Helmkamera am Motorrad

„Starr - den Blick nach vorne, da fehlt was! Ein zweites Auge für den Camcorder.“

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis dem ambitionierten Hobby-Motorrad-Video-Filmer auffällt, dass nicht nur seine Kamera statisch am Motorrad befestigt ist, sondern auch die gedrehten Videos so wirken ;-)

Die Lösung heißt: Helmkamera.

An dieser Stelle wollen wir die wesentlichsten Aspekte für den Einsatz einer solchen Kamera aufzeigen.


Wissenswertes zur Helmkamera

Für die Verwendung als Helmkamera, eignen sich die sogenannten Finger-, Mini-, Bullet- oder Sportkameras.

Bei diesen Geräten handelt es sich um Kameras ohne eigene Aufzeichnungsmedien, Bedienelemente oder Stromversorgung, dadurch wird eine extreme kleine Bauweise erreicht. Ursprünglich wurden diese Kameras für Überwachungs- und Spionagezwecke entwickelt.

Einstellungen, wie etwa Bildschärfe, Belichtungszeit und Weißabgleich finden automatisch statt, die Veränderung des Blickwinkels wird durch Objektivwechsel erreicht.

Mittlerweile gibt es auch Kameras mit Zoomfunktion.

Größenvergleich
(Bildrechte: A. Ploch, www.ploch.de)

Durch die sehr kompakte Gehäuseform ist es möglich diese Kamera an Stellen zu montieren an der ein Camcorder nicht installiert werden kann. Die Kamera hat einen "12 Volt Eingang" und einen "Video Ausgang". Die 12 Volt Eingangsspannung kann über Akkus, Batterien, der Kfz- Motorrad Bordspannung oder auch über ein Netzgerät realisiert werden.

Anschluss Helmkamera
(Bildrechte: 2M-CAM)



Voraussetzung Camcorder
AV-Eingang
Voraussetzung zur Aufnahme ist ein Camcorder (z.B. eine Sony DCR-HC42E / DCR-HC96E oder CANON) oder ein Digitales- Aufnahmegerät (z.B. ein Archos AV500 oder AV700) mit A/V IN

Eingang."A/V-IN" bedeutet Audio und Video Eingang (analog) und ist zwingend notwendig für den Anschluss einer Helmkamera. Darüber hinaus ermöglichen der AV-Eingang und der Analog-Digital-Wandler die Übertragung analoger Videosignale auf Ihren Camcorder etwa zur Archivierung Ihrer alten Home Videos auf MiniDV-Band.

Nur einige Sony- und Canon-Modelle verfügen über diesen Anschluss. Im Zuge der "Kostenreduzierung" wird "A/V-IN" in Zukunft nur noch teuren Geräten vorbehalten sein.


Bildqualität
Die erste Frage, die sich stellt, ist die nach der Bildqualität? Die europäischen PAL-Norm sagt aus, dass ein Fernsehbild mit 625 (576 nutzbare, sichtbar meist noch weniger) Zeilen dargestellt wird. Aktuelle DV-Kameras arbeiten mit einer Auflösung von ca. 500 bis 520, die heute erhältlichen Fingerkameras mit 420 bis 550 TV-Linien (TVL). Allgemein kann gesagt werden, dass höhere Linienzahlen höhere Bildqualitäten erzeugen.

Fingerkameras liefern heute Bilder in einer effektiven Auflösung von 752 * 582 Pixel und somit ein brauchbares, volles Fernsehbild (in PAL-Norm sind Fernsehbilder 720 * 576 Pixel groß). Höhere Anzahlen von TV-Linien bedeuten allerdings nicht gleich zwangsläufig größere Bilder durch höhere Pixelmaße, sondern eher mehr Detailreichtum.


TV-Linien / TVL
In der Videotechnik wird die Auflösung einer Kamera in TV-Linien angegeben. Je höher der TV-Linien Wert ist, desto feinere Strukturen können aufgenommen werden.

Wenn heute von einem Hersteller der TV-Linien Wert angegeben wird, ist damit immer die Auflösung in horizontaler Richtung gemeint. Die Festlegung erfolgt anhand senkrechter schwarzer und weißer Linien, deren Abstand und Breite in einem Testbild zueinander immer kleiner werden. Dort wo die Linien gerade noch voneinander als einzelne Linien erkannt werden können, liegt die Grenze, was die Kamera auflösen kann.

Leider gibt es bei TVL keine feste Definition, die ein Vergleich zwischen verschiedenen Herstellern und Modellen zulassen würde. Es fehlt die Angabe ob die TV-Linien tatsächlich gemessen oder lediglich berechnet wurden. Daher ist die Angabe TV-Linie ungeeignet die Videoqualität einer Kamera zu beurteilen.

Das bedeutet, dass die Videoqualitäten nur zuverlässig im direkten Gerätevergleich beurteilt werden. Jeder Anwender hat ein etwas anderes Sehverhalten und beurteilt daher die Bildqualität nach anderen Kriterien.


Anbieter
Wichtig: Wir raten aus Erfahrung vom Kauf von Billigprodukten dringend ab! In der Top-Liga der Anbieter gibt sich die Qualität nicht mehr viel. Für den Betrieb am Motorrad sollte man auf folgendes achten:
  • Sony Ex-View Chip
  • Staubschutz
  • Spritzschutz
  • Aluminiumgehäuse
  • Bildnorm: PAL oder NTSC
  • All-in-One Anbieter