Das KTM-Team jubelte über den ersten Podestplatz in dieser Saison

(Motorsport-Total.com) – Gottfried Neumeister, der neue CEO von KTM, besuchte am vergangenen Wochenende in Brünn erstmals in seiner aktuellen Funktion die MotoGP vor Ort. Dabei erlebte der Österreicher das beste Wochenende der Marke in der Saison 2025.

Am Samstag fuhren Pedro Acosta und Enea Bastianini im Sprint als Zweiter und Dritter auf das Podium. Im Moto3-Rennen belegten KTM-Fahrer die ersten fünf Plätze und im MotoGP-Rennen eroberte Acosta mit Platz drei den ersten Podestplatz der Marke in diesem Jahr.

„Ja, es hat elf Monate gedauert, bis ich es endlich einmal geschafft habe, hierher zu kommen, aber ich freue mich immens für das Team“, sagt Neumeister im Interview mit ServusTV. Die Erfolge in Brünn waren ein Motivationsschub für das gesamte Unternehmen.

„Das gibt nicht nur dem Team hier, dem Motorsport-Team, sondern auch allen zu Hause, allen 4.000 Mitarbeitern die Zuversicht, dass es weitergeht und dass es eben nicht nur weitergeht, sondern dass wir uns mit den Besten der Welt matchen können“, so Neumeister.

„Der Motorsport ist der Kern der Marke KTM. Motorsport und Innovationen gehören für uns untrennbar zusammen und die Entwicklungen, die wir im Motorsport machen, verbessern unsere Serienfahrzeuge. Deswegen ist Ready to race nicht nur ein Hashtag, das ist Teil unserer DNA.“

Es stellt sich die Frage, warum die RC16 in Brünn so konkurrenzfähig und stark war. „Das Set-up ist im Grunde seit Le Mans dasselbe“, meint Acosta. „Aber diese Strecke hat extrem viel Grip, das hilft unserem Motorrad sehr.“

„Dadurch können wir das Einlenkverhalten stärker forcieren, weil man mehr Vertrauen hat, dass der Hinterreifen nicht wegrutscht- oder man allgemein nicht in Schwierigkeiten gerät. Es gibt Dinge, die man mit so viel Grip machen kann.“

„Aber sobald ein bisschen Grip fehlt, gerät man gleich in eine Krise“, nennt Acosta den entscheidenden Aspekt. Denn Brünn wurde im Frühling neu asphaltiert. Der hohe Grip des Belags machte sich bei allen fünf Marken bemerkbar.

KTM profitierte davon, wie auch Wildcard-Starter Pol Espargaro im Vergleich schildert: „Ducati erzeugt diesen Grip mechanisch von Haus aus – und wir tun uns da etwas schwerer. Aber wenn der Grip vom Asphalt selbst kommt, dann sind unsere Jungs extrem schnell.“

„Dann können wir unser Bike voll ausnutzen – und das Motorrad reagiert unter diesen Bedingungen wirklich gut. Dieses Wochenende ist vieles zusammengekommen – unsere Historie hier ist gut, wir sind schnell.“ Espargaro wurde im Sprint und im Grand Prix jeweils Neunter.

Acosta managt das Rennen und hält Bagnaia in Schach
Bastianini fuhr am Sonntag in der Anfangsphase in der Spitzengruppe mit, schied aber durch Sturz aus. Somit lag es an Acosta, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. In der Schlussphase konnte er die Ducati von Francesco Bagnaia auf Distanz halten und Platz drei ins Ziel fahren.

„Nun, ich habe 100 Prozent gegeben“, sagt der Spanier. „Von Runde 10 bis 15 war ich wirklich nah an Marco [Bezzecchi] dran. Ich hatte ein bisschen Probleme mit dem Vorderreifen und konnte ihm nicht wirklich folgen.“

„Daher begann ich, den Hinterreifen zu managen, um am Ende des Rennens etwas Spielraum zu haben. Als ich dann sah, dass ‚Pecco‘ 0,8 auf 0,6 Sekunden auf mich aufholte, begann ich wieder zu pushen und sagte mir, okay, jetzt ist es an der Zeit, alles zu geben.“

„Wenn wir nichts dafür bekommen, okay, aber zumindest haben wir es versucht.“ Acosta blieb fehlerfrei und sorgte für Jubelstimmung in der KTM-Garage. Dieses Ergebnis hat die österreichische Marke dringend gebraucht.

„Es war keine einfache erste Hälfte der Saison für mich und für KTM“, blickt der Youngster zurück. „Jetzt sind wir in einer besseren Stimmung, kommen zurück und werden konstanter, auch im Vergleich zum vergangenen Jahr. Manchmal zahlt sich die Erfahrung aus.“

„Auch seit meiner Operation am rechten Arm haben wir uns stetig verbessert. Es stimmt, dass wir noch nicht in der Situation sind, um wirklich über Siege nachzudenken, und manchmal auch nicht mal über ein Podium. Aber wir müssen die Chancen ergreifen.“

Qualifying und Erfahrung bringen Acosta weiter
Ein Grundstein für das gute Ergebnis ist ein Fortschritt im Qualifying. In Aragon startete Acosta aus der zweiten Reihe, in Mugello, Assen und nun in Brünn aus der dritten. Diese Performance scheint sich stabilisiert zu haben.

„Jetzt sieht es so aus, als ob wir es geschafft haben, in die dritte Reihe zu kommen. Das ist zwar nicht ideal, aber okay, es ist nicht so schlecht wie in den vergangenen Jahren“, sieht der Spanier Fortschritte, die er auch mit mehr Erfahrung im Rennen umsetzt.

„Im Vorjahr war ich oft schnell, aber am Ende der Rennen hatte ich oft Probleme, nicht wirklich zu wissen, welche Elektronik ich verwenden sollte oder wie ich das Motorrad in anderen Situationen fahren sollte.“

„Jetzt denke ich, dass ich besser fahre als vergangenes Jahr, aber auch KTM verbessert sich. Okay, vielleicht hat uns diese Strecke ein wenig geholfen, aber in den letzten paar Grands Prix haben wir uns ebenfalls verbessert.“

„Es stimmt, dass Marc am Anfang und Ende des Rennens schneller als wir ist, aber wir kommen den Podien näher. Am Ende wird KTM immer besser, auch mit Enea dieses Wochenende, mit Brad, der zurückkommt, und auch mit Maverick, wenn er nach seiner Verletzung zurückkommt.“

Text von Gerald Dirnbeck

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