Enea Bastianini jubelte über Platz drei im Sprint wie über einen Sieg

(Motorsport-Total.com) – Nach seiner Zwangspause am Sachsenring-Wochenende meldete sich Enea Bastianini beim Grand Prix in Brünn 2025 eindrucksvoll zurück.

Im Sprint fuhr er als Dritter erstmals mit der KTM aufs Podium, im Hauptrennen lag er auf einem starken vierten Platz, als ihn ein Ausrutscher in Kurve 3 aus dem Rennen warf.

Dennoch war es für den Tech3-Fahrer sein bislang bestes Wochenende mit KTM. Ein Erfolg, den Bastianini selbst auf eine Mischung aus technischem Fortschritt, mentaler Neujustierung und der besonderen Streckencharakteristik zurückführt.

„Ich glaube, auf dieser Strecke funktioniert mein Motorrad gar nicht so schlecht“, schmunzelte Bastianini nach dem Sprint. „Wir sind wettbewerbsfähig. Wenn man sich Pedro (Acosta; Anm. d. R.) anschaut, sind wir vorn mit dabei. Auch Pol Espargaro war heute sehr schnell. Unser Bike arbeitet hier wirklich gut.“

Ein zentraler Punkt für seinen eigenen Fortschritt sei auch, dass er in Brünn zuvor noch nie ein MotoGP-Rennen bestritten habe. „Das war ein kleiner Vorteil für mich, weil ich keine Referenzen oder Linien hatte. Ich habe das Wochenende mit einem anderen Mindset begonnen, und das war besser“, so Bastianini.

Bastianini: „Habe viel dafür geopfert“
Emotional wurde der Italiener, als er über seinen schwierigen Weg zur Konkurrenzfähigkeit mit der KTM sprach. „Ja, es ist sehr emotional. Von dieser Situation zu kommen und jetzt hier zu sein. Ich habe dafür etwas in meinem Leben geopfert. Ich habe ständig darüber nachgedacht, was ich tun kann, zu Hause, hier an der Strecke.“

Auch seine Crew habe maßgeblich zur Wende beigetragen: „Meine Jungs pushen an jedem Wochenende extrem, um mir das bestmögliche Bike zu geben. Das hat sich ausgezahlt.“

Nach dem Hauptrennen, das für ihn mit einem Sturz zu früh endete, zeigte sich Bastianini trotz allem zufrieden mit seiner Leistung: „Vom Start zu diesem Punkt war ich schnell unterwegs. Der Start war zwar etwas schlechter als gestern im Sprint, aber das Überholen der anderen Fahrer war deutlich einfacher.“

„Ich war schon auf Platz vier, als ich in Kurve 3 kam, zum ersten Mal ohne Windschatten. Ich war sonst immer hinter zwei anderen Fahrern. Beim Bremsen ist das Motorrad dann stark gerutscht, ich konnte es nicht mehr einfangen. Das war der Fehler.“

Rückblickend gab Bastianini zu, dass er vielleicht etwas mehr hätte abwarten sollen. „Vielleicht war ich etwas zu positiv, weil es erst der erste Teil des Rennens war. Aber ich hatte schon etwas Abstand zu Pedro und ich wollte es versuchen, denn in meinem Kopf war die Chance, wieder um das Podium zu kämpfen.“

KTM muss weiter an sich arbeiten
Insgesamt sieht der Tech3-Pilot vor allem die Stabilität der KTM auf dem neuen Asphalt in Brünn als ausschlaggebend für seinen Fortschritt. „Ich war viel entspannter auf dem Bike. Die Stabilität war gut, der Grip war hervorragend. Der neue Belag hat sehr geholfen. Sonst ist mein Motorrad oft unruhig, aber hier nicht.“

So waren auch die leidigen Vibrationen, unter denen KTM sonst leidet, auf dem neuen Asphalt deutlich reduziert: „Das Chattering war heute weniger stark. Gestern kam es erst in den letzten beiden Runden. Das ist eines unserer größten Probleme.“

Daran müsse weiter gearbeitet werden mit Blick auf die nächsten Rennen, für die Bastianini bereits weitere Update ankündigte: „Wahrscheinlich haben wir neue Teile zum Testen. Ich weiß nicht genau, welche es sein werden, aber etwas wird kommen.“

Klar hofft der Italiener damit dann wieder in eine Position wie in Brünn zu sein. Denn er weiß: „Wenn du kein Vertrauen hast, verlierst du nicht nur ein Zehntel, du verlierst sieben, acht Zehntel. Wenn du das Gefühl wiederfindest, verändert sich alles. Das ist jetzt meine Chance zurückzukommen und das zu genießen.“

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Gerald Dirnbeck

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