Valentino Rossi - © Ducati

© Ducati – Valentino Rossi verfolgt interessiert das Geschehen in der Superbike-WM

Die Nachricht, dass die Superbike-WM ab sofort wie die MotoGP unter dem Dach der Dorna stattfindet, hat in der Motorradsportszene für viele Diskussionen gesorgt.

In einer Stellungnahme von Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta wurde klar, dass die Serie in der kommenden Saison wie besprochen ausgetragen wird, darüber hinaus aber Änderungen auf der Agenda stehen.

Ezpeleta ist vor allem die aktuelle Motorenregel ein Dorn im Auge. Während in der MotoGP nur sechs Triebwerke für eine Saison zur Verfügung stehen, kann in der Superbike-WM aus dem Vollen geschöpft werden. Es ist von 39 Motoren pro Saison die Rede – Kostenersparnis und Seriennähe sehen anders aus.

Rossi wünscht sich klarere Trennung
Dass Änderungen unumgänglich sind, steht außer Frage. „Ich mag die Superbike-WM sehr und bin ein Fan. Wenn ich Zuhause bin, verfolge ich die Serie. Das mache ich jetzt schon seit zehn Jahren“, berichtet Valentino Rossi den Kollegen von ‚Motor Cycle News‘. „Für mich ist es wichtig, dass sich die Serie von den Prototypen in der MotoGP unterscheidet und normale Maschinen zum Einsatz kommen.“

„Im Moment liegt das Problem darin, dass sie sich zu nah sind. In der Superbike-WM muss man einen Schritt zurückgehen und mit serienmäßigeren Motorrädern fahren. In der Superbike-WM muss man die richtige Balance zwischen den Serienmotorrädern und den jetzigen Maschinen finden“, fordert Rossi. „Die Motorräder müssen weiterhin faszinierend bleiben und eine gute Performance haben. Es sollen nicht absolut serienmäßige Motorräder sein. Es geht um die Balance.“

Dass die Dorna nun zu mächtig sein könnte, befürchtet Rossi nicht: „Carmelo hat nun mehr Macht in der MotoGP. Doch ich denke, das ist etwas Positives. Wer die Richtung der Regeln festlegen muss, darf nicht zu viel Druck von den Herstellern haben.“ Auch Filippo Preziosi, der Technische Direktor von Ducati, geht nicht davon aus, dass die Dorna zu viel Macht hat: „Ich denke nicht, dass es um die Macht geht. Die Dorna ist der Veranstalter und ich denke, dass sie das Beste für die Meisterschaft anstreben. Das ist es, was ich von der Dorna erwarte.“

Preziosi gibt sich diplomatisch
Ducati ist in der Superbike-WM der erfolgreichste Hersteller. Zudem konnten die Italiener vor allem 2007 zeigen, dass sie auch in der MotoGP der japanischen Konkurrenz Paroli bieten können. Momentan befindet man sich aber in beiden Serien im Umbruch. In der MotoGP verlässt Rossi das Team. Um die Desmosedici konkurrenzfähig zu machen, sind Änderungen nötig. Bei den Superbikes sieht es anders aus: Mit der 1199 Panigale beginnt Ducati 2013 ein neues Kapitel. Entsprechend aufmerksam sind die Italiener, wenn es um drohende Regeländerungen geht.

„Wir sind in beiden Serien vertreten und können bestätigen, dass die Organisatoren sehr professionell arbeiten und gute Arbeit in ihren Meisterschaften gemacht haben“, betont Preziosi, der die Dorna-Übernahme in der Superbike-WM noch nicht so genau beurteilen möchte: „Um präzisere Aussagen zu treffen, müssen wir die Entscheidungen abwarten, die in der Zukunft getroffen werden. Wir wissen nicht, was sich technisch und wirtschaftlich ändern wird. Es ist also unmöglich, etwas Genaues zu sagen.“
Den Gedanken, die Superbikes mehr in Richtung Superstock zu entwickeln, teilt neben Rossi auch Ezpeleta. „Wir müssen abwarten, welche Regeln in dieser Meisterschaft aufgestellt werden. Basierend darauf werden wir dann unsere Meinung kundtun“, gibt sich Preziosi diplomatisch. „Es ist wichtig, dass wir wissen, wie die Vorschläge aussehen. Ohne das kann man die Sache nicht beurteilen.“

IRTA macht sich für mehr Seriennähe stark

Wie wichtig mehr Seriennähe in der Superbike-WM ist, wird von Mike Trimby, dem Chef der Team-Vereinigung IRTA, unterstrichen: „Wir waren immer der Meinung, dass es zwischen der MotoGP und der Superbike-WM eine klare Trennung geben sollte. Die Superbikes sind näher an die MotoGP herangekommen und verwenden unterm Strich Prototypen.“

„Das macht es für uns schwierig, gute Pläne aufzustellen, um in der MotoGP die Kosten zu senken“, schildert Trimby. „Bis wir nicht auch die Kosten in der Superbike-WM reduzieren und die technischen Spezifikationen mehr in Richtung Straßenmotorräder lenken, kommen wir nicht voran.“

Text von Sebastian Fränzschky

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