© Honda - Auch Jonathan Rea machte die nasse Piste in Portimao zu schaffen

Nach den überwiegend von Regen geprägten Wintertestfahrten in Portimao zeigen sich die Piloten der Superbike-WM frustriert darüber, dass sie wenig verwertbare Informationen mit nach Australien nehmen können. Die wechselhaften Wetterbedingungen an der Algarve ließen lediglich am ersten Testtag Fahrten auf trockener Piste zu. Für die Piloten der einzelnen Teams gab es dementsprechend kaum Gelegenheit, neue Entwicklungsteile auf Herz und Nieren prüfen, geschweige denn komplette Renndistanzen abzuspulen.

Weltmeister Max Biaggi macht aus seiner Frustration keinen Hehl und gibt gegenüber ‚gpone.com‘ zu Protokoll: „Dieser Test hat kaum etwas gebracht. Es ist immer ein gewisses Risiko, im Januar testen zu gehen, selbst in Südeuropa. Andererseits muss man natürlich auch die Kosten im Auge behalten.“ Der Aprilia-Werksfahrer spielt damit auf die Tatsache an, dass das BMW-Werksteam anstatt an den Portugal-Tests teilzunehmen, auf eigene Faust im fernen Australien Runden drehte.

Biaggi kritisiert Piaggio

Angesichts der Odyssee bei Aprilia am Donnerstag, als beide Piloten kurzerhand zu einer Piaggio-Händlertagung nach Monaco zitiert wurden, gibt Biaggi allerdings zu Bedenken: „Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob es soviel billiger ist, ein Werksteam 2.500 Kilometer weit weg zu schicken.“ Teamkollege Leon Camier kam in Portimao ebenso wenig zum Fahren wie der Italiener: „Jedes Mal, wenn die Jungs das Motorrad aus der Box schoben, kam der Regen.“

Honda-Werksfahrer Jonathan Rea gibt zu: „Wir wollten unbedingt im Trockenen testen, um das Bike weiterentwickeln zu können. Leider hat das nur am Mittwoch geklappt, aber wenigstens gehörten wir da zu den Schnellsten.“ Teamkollege und Honda-Neuzugang Ruben Xaus ergänzt: „Das Wetter war wirklich seltsam hier – Regen, kein Regen, Regen, kein Regen – das macht es nicht einfach, die Arbeit wie geplant durchzuziehen. Immerhin konnte ich von den Jungs im Team und von Johnny (Rea; Anm. d. Red.) einige Dinge lernen.“

Kawasaki- und Yamaha-Neulinge gewöhnen sich an die Superbikes

m Kawasaki-Lager zeigte man sich trotz der schwierigen Umstände zumindest einigermaßen zufrieden. Tom Sykes, der die Tests als Viertschnellster abschließen konnte, sagt: “ Der Weg, den wir am ersten Tag beim Setup eingeschlagen haben, hat sich bewährt. Insgesamt bin ich mit dem Test zufrieden, wenn auch nicht mit den Wetterbedingungen.“ Sein spanischer Teamkollege und Superbike-Neuling Joan Lascorz blieb während der verregneten Sessions am Donnerstag und Freitag die meiste Zeit über in der Garage. „Ich wollte auf keinen Fall einen Sturz riskieren“, so der Aufsteiger aus der Supersport-Kategorie.

Lascorzs letztjähriger Meisterschaftskollege Eugene Laverty, der in diesem Jahr für die Superbike-Werksmannschaft von Yamaha im Sattel sitzt, konnte die ursprünglich vorgesehenen Renndistanzen im Trockenen ebenso wenig abspulen wie seine Kollegen. Etwas Positives konnte er dem Test dann aber doch abgewinnen: „Bevor wir hier herkamen, bin ich mit der R1 noch nicht im Regen gefahren. Wenn das erste Rennen auf Phillip Island ebenfalls im Regen stattfindet, ist alles gut.“

Yamaha-Teamgefährte Marco Melandri, der über den Winter den Wechsel aus der MotoGP-WM zu den Superbikes vollzogen hat, verbrachte die Testfahrten hauptsächlich damit, die für ihn neue Strecke in Portimao kennenzulernen. Nach 82 zurückgelegten Umläufen während der drei Tage fühlt er sich gut vorbreitet, wenn die Weltmeisterschaft zum Saisonfinale an die Algarve zurückkehrt: „Jetzt kann ich ruhigen Gewissens nach Hause fahren.“ Angesichts seiner noch nicht zu 100 Prozent genesenen Schulter war Melandri einer der wenigen im Feld, denen die geringeren Belastungen aufgrund der höheren Rundenzeiten in die Karten spielten.

Gute Stimmung bei BMW

Während sich das Wetter in Portimao über weite Strecken kühl und regnerisch präsentierte, testeten die BMW-Werkspiloten Leon Haslam und Troy Corser derweil im fernen Eastern Creek bei Temperaturen von teilweise 40°C. Über Twitter lässt Vizeweltmeister Haslam wissen: „Gute Fortschritte an den drei Tagen – jetzt ist es Zeit, mit Troy auf seiner Ranch ein wenig abzuhängen, morgen geht’s zum Fischen und tags darauf zum Segeln.“

Text von Mario Fritsche

Motorsport-Total.com
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