Jonathan Rea © Honda

© Honda Jonathan Rea hat der Ten-Kate-Mannschaft einen Heimsieg beschert

Nach der Regenlotterie im ersten Rennen trocknete der TT-Circuit in Assen bis zum Start des zweiten Rennens auf. Obwohl die Strecke in den Niederlanden noch leicht feucht war, hatte sich bereits eine trockene Linie gebildet und die Fahrer setzten auf Slicks. Weltmeister Carlos Checa hatte sich allerdings verpokert, steuerte früh die Box an und fiel auf den letzten Platz zurück.

An der Spitze kämpften das Liberty-Ducati-Duo Jakub Smrz und Sylvain Guintoli gegen Jonathan Rea (Honda). Smrz stürzte kurz vor Schluss und Rea rang den Franzosen nieder. Der Brite feierte somit auf der Heimstrecke seines Ten-Kate-Teams seinen ersten Saisonsieg. Hinter Guintoli kletterte Aprilia-Werksfahrer Eugene Laverty als Dritter auf das Podium. Max Biaggi (Aprilia) kam auf Platz acht ins Ziel und übernahm die WM-Führung von Checa.

Beim Start setzte sich Smrz durch und übernahm die Führung. Tom Sykes sortierte sich mit der reparierten Kawasaki als Zweiter ein, gefolgt von Leon Haslam, Guintoli, Rea und Laverty. BMW-Werksfahrer Haslam wollte die Enttäuschung des ersten Rennens wettmachen und schnappte Sykes Platz zwei weg. An der Spitze konnte sich Smrz dagegen rasch absetzen und hatte nach zwei Runden bereits 4,4 Sekunden Vorsprung. Um Platz drei duellierten sich Guintoli und Sykes.

Pech hatte Weltmeister Checa. Er kam früh an die Box und nahm mit einer Runde Rückstand das Rennen wieder auf. Dadurch war er an die letzte Stelle zurückgefallen. Auch sein WM-Konkurrent Biaggi hatte es von Startposition 17 nicht einfach. Mühsam kämpfte der Römer rund um Platz zehn. Besser lief es für seinen Teamkollegen Laverty, der mit Guintoli und Sykes um die Plätze drei, vier und fünf kämpfte. Das Trio wechselte mehrmals die Positionen. Sykes fiel aber etwas zurück und musste sich gegen Marco Melandri (BMW) wehren.

Obwohl die Strecke trocken war, waren speziell die weißen Begrenzungslinien und die Randsteine noch nass. Brett McCormick (Liberty-Ducati), Niccolo Canepa (Red-Devils-Ducati), Chaz Davies (ParkinGO-Aprilia) und Maxime Berger (Liberty-Ducati) stürzten im Mittelfeld. McCormick wurde zu Untersuchungen ins Medical-Center gebracht. Dafür schaffte Guintoli nach dem ersten Renndrittel den Anschluss an Haslam und nahm dem BMW-Piloten den zweiten Rang ab. Zehn Runden vor Schluss führte Smrz komfortable 3,7 Sekunden vor seinem Teamkollegen Guintoli.

Smrz verliert Vorsprung und stürzt

Langsam holte der Franzose den Tschechen ein. Unterdessen schnappte sich Rea den dritten Platz von Laverty und startete seine Jagd auf das Liberty-Duo. Sechs Runden vor Schluss hatte Guintoli den Anschluss geschafft. Auch Rea fand wieder den Kontakt zu den beiden Ducati. Der Kampf um den Sieg war eröffnet. Guintoli ging zunächst in Führung und auch Rea zog an Smrz vorbei. Kurz darauf ging für den Tschechen alles schief. Vier Runden vor Schluss stürzte er in Kurve zwei.

Somit musste die Entscheidung zwischen Guintoli und Rea fallen. Drei Runden vor dem Ende setzte sich der Brite an die Spitze. Bis ins Ziel gab der Honda-Pilot diese nicht mehr ab. Auf der Heimstrecke seines Ten-Kate-Honda-Teams feierte Rea seinen ersten Saisonsieg. Am Ende hatte Guintoli nichts mehr in der Hinterhand und kam 2,8 Sekunden dahinter über die Linie. Nach dem Sieg im ersten Lauf feierte der 29-Jährige einen zweiten Platz.

Um den letzten Podestplatz herrschte ein enger Dreikampf. Zu dritt fuhren sie über die Linie und schließlich hatte Laverty hauchdünn die Nase vorne. Beim dritten Rennwochenende konnte der Nordire das Potenzial der Aprilia auch in Resultate umsetzen und feierte zum ersten Mal in dieser Saison auf dem Podium. Das BMW-Werksduo wurde im Zielsprint knapp geschlagen. Melandri wurde schließlich Vierter und Haslam Fünfter.

Im Gegensatz zu Lauf eins hielt diesmal die Kawasaki von Sykes, doch er konnte nicht annähernd die starke Pace wiederholen. Auf seinen Landsmann Rea betrug der Rückstand 20 Sekunden. Als Sechster sammelte er wichtige Punkte für die WM. Ayrton Badovini (BMW Italia) steckte den enttäuschenden Sturz aus dem ersten Rennen mit Position sieben weg.

Biaggi übernimmt WM-Führung

Ex-Weltmeister Biaggi brachte seine Aufholjagd auf den achten Platz. Da Checa als 17. leer ausging, übernahm der Römer die Führung in der Weltmeisterschaft. Biaggi führt einen Zähler vor Checa. Sykes hat als Dritter einen Rückstand von 13 Punkten. Eine der positiven Überraschungen an diesem Wochenende war Davide Giugliano. Nach Platz zwei in Lauf eins kam er diesmal als Neunter über die Linie. Michel Fabrizio (BMW Italia) komplettierte die Top 10.

Die letzten Plätze in den Punkterängen belegten John Hopkins (Crescent-Suzuki), David Salom (Pedercini-Kawasaki), Hiroshi Aoyama (Honda), Leon Camier (Honda) und Leandro Mercado. Als 16. und 17. kamen Mark Aitchison (Grillini-BMW) und Checa ins Ziel. Lorenzo Zanetti (PATA-Aprilia) stürzte zwei Runden vor Schluss. Die nächsten beiden Rennen finden in zwei Wochen im königlichen Park von Monza statt.


Ergebnisse:

1. Jonathan Rea (Honda World Superbike Team) Honda CBR1000RR 36’45.936
2. Sylvain Guintoli (Team Effenbert Liberty Racing) Ducati 1098R 36’48.755
3. Eugene Laverty (Aprilia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 36’58.574
4. Marco Melandri (BMW Motorrad Motorsport) BMW S1000 RR 36’58.698
5. Leon Haslam (BMW Motorrad Motorsport) BMW S1000 RR 36’58.700
6. Tom Sykes (Kawasaki Racing Team) Kawasaki ZX-10R 37’06.329
7. Ayrton Badovini (BMW Motorrad Italia GoldBet) BMW S1000 RR 37’22.253
8. Max Biaggi (Aprilia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 37’23.683
9. Davide Giugliano (Althea Racing) Ducati 1098R 37’27.286
10. Michel Fabrizio (BMW Motorrad Italia GoldBet) BMW S1000 RR 37’29.866
11. John Hopkins (Crescent Fixi Suzuki) Suzuki GSX-R1000 37’43.451
12. David Salom (Team Pedercini) Kawasaki ZX-10R 38’18.529
13. Hiroshi Aoyama (Honda World Superbike Team) Honda CBR1000RR 38’19.512
14. Leon Camier (Crescent Fixi Suzuki) Suzuki GSX-R1000 36’50.679
15. Leandro Mercado (Team Pedercini) Kawasaki ZX-10R 36’51.166
16. Mark Aitchison (Grillini Progea Superbike Team) BMW S1000 RR 37’03.892
17. Carlos Checa (Althea Racing) Ducati 1098R 37’08.183
RT. Lorenzo Zanetti (PATA Racing Team) Ducati 1098R 34’19.554
RT. Jakub Smrz (Liberty Racing Team Effenbert) Ducati 1098R 30’10.158
RT. Chaz Davies (ParkinGO MTC Racing) Aprilia RSV4 Factory 18’38.070
RT. Maxime Berger (Team Effenbert Liberty Racing) Ducati 1098R 18’42.162
RT. Brett McCormick (Liberty Racing Team Effenbert) Ducati 1098R 15’33.182
RT. Niccolò Canepa (Red Devils Roma) Ducati 1098R 12’21.167

Text von Gerald Dirnbeck

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