(Motorsport-Total.com) – Yamaha fuhr beim Grand Prix von Österreich chancenlos am Ende des Feldes. Michelin stellt aus Sicherheitsgründen für Spielberg eine besonders hitzeresistente Karkasse beim Hinterreifen bereit. Mit diesem Reifen harmoniert die M1 nicht optimal. Außerdem musste in den Rennen Sprit gespart werden, um die Distanz zu schaffen.
„Wir haben auch keine Motorleistung. Die Reifen sind wirklich schwer zum Arbeiten zu bringen, vor allem, weil der harte Reifen uns überhaupt kein Vertrauen gibt, um das Motorrad in Schräglage zu bringen, und der Medium ist viel zu weich. Also kämpfen wir hinten, vorne, mit allem.“
Deutliche Worte von Fabio Quartararo, der im Sprint durch das Chaos beim Start vor ihm einige Positionen gutmachen konnte. Der Ex-Weltmeister kam am Samstag als Elfter ins Ziel. Er betont, dass er im Sprint keinen einzigen Fahrer in einem richtigen Überholmanöver überholt hat.
„Die Rundenzeiten kamen überhaupt nicht leicht. Ich fuhr jede Runde wie im Qualifying. Und ich sehe klar, dass wir null Potenzial haben“, spricht der Franzose Klartext. „Auf eine Runde, im Sprint, verloren wir fast eine Sekunde pro Umlauf, also waren wir ziemlich langsam.“
Alle vier Fahrer sprachen von den gleichen Problemen. Miguel Oliveira bestätigt: „Wir haben keinen Grip, um aus den Kurven heraus zu beschleunigen. Uns fehlt viel Unterstützung vom Hinterrad, um überhaupt in die Kurven einzulenken.“
Im Grand Prix fuhren Quartararo, Rins, Oliveira und Jack Miller abgeschlagen am Ende des Feldes ihr eigenes Rennen. Luca Marini (Honda) und Ai Ogura (Trackhouse-Aprilia) konnten die Yamahas relativ problemlos überholen und ihnen davonfahren.
Quartararo sammelte als 15. einen WM-Punkt. Sein Rückstand betrug 25 Sekunden. „Man kann nicht vier Motorräder auf derselben Position sehen, also die letzten vier. Das ist ziemlich lächerlich“, ärgert sich der Ex-Weltmeister.
„Es war ziemlich nutzlos. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich aus Österreich irgendeine Erfahrung mitnehme. Es kann immer schlimmer sein, aber jetzt die letzten vier Plätze – sicher kann es nicht schlimmer sein.“
War es also das schlechteste Wochenende überhaupt? „Ja, in diesem Jahr auf jeden Fall“, sagt Quartararo, „denn ich habe von Beginn des Wochenendes an keinerlei Potenzial gespürt, und wir haben uns nicht verbessert.“
„Wenn man auch das Tempo vergleicht: Samstagmorgen war es gut oder Freitagnachmittag, aber dann im Rennen hat sich alles komplett verändert. Der Grip war schlecht, und wir waren extrem weit weg.“
Es stellt sich die Frage, ob Yamaha vor allem wegen der Streckencharakteristik und dem speziellen Hinterreifen derart chancenlos in Spielberg war. Rins findet, dass die Ingenieure genau analysieren müssen, warum es derart schiefgegangen ist.
„Wir müssen uns Notizen machen und uns für das nächste Jahr verbessern. Es spielt keine Rolle, ob wir im nächsten Jahr mit einem anderen Motorrad fahren – wir müssen verstehen, warum dieses Wochenende so hart war“, betont der Spanier.
In der Herstellerwertung trägt Yamaha weiterhin die rote Laterne. Der Rückstand auf Honda wuchs auf 24 Punkte an.
Text von Gerald Dirnbeck
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