(Motorsport-Total.com) – Honda erlebte beim Grand Prix von Ungarn 2025 eines seiner stärkeren Wochenenden der laufenden MotoGP-Saison. Besonders Luca Marini stach im Werksteam hervor: Mit Platz vier im Sprint und Rang fünf im Hauptrennen fuhr der Italiener sein bislang bestes Ergebnis seit dem Wechsel zu HRC ein.

Luca Marini schaffte es am Balaton gleich zweimal in die Top 5

Bereits nach dem Sprint zeigte er sich zufrieden. „Das war ein wirklich starker Samstag“, sagte Marini. Er habe von Beginn an ein gutes Gefühl gehabt und die neue Strecke schnell verstanden. Entscheidend sei gewesen, dass auf dem Streckenlayout in Ungarn der Topspeed eine geringere Rolle gespielt habe.

„Hier fährt man nur 300 km/h. Bis dahin hat unser Motor keine großen Schwierigkeiten, das erlaubt uns, konkurrenzfähig zu sein“, so Marini. Außerdem habe der Umstand geholfen, dass es sich um eine neue Strecke ohne Vorjahresdaten handelte. „Wir haben sehr gute Ingenieure, die das Motorrad gut vorbereiten konnten.“

Marini: Neues Chassis noch nicht ausgetestet
Auch das neue Chassis, das Honda nach Ungarn mitgebracht hatte, war Thema. Marini betonte allerdings, dass sich dessen Wirkung nur schwer einschätzen lasse.

„Es ist wirklich sehr vom Fahrergefühl abhängig. Es gibt positive und negative Aspekte. Wir müssen es in Barcelona genauer testen.“ Denn dort seien die Gripverhältnisse deutlich schlechter – die Achillesferse von Honda, wie Marini betont.

„Wir waren in dieser Saison schon manchmal konkurrenzfähig, vor allem auf Strecken mit viel Grip. Aber wir müssen die Entwicklung weiter vorantreiben, da das Motorrad noch nicht genug verbessert ist“, erklärte er nach dem Sonntagsrennen. Besonders in Barcelona werde sich zeigen, ob die Updates greifen.

„Dort ist Topspeed extrem wichtig, ebenso das Einlenken und der Grip. Wir werden sehen, ob unser Potenzial reicht.“ Zum Chasssi ergänzte er: „Es verändert das Gefühl am Vorderrad. Beim Lösen der Bremse bekomme ich mehr Feedback vom Reifen, aber beim harten Anbremsen ist es schlechter. Deshalb brauchen wir den direkten Vergleich in Barcelona, um die Richtung für zukünftige Updates zu finden.“

Mir: Solider Sprint, enttäuschendes Rennen
Teamkollege Joan Mir fuhr mit dem neuen Chassis im Sprint auf Rang sechs, wenngleich er es nicht auf Anhieb als klaren Vorteil empfand. „Wir haben am Morgen einen direkten Vergleich gemacht. Kurzfristig war es für mich schlechter“, gab er zu.

Doch der Spanier betonte auch: „Das heißt nicht, dass es nicht positiv ist. Man muss am Set-up und an der Geometrie arbeiten. Dennoch bin ich Sprint damit gefahren.“

Sein sechster Platz bestätigte zunächst die Richtung. Doch im Hauptrennen folgte die Ernüchterung. Mir berichtete, dass er bereits auf der Aufwärmrunde Probleme gespürt habe: „Vom ersten Meter an fühlte sich das Heck nicht richtig an. Es war sehr schwer, das Motorrad zu stoppen, und ich hatte keinen Grip am Kurvenausgang.“

Ein schlechter Start verschärfte die Situation: „Die ersten zwei Runden waren ein Albtraum.“ Schließlich stürzte er und blieb punktelos. Trotz Enttäuschung fand er auch positive Worte für seinen Teamkollegen und dessen starke Leistung.

„Luca hat ein großartiges Wochenende gezeigt, nicht nur heute. Das ist ermutigend.“ Insgesamt sehe er das Potenzial der Honda derzeit bei Platzierungen zwischen P6 und P7. „Wenn vorne etwas passiert, geht vielleicht mehr. Aber man muss momentan alles zu 100 Prozent im Griff haben, sonst ist man sofort raus.“

Zarco: „Von Platz 18 kann man sich nichts erwarten“
Johann Zarco erlebte ein weiteres schwieriges Wochenende. Der Franzose erklärte selbstkritisch: „Seit Österreich haben andere Fahrer einen sehr positiven Lauf. Sie haben dieses gute Gefühl behalten, während es bei mir stagniert hat.“

Besonders im Qualifying sieht er die größte Schwäche. „Von Platz 18 kann ich mir keine großen Dinge erwarten“, so der LCR-Pilot. Sein Rennrhythmus sei zwar insgesamt nicht schlecht gewesen, „aber inzwischen fährt fast das ganze Feld dieses Tempo“. Er wünsche sich, auf dem Motorrad wieder mit mehr Kontrolle und Freude finden zu können: „Ich will beim Fahren Spaß haben und nicht leiden.“

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Gerald Dirnbeck

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