Sylvain Guintoli © Aprilia Racing

© Aprilia Racing – Sylvain Guintoli holte sich wie im Vorjahr einen Sieg auf Phillip Island

Der zweite Lauf der Superbike-WM auf Phillip Island in Australien musste vorzeitig abgebrochen werden. Die Suzuki von Eugene Laverty erlitt einen Motorschaden und verteilte viel Öl auf der Strecke.

Deshalb entschied sich die Rennleitung aus Sicherheitsgründen für den Abbruch nach 14 Runden. Das Pech von Laverty, der das erste Rennen gewonnen hatte, war das Glück für andere Fahrer: Zum Zeitpunkt des Abbruchs lag Sylvain Guintoli an der Spitze und holte sich seinen ersten Saisonsieg.

Hinter dem Aprilia-Werksfahrer komplettierte das Kawasaki-Duo Loris Baz und Tom Sykes das Podest. „Im ersten Rennen war ich etwas zu sicher und habe die Reifen zu schnell verbraucht“, sagt Sieger Guintoli. „Im zweiten Rennen machte ich es besser und das zahlte sich aus.“ In der Wertung hatte er 0,283 Sekunden Vorsprung auf Baz, der nicht mit diesem Ergebnis gerechnet hatte: „Ich habe an diesem Wochenende keinen Podestplatz erwartet, denn ich hatte beim Test zwei Stürze und auch im Training einen.“

„Ich muss mich bei meinem Team bedanken, denn ich habe in dieser Woche drei Motorräder zerstört“, so der junge Franzose. „Nach dem ersten Rennen war ich mit dem fünften Platz zufrieden, denn es fühlte sich wie ein Podium an. Dann passte mein Crewchief die Abstimmung an. Im zweiten Rennen fühlte ich mich hinter Sylvain sofort sehr gut. Deshalb habe ich angegriffen. Ich bin sehr glücklich, dass ich mit WM-Platz zwei nach Europa zurückkehre. Das ist ein guter Saisonstart.“

Weltmeister Sykes meldete sich nach Rang sieben im ersten Lauf als Dritter zurück: „Ein schwieriges Rennen, aber ich bin sehr glücklich. Es war ein schwieriges Wochenende, aber wir konnten die Ninja für das zweite Rennen aussortieren. Ich hatte das Gefühl, das ich die Pace für den Sieg hatte. Phillip Island ist für uns immer ein schwieriges Rennen. Mein Teamkollege machte es mir nicht einfach, aber so ist der Rennsport. Wir sind aber dabei und ich freue mich auf den weiteren Saisonverlauf.“

Mit dem Sieg hat Guintoli auch die WM-Führung übernommen. Der Franzose verlässt Australien mit 41 Punkten und hat zehn Zähler Vorsprung auf Baz. Statt der geplanten 22 Runden wurden am Nachmittag nur noch 14 Runden absolviert. Beim zweiten Start kam Marco Melandri Aprilia) perfekt von der Linie weg und bog als Führender in die erste Kurve ein. Dahinter sortierten sich Davide Giugliano (Ducati) und Guintoli ein. Laverty hatte erneut keinen optimalen Start und beendete die erste Runde als Sechster.

Pech hatte auch sein Suzuki-Teamkollege Alex Lowes, der in der ersten Runde in der Honda-Haarnadel geradeaus musste und ans Ende des Feldes zurückfiel. In der Anfangsphase setzte sich Baz in Szene, überholte einige Fahrer und war nach zwei Runden schon Zweiter hinter Guintoli, der sich die Führung von Melandri geschnappt hatte.

Zu Beginn des zweiten Rennens blieb das Feld dicht beisammen. Mehrmals wechselten hinter Guintoli/Baz die Positionen. In der siebten Runde schnappte sich Baz in der zweiten Kurve die Führung. Erstmals lag in dieser Saison eine Kawasaki an der Spitze. Guintoli wurde durchgereicht, denn auch Laverty und Jonathan Rea (Honda) zogen an der Aprilia vorbei. Laverty war auf dem Vormarsch und attackierte zu Beginn der achten Runde Baz auf der Zielgeraden.

In der ersten Kurvenkombination ging der Suzuki-Pilot schließlich vorbei und lag wieder vorne. Dagegen warf Melandri seine Chance auf das Podest weg, denn in der achten Runde fuhr er in der Honda-Haarnadel geradeaus, musste wenden und fiel auf die 14. Position zurück. Gegen Ende der ersten Rennhälfte setzten sich Laverty, Baz und Guintoli einige Meter von der Verfolgergruppe ab, in der Chaz Davies (Ducati), Rea, Sykes und Giugliano um die Positionen kämpften.

Pech für Laverty
In Runde zwölf schnappte sich Guintoli Platz zwei von Baz und am Ende der Zielgerade ging der Franzose auch an Laverty vorbei in Führung. Zu Beginn der zweiten Rennhälfte machte Weltmeister Sykes aus dem Spitzentrio ein Quartett, denn Sykes schüttelte Rea und Giugliano ab, und schaffte den Anschluss. Sieben Runden vor Schluss der Paukenschlag: Der Suzuki-Motor in Lavertys Maschine verabschiedete sich in einer großen Rauchwolke.

Enttäuscht stellte der Sieger von Lauf eins die GSX-R1000 am Seitenrand ab. Der erste von nur noch acht Motoren, die in dieser Saison erlaubt sind, war kaputt. Eine Runde darauf entschied sich die Rennleitung aus Sicherheitsgründen für den Rennabbruch, da Lavertys Suzuki an einer schnellen Stelle Öl auf der Strecke verteilt hatte. Es gab keinen Neustart, wodurch Guintoli zum Rennsieger erklärt wurde. Baz und Sykes komplettierten als Zweiter und Dritter das Podest.

Giugliano wurde als Vierter gewertet, gefolgt vom Honda-Duo Rea und Haslam. Davies wurde mit der zweiten Ducati als Siebter gewertet. Melandri kam nach seinem Fahrfehler noch auf Position acht nach vor. Die Top 10 komplettierten Toni Elias (Red Devils Roma Aprilia) und David Salom. Damit war Salom auch im zweiten Lauf mit der Kawasaki der beste Evo-Vertreter. In seinem Windschatten fuhren Niccolo Canepa (Ducati) und Fabien Foret (Kawasaki).

Die letzten WM-Punkte nahmen Lowes, Sheridan Morais (Kawasaki) und Glen Allerton (BMW) mit. Im zweiten Lauf sahen 20 Fahrer die karierte Flagge. Ohne Punkte kamen Jeremy Guarnoni, Alessandro Andreozzi (beide Kawasaki), Claudio Corti (MV Agusta), Imre Toth (BMW) und Aaron Yates (EBR) ins Ziel. Für die Superbike-WM steht nun eine lange Pause an, denn die nächsten beiden Rennen finden erst am 13. April im spanischen Aragon statt.

Ergebnisse WSBK Phillip Island Race2

1 1 50 S. GUINTOLI FRA Aprilia Racing Team Aprilia RSV4 Factory
2 7 76 L. BAZ FRA Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R
3 8 1 T. SYKES GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R
4 2 34 D. GIUGLIANO ITA Ducati Superbike Team Ducati 1199 Panigale R
5 6 65 J. REA GBR PATA Honda World Superbike Honda CBR1000RR
6 9 91 L. HASLAM GBR PATA Honda World Superbike Honda CBR1000RR
7 11 7 C. DAVIES GBR Ducati Superbike Team Ducati 1199 Panigale R
8 3 33 M. MELANDRI ITA Aprilia Racing Team Aprilia RSV4 Factory
9 13 24 T. ELIAS ESP Red Devils Roma Aprilia RSV4 Factory
10 12 44 D. SALOM ESP Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R EVO
11 10 59 N. CANEPA ITA Althea Racing Ducati 1199 Panigale R EVO
12 15 9 F. FORET FRA MAHI Racing Team India Kawasaki ZX-10R EVO
13 5 22 A. LOWES GBR Voltcom Crescent Suzuki Suzuki GSX-R1000
14 18 32 S. MORAIS RSA IRON BRAIN Kawasaki SBK Kawasaki ZX-10R EVO
15 19 14 G. ALLERTON AUS BMW Motorrad Italia SBK BMW S1000 RR EVO
16 17 11 J. GUARNONI FRA MRS Kawasaki Kawasaki ZX-10R EVO
17 16 21 A. ANDREOZZI ITA Team Pedercini Kawasaki ZX-10R EVO
18 14 71 C. CORTI ITA MV Agusta RC-Yakhnich M. MV Agusta F4 RR
19 20 10 I. TOTH HUN BMW Team Toth BMW S1000 RR
20 22 20 A. YATES USA Team Hero EBR EBR 1190 RX

Text von Gerald Dirnbeck

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