(Motorsport-Total.com) – In der Startphase des Sprints in Mandalika (Indonesien) kam es zu einer Berührung zwischen zwei Fahrern. Nach den ersten Kurven hatten sich Alex Rins (Yamaha) und Marc Marquez (Ducati) auf den Plätzen fünf und sechs einsortiert.
Bei der Anfahrt zu Kurve 10 setzte sich Marquez an der Innenseite neben Rins. In der Bremsphase kam es zu einer leichten seitlichen Berührung. Rins musste sein Motorrad aufstellen und außen die asphaltierte, bunt bemalte Auslaufzone nutzen.
Der Yamaha-Fahrer fiel dadurch ans Ende des Feldes zurück. Marquez erhielt für die Aktion eine Long-Lap-Strafe, die ihn vorübergehend auf Platz 13 zurückwarf. Der neue Weltmeister arbeitete sich bis ins Ziel auf Platz sieben nach vorn.
Da nach dem Sprint Luca Marini (Honda) eine Reifendruckstrafe erhielt, rückte Marquez auf Rang sechs nach vorn. Rins wurde schließlich als Zwölfter gewertet und musste weiterhin auf seinen ersten WM-Punkt seit Ungarn warten.
„Nach dem Rennen war ich sehr wütend auf Marc, weil er mein Rennen zerstört hat“, ärgert sich Rins. „Als ich mir dann die Bilder angeschaut habe, sah man, dass er vielleicht ein bisschen zu wenig Wind hatte, um das Motorrad rechtzeitig abzubremsen, weil Marini vor ihm war.“
„So etwas kann mir einmal passieren, ihm kann es einmal passieren – das sind eben Rennen, oder?“ Und ist Rins mit der Strafe der Rennkommissare einverstanden? „Das ist nicht meine Entscheidung. Wenn das die Strafe ist, okay. Ich kann nicht sagen, ob das gut oder schlecht ist.“
Marquez war sich bei der Aktion sofort bewusst, dass er eine Strafe dafür erhalten würde. Nach dem Rennen entschuldigt er sich: „Ich habe diesen Fehler in der ersten Runde gemacht. Ich möchte mich bei Alex wirklich entschuldigen.“
„Ich konnte am ersten harten Bremspunkt das Motorrad nicht kontrollieren. Ich bin etwas auf die schmutzige Linie geraten, das Hinterrad hat zu rutschen begonnen. Zudem gerieten wir durch den Windschatten der Fahrer vor uns – sowohl Rins als auch ich waren etwas weit.“
„Aber ich war innen und konnte nicht weiter nach innen gehen, denn dort war Marini. Also habe ich ihn berührt, er ist ins Aus gefahren. Und ja, wenn man so etwas macht, muss man eine Strafe bekommen. Ich habe die Long-Lap-Strafe gesehen, sie akzeptiert und sie absolviert.“
Rins spricht von Fortschritten mit seiner Yamaha
Startplatz vier bot Rins eigentlich eine gute Ausgangslage, doch durch die Berührung war jede Chance auf ein respektables Ergebnis zunichtegemacht. Bisher war der Spanier der schnellste Yamaha-Fahrer auf der Mandalika-Strecke.
„Es ist wirklich lange her – sehr lange -, dass ich mich auf dem Motorrad so gut gefühlt habe wie jetzt. Ich fühle mich hier auf dieser Strecke ziemlich wohl. Schon ab Motegi haben wir einen Schritt nach vorn gemacht.“
„Das betrifft die Bremsphase beim Kurveneingang, um den Scheitelpunkt und die richtige Linie zu treffen“, sagt Rins. „Diese Strecke hat sowohl schnelle als auch langsame Kurven, besonders in Sektor 1 und Sektor 3.“
„In diesen beiden Sektoren muss man eine wirklich saubere Linie fahren. In Kurve 1 oder Kurve 10 muss man das Motorrad sehr gut abbremsen, um richtig einzulenken und den Scheitelpunkt zu treffen. Das haben wir seit Motegi in den Griff bekommen.“
Marquez erklärt: Warum es in Mandalika schwieriger läuft
Am Sonntag hat Rins im Grand Prix eine weitere Chance. Gleiches gilt für Marquez. Die letzten Runden im Sprint bezeichnet er als „die besten“ des bisherigen Wochenendes. Abgesehen von Fermin Aldeguer haben alle anderen Ducati-Fahrer auf dieser Strecke Mühe.
„Ich kenne meine Probleme“, sagt Marquez. „Ich weiß, was ich verbessern muss, um die Rundenzeit zu senken. Aber es stimmt, dass wir hier nicht spät und hart bremsen können. Normalerweise ist das unsere Stärke.“
„Außerdem können wir die Beschleunigung nicht richtig nutzen, weil die Strecke hier rutschiger ist. Das gilt aber für alle. Man muss hier sehr flüssig fahren und viel Kurvengeschwindigkeit mitnehmen.“
„Und genau das ist unsere Schwäche mit unserem Motorrad – während es die Stärke von Aldeguer ist. Am Ende müssen wir also einen Weg über den Fahrstil finden, um diese fehlende Kurvengeschwindigkeit besser zu kompensieren.“
Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Rachit Thukral
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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