© Infront - Auch nach dem Titelgewinn geht sie Siegesserie von Carlos Checa weiter

Weltmeister Carlos Checa (Althea-Ducati) hat auch in Portimao zugeschlagen und den ersten Lauf gewonnen. Lange führte Sylvain Guintoli mit der Liberty-Ducati, doch Checa erhöhte in der Schlussphase das Tempo und holte sich seinen 15. Saisonsieg. Es war der vierte Triumph in Folge. Guintoli rette den zweiten Platz vor Pole-Setter Jonathan Rea (Honda) ins Ziel. Ex-Weltmeister Max Biaggi (Aprilia) kämpfte sich bei seinem Comebackrennen durch das Feld und wurde Vierter.

Rea setzte seine Pole-Position perfekt um und ging beim Start sofort in Führung. Dahinter folgten Marco Melandri (Yamaha), Guintoli, Eugene Laverty (Yamaha) und Weltmeister Checa. Biaggi hatte einen Granatenstart und verbesserte sich gleich von Platz 17 auf acht. Alle Fahrer kamen gut durch die ersten Kurven. Zu Beginn der dritten Runde schnappte sich Guintoli in der ersten Kurve die Führung von Rea. Gleichzeitig verpasste Leon Camier (Aprilia) den Bremspunkt für die erste Kurve und fiel ans Ende des Feldes zurück. Auch Laverty hatte Glück, denn beinahe verlor er seine Yamaha aus der Kontrolle. Der Nordire blieb sitzen, fiel aber ebenfalls weit zurück.

In der Anfangsphase blieb die Spitzengruppe eng beisammen. Guintoli führte vor Rea, Melandri und Checa. Der Spanier fuhr wie in vielen Rennen abwartend. Kawasaki-Pilot Joan Lascorz folgte mit wenigen Motorradlängen Abstand als Fünfter. In der großen Verfolgergruppe kämpften unter anderem Leon Haslam (BMW) und Biaggi um Rang sechs. Bis Rennhalbzeit vergrößerte Guintoli seine Führung Zehntel um Zehntel, bis er knapp 1,4 Sekunden vorne lag.

Zehn Runden vor Schluss drehte Checa auf, schnappte sich Melandri und Rea und machte sich an die Verfolgung von Guintoli. Abgesehen von dem Franzosen zeigte auch Maximne Berger (Supersonic-Ducati) eine Show. Acht Runden vor Schluss überholte er Noriyuki Haga (PATA-Aprilia) und Haslam für Platz sechs in einem Aufwasch. Melandri kam in der Schlussphase einmal neben die Linie und verlor den vierten Rang an Lascorz. Dafür entwickelte sich in den letzten Runden ein Duell mit seinem Landsmann Biaggi.

An der Spitze knabberte Checa an Guintolis Vorsprung und kam mit jedem Umlauf um zwei Zehntelsekunden näher. Drei Runden vor Schluss war Checa dran. Kompromisslos drückte sich „El Torro“ am Franzosen vorbei. Das war auch die Entscheidung. Guintoli hatte keine Chance zu kontern. Checa setzte seine Traumsaison mit dem 15. Sieg fort. In bester Weltmeistermanier ließ er seinen Gegnern keine Möglichkeit.

Guintoli kletterte zum dritten Mal in dieser Saison auf das Podium. Es war nach dem Nürburgring sein zweiter zweiter Platz in diesem Jahr. Rea fiel in der Schlussphase um acht Sekunden hinter Checa zurück und fuhr einsam den dritten Rang ins Ziel. Biaggi kämpfte sich nach seiner Verletzungspause beim Comeback von Startplatz 17 auf vier nach vorne. In der Schlussphase schnappte sich der Römer noch Lascorz, der weiterhin bester Kawasaki-Pilot in der Gesamtwertung ist.

Melandris Tempo brach in der Schlussphase ebenfalls ein, doch der Vizeweltmeister, der damit auch bester Rookie der Saison ist, rettete Rang sechs ins Ziel. Für seinen Teamkollegen Laverty war nach dem Ausflug in die großzügig asphaltierte Auslaufzone nicht mehr als Platz 19 möglich. Dafür steht fest, dass der Nordire in den kommenden beiden Jahren ein Aprilia-Werksfahrer sein wird.

Berger behauptete die siebte Position bis ins Ziel. Nürburgring-Sieger Tom Sykes (Kawasaki) fuhr keine konstanten Runden und erkämpfte sich im Pulverdampf des Mittelfeldes Rang acht. Lascorz war deutlich besser unterwegs. Bester BMW-Pilot war Haslam, der mit 25 Sekunden Rückstand Neunter wurde. Jakub Smrz komplettierte die Top 10.

Nach vielen enttäuschenden Rennen sah Michel Fabrizio wieder einmal die Zielflagge. Mit dem elften Platz verpasste der Italiener seine Zielssetzung für dieses Wochenende deutlich. Die Alstare-Mannschaft hat in Portugal keine Hospitality zur Verfügung, weshalb der Suzuki-Pilot bei BMW seine Verpflegung einnahm. Er lieferte sich enge Duelle mit Ayrton Badovini von der BMW-Italia-Mannschaft, Camier und mit Routinier Troy Corser. An diesem Wochenende bestreitet der Australier seine letzten Rennen und tritt anschließend zurück. Aus diesem Anlass war seine BMW wie ein Krokodil lackiert.

Haga war einer der Piloten, deren Rundenzeiten in der Schlussphase stark einbrachen. Der Japaner wurde bis auf Position 15 zurückgereicht. Einen WM-Punkt gab es noch dafür. Auf den restlichen Plätzen folgten Davide Giugliano (Althea-Ducati), Mark Aitchison (Kawasaki) und Karl Muggeridge (Honda). Hinter Laverty landeten noch Santiago Barragan (Kawasaki) und Joch Waters (Suzuki) auf den Plätzen 20 und 21. Nur Javier Fores (BMW Italia) schied vorzeitig aus.

Ergebnisse:

1. Carlos Checa (Althea Racing) Ducati 1098R 38’13.293
2. Sylvain Guintoli (Team Effenbert-Liberty Racing) Ducati 1098R 38’16.153
3. Jonathan Rea (Castrol Honda) Honda CBR1000RR 38’21.774
4. Max Biaggi (Aprilia Alitalia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 38’25.256
5. Joan Lascorz (Kawasaki Racing Team) Kawasaki ZX-10R 38’26.626
6. Marco Melandri (Yamaha World Superbike Team) Yamaha YZF R1 38’32.253
7. Maxime Berger (Supersonic Racing Team) Ducati 1098R 38’33.782
8. Tom Sykes (Kawasaki Racing Team Superbike) Kawasaki ZX-10R 38’38.613
9. Leon Haslam (BMW Motorrad Motorsport) BMW S1000 RR 38’39.988
10. Jakub Smrz (Team Effenbert-Liberty Racing) Ducati 1098R 38’40.094
11. Michel Fabrizio (Team Suzuki Alstare) Suzuki GSX-R1000 38’40.408
12. Leon Camier (Aprilia Alitalia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 38’41.856
13. Ayrton Badovini (BMW Motorrad Italia SBK Team) BMW S1000 RR 38’45.058
14. Troy Corser (BMW Motorrad Motorsport) BMW S1000 RR 38’45.115
15. Noriyuki Haga (PATA Racing Team Aprilia) Aprilia RSV4 Factory 38’45.159
16. Davide Giugliano (Althea Racing) Ducati 1098R 39’00.987
17. Mark Aitchison (Team Pedercini) Kawasaki ZX-10R 39’01.030
18. Karl Muggeridge (Castrol Honda) Honda CBR1000RR 39’19.506
19. Eugene Laverty (Yamaha World Superbike Team) Yamaha YZF R1 39’39.938
20. Santiago Barragan (Team Pedercini) Kawasaki ZX-10R 39’01.164
21. Joshua Waters (Yoshimura Suzuki Racing Team) Suzuki GSX-R1000 39’33.167
RT. Javier Fores (BMW Motorrad Italia SBK Team) BMW S1000 RR 26’33.068

Text von Gerald Dirnbeck

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