(Motorsport-Total.com) – Der Grand Prix von Katalonien 2025 zeigte am vergangenen Wochenende einmal mehr die zwei Gesichter des Ducati-Werksteams. Während Marc Marquez auf dem für ihn traditionell schwierigen Kurs in Montmelo vorne mitmischte, erlebte Francesco Bagnaia nach Ungarn erneut ein hartes Wochenende.
Das offizielle „Inside Ducati“-Video, das jede Woche einen Blick hinter die Kulissen gewährt, verdeutlicht diesmal besonders eindrucksvoll die Gegensätze: Jubel und Titelfreuden auf der einen Seite, Frust und Selbstzweifel auf der anderen.
Schon am Freitag zeichnete sich ab, dass Bagnaia mit seiner Desmosedici kämpfte. „Sobald ich Gas gebe, rutschte ich und es geht nicht mehr voran“, erklärte er seinem Team.
Sportdirektor Davide Tardozzi erinnerte ihn daran, dass außer ihm nur Fermin Aldeguer und Marc Marquez mit dem Medium-Reifen unterwegs waren. Bagnaia studierte daraufhin aufmerksam, wie Marquez seine Abstimmung handhabte.
Qualifying-Debakel für Bagnaia
Am Samstag spitzte sich die Situation weiter zu. Bagnaia fand schlicht keinen Weg, das Motorrad sauber durch die Kurven zu bringen. Frustriert beendete er das Qualifying als 21. und damit als schlechtester Ducati-Pilot. Marquez hingegen fuhr souverän in die erste Startreihe und wirkte dabei entspannt und sicher.
Im anschließenden Sprint fuhren beide Piloten dann in völlig gegensätzliche Richtungen: Marquez lieferte sich zunächst ein packendes Duell mit Fabio Quartararo, setzte sich durch und erbte schließlich den Sieg vom gestürzten Alex Marquez, was Ducati gleichzeitig den vorzeitigen Konstrukteurstitel bescherte.
Technikchef Gigi Dall’Igna jubelte: „Was für ein Überholmanöver!“ Und das Team feierte ausgelassen. Bagnaia dagegen landete abgeschlagen auf dem 14. Platz, und das auch nur, weil viele Fahrer vor ihm gestürzt ausgeschieden waren.
Marc Marquez spendet Trost
Nach dem Sprint suchte Bagnaia das Gespräch mit Marquez. „Es ist unfassbar, wie schnell ich letztes Jahr war und wie langsam ich jetzt bin. Ich verliere immer mehr Vertrauen“, klagte er. Marquez reagierte ruhig und ermutigend.
„Du musst an die Strecke kommen und einen Neustart machen. Misano ist perfekt dafür. Schritt für Schritt wird es besser, und dann hören auch die Fragen der Journalisten auf. Es wird einfacher, glaub mir“, sagte Marquez. Beide verglichen ihre Zeiten mit denen von Alex Marquez und sprachen über dessen Sturz.
Dall’Igna baut Bagnaia auf
Am Sonntag unterstrich Marquez mit Rang zwei hinter seinem Bruder Alex seine starke Form und setzte die Erfolgsserie fort. Bagnaia gelang zumindest eine Art Schadensbegrenzung: Nach einer Aufholjagd belegte der Italiener den siebten Platz – ein kleines Erfolgserlebnis nach einem durchwachsenen Wochenende.
Vor dem Rennen hatte Dall’Igna noch versucht, den Italiener zusätzlich zu motivieren: „Die Zahlen zeigen, dass du weit weg bist, das stimmt. Aber sobald du einen Schritt machst, kommt alles ins Rollen. Schau dir die Longruns an: Im Sprint gehörtest du zu denen, die am wenigsten unter dem Reifenverschleiß litten.“
Das Bild aus Montmelo könnte klarer kaum sein: Marquez passt sich immer besser an die Ducati GP25 an und festigt seine WM-Führung. Bagnaia dagegen kämpft mit Selbstvertrauen und Rhythmus, hofft aber auf eine Wende in Misano.
Text von Juliane Ziegengeist
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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