(Motorsport-Total.com) – Aprilia-Speerspitze Marco Bezzecchi setzte seinen Höhenflug in Österreich fort, obwohl es nach dem Freitagstraining gar nicht danach ausgesehen hatte. Denn als 18. musste der Italiener im Qualifying in Q1 antreten. Mit der zweitbesten Zeit schaffte er diese Hürde und sicherte sich anschließend völlig überraschend die Poleposition.

Marc Marquez und Marco Bezzecchi lieferten sich ein packendes Duell

Es war für Aprilia die erste in diesem Jahr und die erste für Bezzecchi seit Indien 2023, als er noch die Kunden-Ducati im VR46-Team fuhr. Im Sprint verpasste er als Vierter nur knapp das Podest, aber im Grand Prix kämpfte er lange um den Sieg mit.

Bezzecchi führte die ersten 19 Runden an und konnte den ersten Angriff von Marc Marquez noch kontern, aber beim zweiten musste er sich geschlagen geben. „Ja, ich wollte vorne bleiben, ich wollte freie Fahrt haben und mein Tempo fahren“, schildert Bezzecchi seine Taktik.

„Ich sah, dass ich den Abstand zu Marc gut verwalten konnte. Außerdem habe ich den Reifen nicht zu sehr belastet. Leider hatte ich ab Rennmitte ein kleines Problem und musste langsamer machen. Ich hatte sieben bis acht Zehntel Vorsprung auf Marc.“

„Und sofort, als ich dieses Problem bekam, war der Vorsprung innerhalb von eineinhalb Runden auf null geschrumpft. Ich wusste also, dass er da war. Ich konnte ihn hören, und ich habe alles versucht, mich zu wehren. Aber er war wirklich stark.“

„Dann habe ich nochmals versucht, anzugreifen, weil ich vorne bleiben wollte. Beim Bremsen war ich stark, aber am Ende war er sehr, sehr schnell.“ Was genau das Problem war, das wollte Bezzecchi im Anschluss an den Grand Prix nicht im Detail verraten.

„Es tut mir leid. Ehrlich gesagt war es kein großes Problem, aber es brachte mich in dem Moment sofort etwas aus der Konzentration. Ich habe gleich einen kleinen Fehler gemacht, bin eine Kurve in einem zu hohen Gang gefahren und habe sofort ein paar Zehntel verloren.“

Schließlich wurde es für Bezzecchi nicht der zweite Platz, denn in der Schlussphase wurde er auch noch von Fermin Aldeguer überholt. „Sobald Marc vor mir war, sah ich auf meiner Boxentafel 1,7 Sekunden zu Fermin, und eine Runde später waren es 0,9.“

„Da sagte ich mir: Okay, ich werde sicher Dritter. Und so war es auch“, meint Bezzecchi, der aber nicht zu enttäuscht ist: „Ja, es war ein gutes Rennen. Es hat mir großen Spaß gemacht. Ich muss sagen, dass es immer schön ist, mit diesen Jungs zu kämpfen.“

Spielberg war schwieriges Pflaster für Aprilia
Es war Bezzecchis vierter Podestplatz mit Aprilia in diesem Jahr. Für die italienische Marke war es der erste Podestplatz in Spielberg. Der Red-Bull-Ring war für die RS-GP in den vergangenen Jahren wegen des Stop-and-Go-Charakters eine der schwierigsten Strecken im Kalender.

„Als wir hierher kamen, sagte mir das gesamte Werksteam, besonders Massimo [Rivola], ich solle mir nicht zu viel erwarten, weil es eine Strecke ist, auf der sie immer große Probleme hatten – und so war es auch.“

„Aber zum Glück haben wir gut gearbeitet und konnten am Ende alles ein bisschen anpassen. Wie man sehen kann, reicht es nicht, um richtig stark zu sein, besonders im letzten Rennabschnitt, wo die anderen etwas mehr haben.“

„Aber immerhin können wir kämpfen und versuchen, die Rennen an der Spitze zu genießen. Und wir werden weiterarbeiten und versuchen, in dieser Weise oder noch besser weiterzumachen.“ In der WM verkürzte Bezzecchi den Rückstand auf den drittplatzierten Francesco Bagnaia auf 43 Punkte.

Text von Gerald Dirnbeck

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