(Motorsport-Total.com) – Pedro Acosta hat beim Heimrennen von KTM in Spielberg ein starkes Wochenende hingelegt. Der Spanier wurde im Sprint Dritter und verpasste im Hauptrennen mit Rang vier nur knapp das Podium. Dennoch überwog bei ihm die Zufriedenheit, vor allem wegen der Fortschritte mit dem neuen Aero-Paket.
Bereits am Freitag zeigte sich Acosta erleichtert: „Es war ein guter Tag. Am Ende hat sich die Arbeit von KTM ausgezahlt. Sie haben im Sommer sehr viel gearbeitet, um mir dieses Aero-Paket zu bringen. Ich habe es seit Aragon gefordert.“
„Jetzt ist es da, und wir haben einen großen Schritt gemacht, genau da, wo wir es gebraucht haben: beim Turning“, erklärt er. Die Kurvenfahrt sei spürbar besser.
„Ja, die Rotation ist mehr. Früher war es nie die Stärke von KTM. Wir waren stark beim Bremsen, wir haben einen guten Motor, gute Traktion. Aber wir haben oft die Reifen zerstört, weil wir nicht sauber einlenken konnten und das Heck zu sehr belasten mussten. Jetzt kannst du flüssiger fahren, ohne die Reifen zu verheizen.“
Rückstand auf Konkurrenz reduziert
Im Sprint zahlte sich diese Entwicklung sofort aus. Acosta wurde Dritter und zog ein positives Zwischenfazit: „Wirklich, wirklich gut. Nicht so gut wie unsere Rivalen, aber viel besser als mit dem alten Aero-Paket. Jetzt sind wir in der Lage, gegen Aprilia und einige Ducatis zu kämpfen. Uns ist ein großer Schritt gelungen.“
Am Sonntag im langen Rennen lag für den KTM-Piloten sogar ein weiteres Podium in Reichweite, doch am Ende reichte es knapp nicht. „Der Vorderreifen hat mich gestoppt. Wir leiden viel weniger als vorher, aber noch immer“, hält er fest.
„Die Kurven hier sind nicht schnell genug, damit die Verkleidung richtig hilft. Aber man muss sehen: Letztes Jahr war ich 40 Sekunden vom Sieger entfernt und P13. Dieses Jahr vierter, sechs Sekunden vom Sieger. Das ist schon ein Schritt.“
Dass er bewusst nicht alles riskiert hat, gibt der Spanier offen zu: „An einem normalen Tag im Leben von Pedro Acosta hätte ich das Motorrad ins Kiesbett geschickt, weil ich für das Podium alles gegeben hätte. Aber manchmal musst du ans große Ganze denken.
„Wenn du im Wörterbuch nach Weltmeisterschaft suchst, bedeutet das mehr als nur ein Rennen. Wir sind jetzt punktgleich mit Platz fünf. Konstanz ist der Schlüssel.“
Dabei arbeite er auch sehr an sich selbst. „Vielleicht hilft mir dieser neue Fahrstil, den ich wirklich zu entwickeln versuche, auf diesen fließenden Strecken mehr. Es ist schwer, weil man seinen natürlichen Stil letztendlich nicht verbergen kann. Aber ich gebe mir wirklich Mühe zu tun, was sie verlangen.“
Wogen bei KTM deutlich geglättet
Auch die Beziehung zu KTM habe sich zuletzt stabilisiert, nachdem sie zur Mitte der Saison ziemlich schwierig gewesen sei, wie Acosta zugibt. „Nach Brünn hatten wir ein Meeting mit Pit [Beirer], um alles zu beruhigen und neu zu starten.“
„Sie haben Dinge von mir verlangt, ich habe Dinge von ihnen verlangt. Jetzt gibt jeder ein bisschen. Seit Assen fahren wir mehr oder weniger gute Rennen, auch wenn der Sturz auf dem Sachsenring wehgetan hat. Aber die allgemeine Richtung stimmt.“
Für ihn sei es die wohl lehrreichste Saison bisher: „Ich habe ja schon oft gesagt, dass ich bis hierhin keine schlechte Saison hatte. Alles war wie ein Spaziergang für mich, fühlte sich einfach an. Deshalb sieht es so aus, als würde ich dieses Jahr mehr lernen als in den letzten vier Jahren, in denen ich in der WM war.“
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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