Stefan Bradl © FGlaenzel

© FGlaenzel – Stefan Bradl kann den MotoGP-Saisonauftakt in Katar kaum erwarten

(Motorsport-Total.com) – LCR-Honda-Pilot Stefan Bradl beendete den dritten und letzten Tag der MotoGP-Testfahrten im spanischen Jerez de la Frontera als Drittschnellster. Auf die Tagesbestzeit von Cal Cruchtlow (Tech-3-Yamaha) fehlte dem Deutschen am Montag weniger als eine halbe Sekunde.

In der Kombination der Zeiten aller drei Tage reichte es für Bradl zu Rang fünf hinter Crutchlow, den beiden Yamaha-Werksfahrern Valentino Rossi und Jorge Lorenzo sowie Dani Pedrosa auf der schnellsten Werks-Honda.

Anders als am Samstag und Sonntag kam Bradl am Montag ohne Sturz über seine 26 zurückgelegten Runden. „An den Tagen zuvor hatte ich Probleme mit dem Vorderrad. Ich war nicht in der Lage, so in die Kurven hineinzufahren wie ich mir das vorstelle“, bekennt Bradl, für den die drei Tage in Andalusien unterm Strich aber doch positiv zu Ende gingen: „Nach einigen Veränderungen hatte ich ein besseres Gefühl und konnte schneller fahren. Ich bin froh, dass ich jetzt wieder ein Gefühl zum Vorderrad habe und meine gewohnte Fahrweise an den Tag legen konnte.“

Vor dem Saisonauftakt am übernächsten Wochenende in Katar gibt sich der Einzelkämpfer im LCR-Honda-Team vorsichtig. „Hundertprozentig zufrieden bin ich mit den drei Tagen hier natürlich nicht, denn ich bin zweimal gestürzt. Es herrschten generell schwierige Bedingungen mit wenig Grip“, sagt Bradl und versucht, das Positive zu sehen: „Am letzten Tag fanden wir dann aber doch ein gutes Setup und konnten den Test auf einem Hoch beenden.“

Freude über das Ende des Testwinters

„Ich glaube, dass am Schluss viele noch einmal mit neuen Reifen auf die Strecke gegangen sind und versucht haben, am letzten Tag gut dazustehen“, meint Bradl und fügt bezüglich seiner eigenen Leistung hinzu: „Die Rundenzeit war nicht so schlecht und der Abstand zur Spitze ist nicht allzu groß. Yamaha wirkte hier sehr stark, aber es ist schwer zu sagen, welche Marke in Katar an der Spitze liegen wird.“

Dass Bradl in den letzten Teststunden am Montag schneller als sein einstiger Moto2-Rivale Marc Marquez war, will der Deutsche nicht überbewerten: „Man darf nicht immer diesen einen Namen erwähnen. Es ist gut, an dritter Stelle zu stehen“, sagt er und gesteht im selben Atemzug: „Das gibt Selbstvertrauen. Es ist gut zu wissen, dass man es kann. Ich glaube, unser Speed ist gar nicht schlecht. Man wird sehen, wie sich die Dinge in Katar darstellen.“
Bradls generelles Fazit des Testwinters: „Wir hatten genug Tests. Manche sind besser gelaufen, manche, wie dieser hier. nicht so gut. Grundsätzlich sind wir aber bereit für Katar. Ich freue mich, dass es losgeht, weil wir dann einfach den Rennmodus einschalten können. Ich bin froh, dass die Karten auf den Tisch gelegt werden.“

Hohe Erwartungen von allen Seiten
Dass die Erwartungen vor seiner zweiter MotoGP-Saison nicht kleiner geworden sind, ist dem Gesamtachten des Vorjahres bewusst. „Die Erwartungen steigen natürlich – sowohl von außen, als auch von mir selbst“, sagt Bradl, seines Zeichens Moto2-Weltmeister des Jahres 2011, und peilt in diesem Jahr den nächsten Schritt an: „Ich hoffe, dass ich jetzt in der zweiten Saison mal auf das Podium fahren kann. Das ist das primäre Ziel. Man darf aber nicht vergessen, dass die Konkurrenz unheimlich stark ist, aber auch unser Potenzial ist nicht schlecht.“

So sieht es auch die Konkurrenz des LCR-Honda-Piloten. „Ich erwarte große Verbesserungen“, sagt Weltmeister Jorge Lorenzo aus dem Yamaha-Werksteam und führt an: „Im zweiten Jahr fühlt man sich immer sicherer und kennt die Klasse und das Motorrad besser. Sicher wird er konstanter sein und seine Resultate verbessern. Ich hoffe, dass er das schafft, weil Deutschland einen guten Fahrer braucht, der um die Meisterschaft kämpft.“

Tech-3-Pilot Bradley Smith, der den Sprung von der Moto2- in die MotoGP-WM ein Jahr nach Bradl vorgenommen hat und in knapp zwei Wochen sein erstes Rennen in der Königsklasse bestreitet, meint: „Stefan hat im vergangenen Jahr die Messlatte recht hoch gelegt. Es wird schwierig, seine Leistungen zu erreichen, aber diese sind natürlich mein Ziel. Im Moment peile ich die Top 10 an. Das zweite Ziel ist, vor den Ducatis zu bleiben.“

Vorfreude auf den neuen Qualifying-Modus

Was Bradl betrifft, so kann dieser den Auftakt der Saison eigener Aussage zufolge kaum erwarten. „Ich bin auf jeden Fall froh, dass die Testerei jetzt vorbei ist und wir endlich Rennen fahren. Es wird sicher ein großes Duell zwischen Honda und Yamaha. Ich freue mich, nach Katar zu gehen. Ich mag die Strecke und bin gespannt, was dort passiert.“

So freut sich der LCR-Honda-Pilot auch auf den neuen Qualifying-Modus, der am Samstag, den 6. April in Doha seine Premiere feiert. „Das wird natürlich ein spannendes Erlebnis werden. Ich freue mich drauf, denn es heißt ja dann schon in den Freien Trainings bei der Musik sein zu müssen“, weiß Bradl und glaubt, dass es „normalerweise kein Problem sein sollte, in Q2 zu kommen“.

Text von Maximilian Kroiss & Mario Fritzsche

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