© Tilke - Der Circuit of the Americas in Austin: Eine Herausforderung für die MotoGP-Piloten

Der Circuit of the Americas, wie die neue Grand-Prix-Strecke im texanischen Austin seit wenigen Wochen offiziell heißt, fungiert ab der Saison 2013 für zehn Jahre als Austragungsort eines MotoGP-Events aller Klassen.

Der 500er-Weltmeister des Jahres 1993, Kevin Schwantz, hat an der Umsetzung des Projekts maßgeblichen Anteil und stand den Verantwortlichen vor Ort rund um Streckenchef Tavo Hellmund beratend zur Seite.

„Tavo ist ein sehr enger Freund von mir“, offenbart Schwantz gegenüber ‚Crash.net‘. „Er war es, der die Formel 1 nach Austin geholt hat. Wir stehen seit vier oder fünf Jahren in engem Kontakt.“ Nach dem Formel-1-Debüt in Austin im Jahr 2012 gastiert gemäß des jüngsten Vertrags nur ein Jahr später auch die Königsklasse des Zweiradsports auf dem Circuit of the Americas.

Nach Aussage Schwantz‘ stand die Austragung eines Grands Prix für Motorräder nicht von Beginn an unmittelbar zur Debatte. „Im Hinterkopf hatte ich diesen Gedanken aber sehr wohl“, versichert der nur eine Autostunde östlich von Austin in Paige aufgewachsene Texaner. „Ich war von Beginn an der Ansicht, dass wir mit der MotoGP in Texas Erfolg haben würden, solange es uns gelingt, eine entsprechende Strecke dafür zu bauen.“

Im Vordergrund bei der Planung des Streckenverlaufs für den einmal mehr der Aachener Architekt Hermann Tilke verantwortlich zeichnet und in den Schwantz aktiv eingebunden wurde, stand natürlich der Sicherheitsaspekt. „In erster Linie ist die Strecke sehr sicher, was sehr wichtig ist. Wenn du dich ständig der Kritik der Piloten ausgesetzt siehst, kannst du keine Tickets verkaufen“, weiß der US-Amerikaner.

Kein Tilke-Kurs wie jeder andere

Aus der Feder von Tilke stammt der Großteil der modernen Grand-Prix-Pisten. „Tavo und mir lag jedoch viel daran, dass Austin nicht nur eine weitere Piste nach diesem Schema wird“, offenbart Schwantz und verweist auf den herausfordernden Verlauf. Die Start/Ziel-Gerade ist noch flach, doch noch vor der ersten Links geht es 40 Meter bergauf. „Das ist eine enorme Steigung, bevor es im Anschluss an die erste Kurve wieder bergab geht. In diesem Bereich zwischen den Kurven zwei und neun wird sich die Spreu vom Weizen trennen“, ist sich die MotoGP-Legende sicher. „Die Passage ähnelt der Maggotts-Becketts-Sektion in Silverstone.“

Auf das Ende der Runde freut sich Schwantz vor allem aus Sicht der Zuschauer. „Am Ende der Gegengeraden gibt es eine Stadionsektion ähnlich der in Hockenheim. Ich erinnere mich noch gut daran, als ich früher ins Motodrom eingebogen bin. Die Stimmung der Fans hat sich trotz der lauten Motoren und der Konzentration jedesmal auf mich übertragen. Das wird in Austin genauso sein.“

Im Anschluss daran folgt eine Dreifachrechts, aus der die MotoGP-Bikes „mit rund 240 km/h herausbeschleunigen werden“, wie der Ex-Weltmeister schätzt. „Dort werden die Jungs verdammt schnell sein“, bevor eine Runde auf dem Circuit of the Americas nach zwei 90-Grad-Linkskurven komplettiert wird. Die Streckenvariante für die MotoGP wird sich demnach nach intensiver Beratung im Vorfeld nicht von der der Formel 1 unterscheiden.

Angesichts seiner Beteiligung am Projekt scheint Schwantz prädestiniert dafür, der erste Fahrer zu sein, der den Kurs nach der für Juni 2012 anvisierten Fertigstellung auf einem Motorrad umrundet. Der Texaner selbst ist sich da allerdings noch nicht so sicher, wie er gesteht. „Ich werde die Strecke wohl mit dem Fahrrad umrunden. Die Idee mit dem Motorrad hört sich für mich nach einer guten Gelegenheit an, den ersten Crash zu fabrizieren…“

Text von Mario Fritzsche

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