Valentino Rossi, Jorge Lorenzo - © Yamaha

© Yamaha – Ende 2015 wurde das Band zwischen Lorenzo und Rossi endgültig zerschnitten

Das Yamaha-Stallduell zwischen Valentino Rossi und Jorge Lorenzo ist in die MotoGP-Geschichtsbücher eingegangen. Beste Freunde waren die beiden Weltmeister nie und werden es wohl auch nie sein.

In Misano trugen sie in der Pressekonferenz vor laufenden Kameras ein Wortgefecht aus. Das Band war aber schon früher durchtrennt. „Die Beziehung zu Lorenzo wurde Ende 2015 endgültig ruiniert“, sagt Rossi dem italienischen Radiosender ‚DeeJay‘. „Wir hatten ein großes Duell, aber die Situation wurde seither nicht besser.“

Nachdem beide Yamaha-Fahrer ihre geringen Titelhoffnungen in Japan im Kiesbett begraben hatten, wahrten sie bis zum Saisonfinale ein professionelles Bild. „Nach dem letzten Rennen in Valencia haben wir uns in der Box umarmt“, schildert Rossi eine versöhnliche Szene. „Er sagte mir, dass er mich immer respektiert hat. Das war ein schöner Moment.“ Einen starken Teamkollegen ist der Italiener losgeworden, mit Maverick Vinales bekommt Rossi einen hochtalentierten jungen Mann an die Seite gestellt.

Schon bei den ersten Tests in Valencia zeigte Vinales mit der Yamaha seinen Speed. „Ich habe ihn nicht ausgesucht. Ich hätte einen älteren Fahrer wie Dani Pedrosa bevorzugt“, lacht Rossi und weiß: „Ich dachte mir, dass ich ein kleineres Problem haben werde. Aber nach dem ersten Test habe ich verstanden, dass es so schwierig wie vergangene Saison wird. Vielleicht etwas schöner, aber ich bin mir nicht sicher…“ Das Yamaha-Stallduell kann 2017 eine der spannendsten Geschichten des Jahres werden.

Rossi: Marquez „glücklicherweise“ nicht Teamkollege
Und Rossi wird sich wieder einmal mit Marc Marquez auseinandersetzen müssen. „Glücklicherweise ist er nicht mein Teamkollege, aber ich denke, er hat Ende 2015 viel von seiner Persönlichkeit gezeigt. Zwischen uns kann es nur eine Arbeitsbeziehung und Respekt geben“, schließt der siebenfache MotoGP-Champion eine Freundschaft mit dem Spanier aus. Im Fahrerlager ist das Verhältnis zwischen den beiden seit der Barcelona-Tragödie um Luis Salom wieder besser. Rossi und Marquez schütteln sich die Hände und gehen professionell miteinander um.

„Er ist ein sehr starker Fahrer, der nie aufgibt. Sein Fahrstil ist für die neue Generation typisch. Sein Fahrstil ist sehr speziell. Er streift mit dem Ellbogen über den Boden und kann so Situationen retten, wo er eigentlich schon gestürzt ist“, meint Rossi über Marquez und fügt schmunzelnd hinzu: „Vielleicht ist er etwas zu stark.“ Wenn der 37-Jährige im nächsten Jahr Weltmeister werden will, dann wird er sich auch gegen Marquez behaupten müssen.

In der abgelaufenen Saison war Rossi bis Le Mans am Honda-Ass dran, doch dann musste er einem Rückstand nachlaufen. „Es ist schade, dass ich nicht gewonnen habe, aber der verlorene Titel 2015 schmerzt noch mehr. Ich versuche nicht mehr an diese Momente zu denken, aber ich gebe zu, dass der Saisonstart sehr schwierig war“, so Rossi im Rückblick bei ‚DeeJay‘-Radio. „Es war bis zu meinem Sieg in Jerez schwierig. Entscheidend war der Motorschaden in Mugello. Das war schade, denn dieses Ergebnis hätte die Saison verändern können. Für den WM-Führenden ist es ein Unterschied, ob man einen Punktevorsprung hat oder Druck spürt.“

Text von Gerald Dirnbeck

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