(Motorsport-Total.com) – Pedro Acosta kämpfte beim Grand Prix von Portugal in Portimao wie ein Löwe, doch auch diesmal blieb ihm sein erster MotoGP-Sieg verwehrt. Im Sprint lieferte er sich ein packendes Duell mit Alex Marquez (Gresini-Ducati) und musste sich als Zweiter nur knapp geschlagen geben. Im Grand Prix musste Acosta früh abreißen lassen und fuhr als Dritter ins Ziel.

Vor allem im Portimao-Sprint kämpfte Pedro Acosta um den Sieg

Die bärenstarke Vorstellung beeindruckt vor allem Testfahrer Pol Espargaro, der genau weiß, was Acosta aus der KTM herausholt: „Wenn man jetzt Pedro fahren sieht, dann erkennt man, dass er oft über seinem Limit fährt, weil das Motorrad nicht auf dem Level ist, das wir uns wünschen würden.“

„Trotzdem sind wir sehr nah dran. Und wenn man sieht, wie Pedro auf diesem Niveau fährt, zeigt das, wie stark sein Engagement gerade ist. Vielleicht hatte er in der Saisonmitte einen kleinen Durchhänger, aber jetzt ist das fantastisch.“

„Er ist perfekt auf Linie mit dem Werksteam, arbeitet unglaublich hart, und das motiviert uns alle. Auch mich, wenn ich komme, schnell fahre, mich anstrenge und das tue, was ich auch an einem Rennwochenende tue, und das gilt ebenso für die Tests.“

„Wenn ich testen gehe, dann entspanne ich nicht, ich gebe ebenfalls alles. Diese Ergebnisse und diese Motivation geben uns allen sehr viel Energie.“ Der dritte Platz in Portimao war Acostas fünfter Podestplatz in einem Grand Prix in diesem Jahr.

Allein drei davon gelangen dem 21-Jährigen in den vergangenen vier Rennen. Der Trend ist eindeutig. Acosta fordert von KTM dennoch mehr, denn er will um Siege kämpfen und auch im WM-Kampf eine Rolle spielen.

Könnte das im nächsten Jahr möglich sein? „Wir müssen abwarten“, sagt Espargaro und verrät: „Ich weiß, was wir den Jungs bringen werden, und das ist vielversprechend. Wir werden einen Schritt nach vorn machen.“

„Aber wir wissen natürlich nicht, was die anderen Teams bringen werden, was Ducati beispielsweise ins Paket steckt. Vielleicht haben sie nicht mehr so viele Ressourcen, weil sie keine Concessions haben. Aber Honda verbessert sich deutlich, Yamaha investiert viel.“

„Und Aprilia ist ohnehin schon stark. Wenn sie einen kleinen Schritt machen, könnten sie uns sehr ähnlich sein. Wenn man unsere aktuelle Performance sieht und die Dinge berücksichtigt, die noch kommen, dann werden wir uns verbessern.“

„Pedro ist in einem großartigen Moment, und wenn wir diesen Schwung nutzen, könnte das nächste Jahr hoffentlich sehr gut werden.“ Espargaro fuhr in Portimao bereits neue Entwicklungen und sammelte als Zehnter erneut WM-Punkte.

Acosta froh: „Konstanz in den Top 5 gefunden“
Dass Acosta im Grand Prix nicht wie im Sprint um den Sieg kämpfen konnte, sondern ein weitgehend einsames Rennen an der dritten Stelle fuhr, ärgert ihn nicht. Denn er analysiert die Situation nüchtern, weil er weiß, dass der Reifenverschleiß bei KTM ein Thema ist.

„Wir wissen, dass wir bei dieser Art von Rennen normalerweise zu kämpfen haben, weil wir meist mit weniger Grip starten als unsere Konkurrenten“, sagt Acosta. „Trotzdem, denke ich, managen wir es bestmöglich.“

„Wir stehen wieder auf dem Podium. Genau das wollten wir nach der Sommerpause erreichen. Wir wollten diese Konstanz innerhalb der Top 5 finden. Und es scheint, dass wir sie jetzt gefunden haben, denn wir fahren gute Rennen.“

„Es stimmt, dass Marco und Alex vom Start bis zur Rennmitte deutlich schneller waren als ich. Ich konnte zwar gegen Ende etwas aufholen, aber es war schon zu spät. Trotzdem müssen wir zufrieden sein, denn zu Saisonbeginn hatten wir im Vergleich zu jetzt viel mehr Schwierigkeiten.“

„Natürlich, wenn wir die Saison besser begonnen hätten, könnten wir vielleicht um mehr kämpfen. Aber wie gesagt, Alex war über die ganze Saison hinweg sehr stark. Und Marco hat, seitdem sie bei Aprilia etwas gefunden haben, einen Schritt gemacht und gehört wieder zu den Besten.“

Acosta holt sich Tipps von Dani Pedrosa
Unmittelbar nach dem Rennen verriet Acosta, dass er nach dem Sprint mit Dani Pedrosa in Kontakt war und ihm der erfahrene Spanier wertvolle Ratschläge gegeben hat, die ihm schließlich im langen Grand Prix geholfen haben.

„Wir haben nicht über etwas besonders Ernstes gesprochen. Aber es ist erst meine zweite MotoGP-Saison, und diese Jungs haben viel Erfahrung. Das ist etwas, das mir manchmal noch fehlt“, sagt Acosta offen. „Nicht nur in der MotoGP, sondern generell in der Weltmeisterschaft.“

„Dani ist in dieser Hinsicht der Meister. Er hat so viele Rennen bestritten, war einer der Besten und hat eine andere Sichtweise auf die Dinge. Ich bin sehr froh, ihn an meiner Seite zu haben. Ich nutze seine Erfahrung jetzt wahrscheinlich mehr als im vergangenen Jahr.“

Acosta könnte am kommenden Wochenende beim Saisonfinale auch noch einen Schritt in der Fahrerwertung machen. Denn er liegt nur noch drei Punkte hinter Francesco Bagnaia (Ducati) und damit hinter WM-Platz vier. Ist das sein Ziel für Valencia?

„Unser Ziel ist weder Platz drei noch Platz vier“, winkt der KTM-Fahrer ab. „Wir wollen einfach gute Rennen fahren. Seit der Sommerpause liefern wir konstante, fehlerfreie Rennen ab, und genau das müssen wir fortsetzen.“

Nach Portimao steht fest, dass KTM die Saison in der Herstellerwertung auf dem dritten Platz beenden wird. Aprilia hat 37 Punkte Vorsprung. Bei Punktegleichstand wäre Aprilia vorne, weil Aprilia drei Grands Prix gewonnen hat.

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: German Garcia Casanova

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