Stefan Bradl - © GP-Fever.de

© GP-Fever.de – Die Forward-Yamaha machte vor allem bei der Elektronik Probleme

Die vierte MotoGP-Saison gestaltete sich für Stefan Bradl alles andere als einfach. Im Winter waren die Hoffnungen groß, dass er ähnlich wie Vorgänger Aleix Espargaro mit der Forward-Yamaha einige Highlights setzen könnte.

Dieser Plan ging aber nicht auf, denn die Leistungsdichte im Feld wurde höher und die Forward-Yamaha war auch nicht mehr das beste Open-Bike. Dazu kamen Schwierigkeiten mit der Einheitselektronik und Bradl stand auf verlorenem Posten. Beim dritten Rennen in Argentinien eroberte der einzige Deutsche in der Königsklasse den ersten WM-Punkt, anschließend gestaltete sich der Europa-Auftakt mehr als schwierig.

Den ersten Lichtblick gab es mit dem achten Platz in Barcelona. Als bester Open-Fahrer durfte Bradl ins Parc Ferme und war sichtlich erleichtert: „Heute haben wir bestätigt, dass wir doch ein bisschen was draufhaben“, lächelte er damals, doch zwei Wochen später nahm seine Saison eine unvorhergesehene Wendung. Bradl stürzte bei der Dutch TT in Assen, weil die Elektronik nicht richtig funktionierte. Dabei brach er sich das rechte Kahnbein und musste das Heimrennen auf dem Sachsenring auslassen.

m Hintergrund spielte sich das nächste Drama ab, denn Forward-Teambesitzer Giovanni Cuzari wurde in der Schweiz wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung verhaftet. Die Zukunft des Rennstalls stand auf der Kippe. Nach einem Rennen Pause war Forward in Brünn wieder dabei, aber Bradl lief in Tschechien schon mit einem anderen Gewand durchs Fahrerlager. In der Sommerpause konnte er seinen Forward-Vertrag lösen und unterschrieb kurzfristig im Aprilia-Werksteam.

„Ehrlich gesagt habe ich es mir gar nicht so schlimm ausgerechnet“, blickt Bradl auf die turbulente und vor allem ungewisse Zeit im Sommer zurück. „Für mich war der Sommer kompletter Stress und sehr nervenaufreibend.“ Lautete bei Forward die Zielsetzung bester Open-Fahrer zu sein, so waren die Voraussetzungen bei Aprilia im Comeback-Jahr anders. In erster Linie wurde getestet und Daten gesammelt, um die richtigen Weichen für den neuen Prototypen für 2017 zu stellen.

Bradl gewöhnte sich rasch an die RS-GP. Schon bei seinem zweiten Rennen für Aprilia eroberte der Deutsche WM-Punkte. In der Folge konnte Bradl vor allem im Training glänzen. In neun Qualifyings war er achtmal schneller als Teamkollege Alvaro Bautista. In den Rennen hatte der Spanier einen Erfahrungsvorteil. Bradl gelang nur noch in Sepang der Sprung in die Punkteränge. Aufgrund der technischen Voraussetzungen war WM-Rang 18 mit lediglich 17 Zählern ein deutlicher Rückschritt zu den Vorjahren bei LCR.

Nun wird mit Spannung das Debüt des neuen Aprilia-Prototypen im kommenden Februar erwartet. „Ich habe ein paar Informationen bekommen, wie es aussieht. Aber ich bin kein Ingenieur. Ich kann das Motorrad anschauen, aber ich werde wahrscheinlich nicht mal Bilder machen dürfen“, kann Bradl keine Details verraten. In der Winterpause werden in der Aprilia-Fabrik im italienischen Noale, in der Nähe der Lagunenstadt Venedig, die Lichter kaum ausgehen: „Ich gehe davon aus, dass die Jungs durcharbeiten werden.“

Für den Fahrer gilt es, in der Winterpause Kraft zu tanken und sich auf die Testfahrten vorzubereiten. „Ich freue ich mich darauf, ein bisschen Ruhe zu haben. Aber dann kommt auch schon bald die neue Saison. Ich möchte mich körperlich noch besser vorbereiten, damit ich fit bin fürs nächste Jahr“, nimmt sich Bradl vor. „Ich werde alles daran setzen, dass wir weiter vorne mitfahren können als wir es dieses Jahr getan haben.“

Text von Gerald Dirnbeck

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