(Motorsport-Total.com) – Michele Pirro ist seit 2013 Ducati-Testfahrer und kennt das Werk in- und auswendig.
Der Italiener versucht, seinem Landsmann Francesco Bagnaia zu helfen, um mit der GP25 ein besseres Gefühl in der Bremsphase zu finden. In den vergangenen Wochen wurden zwar Fortschritte erzielt, doch für den zweimaligen MotoGP-Weltmeister läuft es weiterhin nicht reibungslos.
„Am Ende ist der Motorsport so: Es gibt Jahre, die etwas komplizierter sind“, sagt Pirro im Gespräch mit unseren Kollegen von GPOne.com. „Wir haben gesehen, dass Marc Marquez schon immer ein Fahrer mit unglaublichem Talent war.“
„Er kann sich an alle Bedingungen und Motorräder anpassen. Ich glaube, das hat das ganze System ein wenig destabilisiert. Und Bagnaia, der im Laufe der Jahre oft ein paar Rennen brauchte, um das richtige Gefühl zu finden, tat sich schwerer.“
„Natürlich ist es schwierig, wenn man einen Teamkollegen wie Marquez hat, der gewisse Probleme nicht wahrnimmt. Wir haben es versucht und versuchen weiterhin, es zu verstehen, aber es gibt kein Element, das erklärt, warum ‚Pecco‘ nicht mehr so performt wie früher.“
„Wir werden ihm helfen, damit er die Saison gut beenden und vor allem die nächste vorbereiten kann, da das Paket auch im kommenden Jahr im Wesentlichen gleich bleibt – mit einigen Weiterentwicklungen.“
Ducati ist als einzige der fünf MotoGP-Marken in Concession-Gruppe A. Für private Testfahrten stehen am wenigsten Reifen (170) zur Verfügung. Außerdem dürfen keine Wildcards angemeldet werden. Damit sollen die Entwicklungsmöglichkeiten gezielt eingeschränkt werden.
Auch Di Giannantonio mit schwankender Performance
Während Marc Marquez mit der GP25 brilliert, haben Bagnaia und Fabio Di Giannantonio Mühe. Auch Di Giannantonios Performance schwankt je nach Rennstrecke. Der VR46-Fahrer ist nicht immer im Kampf um die Podestplätze dabei.
„Es gibt viele Faktoren“, meint Pirro. „Di Giannantonio kämpfte in den vorherigen Rennen um das Podium, doch im letzten hatte er Mühe, überhaupt in den Top 10 zu bleiben. Dabei ist das Motorrad immer noch dasselbe. Es hat sich in zwei Wochen nicht verändert.“
„Rennen sind komplizierter geworden, vor allem auf höchstem Niveau, und schon drei oder vier Zehntel entscheiden darüber, ob man vorne mitfährt oder nicht. Aber das bedeutet nicht, dass die Qualität des Motorrads oder die Arbeit schuld ist.“
„Manchmal schafft man es einfach nicht, alles rechtzeitig zusammenzufügen. Meiner Meinung nach macht es mit dem neuen Format der vergangenen Jahre den Unterschied, sich an die Bedingungen der Strecke anpassen zu können – und Marquez ist darin ein Meister.“
„Ich freue mich, dass Marquez seinen Wert wieder unter Beweis stellt, auch wenn es mir gleichzeitig für ‚Pecco‘ leid tut. Er ist der Fahrer, der den WM-Titel zurück zu Ducati gebracht hat. Wir arbeiten seit vielen Jahren zusammen. Ich habe seine Entwicklung miterlebt.“
„Es schmerzt mich, ihn so in Schwierigkeiten zu sehen. Wir versuchen alles, um ihm zu helfen, aber manchmal reicht das einfach nicht.“ Bagnaia eroberte in Austin seinen einzigen Saisonsieg, nachdem Marc Marquez auf einem nassen Randstein ausgerutscht und gestürzt war.
Dazu war Bagnaia einmal Zweiter und fünfmal Dritter. In Sprints gelangen ihm fünf dritte Plätze. Vor der Sommerpause eroberte er in Brünn seine einzige Poleposition in dieser Saison. Sein Rückstand auf Teamkollege Marc Marquez beträgt inzwischen 168 WM-Punkte.
Text von Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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