaro. Der Spanier drehte seine Bestzeit bei seinem letzten Versuch und katapultierte sich damit auf Platz zwölf. Damit hielt er alle Prototypen-Werksfahrer und Spies in Schach. Auf die Spitze fehlten Espargaro 2,6 Sekunden. Zweitbester CRT-Fahrer war Hector Barbera mit der FTR-Kawasaki des Avintia-Teams auf Position 16. Der Spanier war um eine halbe Sekunde langsamer als Espargaro.

Barbera war dazu einen Tick schneller als Ducati-Pilot Spies. Ab Platz 18 folgten Randy de Puniet (Aspar), Hiroshi Aoyama (Avintia), Danilo Petrucci (Ioda), Karel Abraham (Cardion) und HRC-Testfahrer Takahashi. Routinier Colin Edwards, der in diesem Jahr eine FTR-Kawasaki fährt, hatte vier Sekunden Rückstand und landete an der 23. Position. Heute feierte Edwards außerdem seinen 39. Geburtstag. Die letzten Plätze belegten Yonny Hernandez (PBM), Claudio Corti (Ioda), Bryan Staring (Gresini), Lukas Pesek (Ioda) und Michael Laverty. Letzterer musste lange warten, bis die Eigenkonstruktion von Paul Bird fertig war. Schließlich konnte der Brite noch ein Rollout fahren.

MotoGP-Test-Zeiten Testzeiten aus Sepang (Mittwoch):

01. Jorge Lorenzo (Yamaha) – 2:00.282 Minuten (58 Runden)
02. Dani Pedrosa (Honda) +0,369 Sekunden (55)
03. Cal Crutchow (Tech-3-Yamaha) +0,625 (59)
04. Marc Marquez (Honda) +0,710 (64)
05. Valentino Rossi (Yamaha) +0,783 (63)
06. Alvaro Bautista (Gresini-Honda) +0,926 (58)
07. Stefan Bradl (LCR-Honda) +1,203 (54)
08. Nicky Hayden (Ducati) +1,496 (69)
09. Andrea Dovizioso (Ducati) +1,521 (49)
10. Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) +1,741 (63)
11. Andrea Iannone (Pramac-Ducati) +2,326 (47)
12. Aleix Espargaro (Aspar-ART) +2,623 (45)
13. Michele Pirro (Ducati) +2,638 (60)
14. Katsuyuki Nakasuga (Yamaha) +2,664 (43)
15. Wataru Yoshikawa (Yamaha) +3,072 (40)
16. Hector Barbera (Avintia FTR-Kawasaki) +3,146 (55)
17. Ben Spies (Pramac-Ducati) +3,178 (36)
18. Randy de Puniet (Aspar-ART) +3,236 (57)
19. Hiroshi Aoyama (Avintia FTR-Kawasaki) +3,708 (57)
20. Danilo Petrucci (Ioda Suter-BMW) +3,997 (50)
21. Karel Abraham (Cardion AB ART) +4,068 (68)
22. Takumi Takahashi (Honda) +4,230 (77)
23. Colin Edwards (Forward FTR-Kawasaki) +4,374 (44)
24. Yonny Hernandez (PBM ART) +4,389 (58)
25. Claudio Corti (Forward FTR-Kawasaki) +4,427 (29)
26. Bryan Staring (Gresini FTR-Honda) +5,157 (44)
27. Lukas Pesek (Ioda Suter-BMW) +5,924 (45)
28. Michael Laverty (PBM) +7,439 (19)

Text von Gerald Dirnbeck

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