(Motorsport-Total.com) – Francesco Bagnaia kritisierte nach seinem Debakel im Sprint beim Grand Prix von Österreich den Hinterreifen. Laut Aussage des Ducati-Fahrers fühlte sich der Reifen bereits in der Aufwärmrunde seltsam an. Beim Start hatte er starken Wheelspin, kam quer und verlor viele Positionen.
„Schon in der Aufwärmrunde beim Rausfahren aus Kurve 3 habe ich gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Denn der Hinterreifen begann extrem durchzudrehen – auch auf der Geraden. Etwas, das eigentlich nicht passieren darf, aber manchmal eben doch passiert.“
„Nach drei Runden war der Hinterreifen komplett zerstört.“ Auf die Frage, ob er schon einmal so ein schlechtes Gefühl für den Hinterreifen hatte, antwortete Bagnaia: „Ja, in Barcelona 2023 sowie in Katar 2023 im Sprint und im Warm-up.“
Am Samstagnachmittag stellte der Ex-Weltmeister klar, dass er auf Analysen und Antworten der Ingenieure warte. Auch Michelin äußerte sich am Samstagabend kurz und kündigte eine detaillierte Untersuchung an.
„‚Pecco‘ hat sich über den mangelnden Grip am Hinterrad beschwert“, bestätigt Michelin-Manager Piero Taramasso. „Deshalb schauen wir uns das jetzt gemeinsam mit Ducati an und überprüfen alle Daten vom Motorrad und von den Reifen, um zu verstehen, warum.“
Generell hieß es von Michelin am Samstagabend, dass nach den 14 Runden im Sprint „viele Fahrer über starkes Durchdrehen des Hinterrads geklagt hatten“, was „direkt mit mangelndem Grip“ zusammenhing.
Laut Michelin wurden im Sprint Oberflächentemperaturen von fast 200 Grad Celsius am Hinterreifen gemessen. Die Folge: Überhitzung und ein schrittweiser Verlust des mechanischen Grips. Michelin bestätigte, dass Bagnaia am meisten betroffen war.
Am Sonntag nach dem Warm-up verschickte Michelin ein weiteres Statement zu Bagnaias Reifen. Darin heißt es: „Die Reifen von Bagnaia wurden erst vor zwei Monaten hergestellt – zur gleichen Zeit wie die anderen, auf denselben Maschinen und unter Verwendung derselben Rohmaterialien.“
„Es wurden keine Anomalien festgestellt. Wir haben die Daten gemeinsam mit dem Ducati-Team analysiert und insbesondere in den ersten vier Runden waren Temperatur, Grip und Wheelspin auf identischem Niveau wie bei den anderen Ducati-Motorrädern.“
„Wir werden die Analyse fortsetzen, sobald wir zurück im Werk sind, um die Ursache der Vibrationen zu identifizieren – sowohl auf Seiten des Motorrads als auch auf Seiten des Reifens.“ Denn Bagnaia gab den Sprint in der Box auf, weil er starkes Lenkerschlagen hatte.
Text von Gerald Dirnbeck
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