(Motorsport-Total.com) – Francesco „Pecco“ Bagnaia erlebt 2025 die wohl schwierigste Saison seiner bisherigen MotoGP-Karriere. Am Balaton Park Circuit erreichte die Formkrise einen neuen Tiefpunkt, als er zum ersten Mal seit Indonesien 2023 den direkte Einzug in Q2 verpasste und nur den 15. Startplatz einfuhr.
„Es ist der härteste Moment, absolut“, gesteht Ducati-Werksfahrer, „und das seit Beginn der Saison an. Weil ich weiß, dass ich eigentlich um Siege, um Podien kämpfen kann.“
„Die Rennzeiten vom letzten Jahr waren immer vergleichbar mit denen des Siegers in dieser Saison. Das ist ein Fakt. Aber dieses Jahr kann ich das Potenzial, das ich 2024 noch hatte, nicht so umsetzen. Das ist schwer zu akzeptieren und schwer zu verstehen – auch schwer für das Team, weil sie arbeiten, um mir das Potenzial zu geben, aber wir finden es nicht“, erklärt der Weltmeister von 2022 und 2023.
Bagnaia räumt ein, dass er mit der aktuellen GP25 nicht so fahren könne, wie er es wolle. Während sein Teamkollege Marc Marquez die Maschine scheinbar problemlos ans Limit bringt, stößt der Italiener vor allem auf der Bremse an Grenzen.
„Ich habe versucht, so zu fahren wie er, aber ich kann es nicht. Ich kann dieses Motorrad nicht so bewegen, wie er es tut, und auch nicht so, wie ich es selbst möchte.“ Marquez sei sehr gut darin, Probleme zu kaschieren: „Er wäre wohl auch mit einem Traktor schnell“, meint Bagnaia halb ernst, halb verzweifelt.
Die Suche nach Lösungen
Ducati arbeitet fieberhaft daran, den Doppelweltmeister zurück in die Spur zu bringen. Laut Bagnai stehen „50 Personen“ im Werk hinter ihm, die an Details und größeren Lösungen feilen. Bisher sei man allerdings nur bei kleinen Anpassungen.
„Wir arbeiten an Kleinigkeiten, aber wir brauchen etwas Größeres, das uns wirklich hilft“, so der Italiener. Gerade am Balaton Park Circuit mit seinen kurzen Bremszonen und viel Stop-and-Go offenbarten sich die Probleme besonders deutlich.
Teammanager Davide Tardozzi zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass Bagnaia seine Form zurückfinden werde. Und auch Bagnaia selbst äußerte sich nach dem Rennen am Balaton vorsichtig optimistisch: „Ich bin ziemlich zufrieden, nicht wegen des Ergebnisses, sondern wegen des Gefühls. Ich konnte mein Motorrad fahren und das Motorrad ist nicht mit mir gefahren“, sagte er nach einem neunten Platz.
Di Giannantonio: „Marc ist Marc“
Neben Bagnaia hatte in dieser Saison auch VR46-Pilot Fabio Di Giannantonio mit der Ducati GP25 zu kämpfen. Mit Blick auf Marquez sagt er: „Marc ist Marc. Wir reden über einen Champion, also überrascht es nicht, dass er großartige Dinge zeigt.“
Gleichzeitig betont er, dass Vergleiche schwierig seien: „Pecco, Marc und ich fahren die Ducati auf völlig unterschiedliche Weise. Selbst die Set-ups sind komplett verschieden. Es ist daher nicht leicht zu sagen, ob Marc mit unserem Motorrad besser oder schlechter wäre. Sicher ist aber: Er macht einen großartigen Job.“
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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