Franco Morbidelli hatte in der VR46-Box trotzdem seinen Spaß

(Motorsport-Total.com) – Franco Morbidelli musste nach seinem heftigen Sturz im Sprintrennen auf dem Sachsenring sowohl das Hauptrennen in Deutschland als auch das komplette darauffolgende Rennwochenende in Brünn 2025 auslassen.

Der Italiener war jedoch vor Ort in Tschechien, um das VR46-Team an der Seitenlinie zu unterstützen.

Dabei nutzte der 30-Jährige die Zeit und informierte Medien sowie Fans über seine aktuelle gesundheitliche Situation sowie seinen geplanten Comeback-Zeitpunkt.

„Mir geht es wirklich gut, wenn man bedenkt, was für einen Schlag ich abbekommen habe“, erklärte Morbidelli offen. Die Verletzung, die zunächst schlimmer eingeschätzt worden war, habe sich bei genaueren Untersuchungen in den Tagen nach dem Sturz als „kleiner als zunächst angenommen“ herausgestellt.

„Aber sie ist immer noch schlimm genug, dass ich an diesem Wochenende nicht fahren kann“, so Morbidelli weiter. Konkret handelt es sich dabei um eine Zerrung zweiten Grades des Schultereckgelenkbands (akromioklavikuläres Band).

Eine Operation sei nicht notwendig: „Wir haben gemeinsam mit dem Arzt entschieden, den chirurgischen Weg nicht zu gehen, sondern auf natürliche Heilung zu setzen.“

Sommerpause? Kein Urlaub für Morbidelli
Trotz der Verletzung zeigt sich der VR46-Pilot kämpferisch: „Ich mache weiter mit der Genesung von Schulter und Schlüsselbein. Es ist jetzt schon ziemlich gut, aber definitiv noch nicht gut genug, um ein MotoGP-Bike auf höchstem Niveau zu bewegen. Das werde ich im Sommer weiterverfolgen. Also kein Urlaub für mich.“

Sein Ziel sei es, beim nächsten Rennen in Spielberg möglichst in Bestform an den Start zu gehen. „Wir werden in Österreich auf jeden Fall nahe an 100 Prozent sein. Mal schauen.“

Dass er trotz seiner sportlichen Zwangspause in Brünn vor Ort sein konnte, war für Morbidelli Fluch und Segen zugleich. „Ich versichere dir, es ist eine riesige Frustration, weil wir gerade in einer wichtigen Phase der Meisterschaft sind“, gab er zu.

Morbidelli sieht sich im Kampf um Platz drei noch nicht geschlagen: „Der zweite und erste Platz sind ziemlich weit weg, aber der dritte ist nicht unerreichbar. Das sind interessante Positionen.“ Und dass er ausgerechnet beim MotoGP-Comeback in Brünn zum Zusehen verdammt war, schmerzte den Italiener gleich doppelt.

„Brünn ist eine fantastische Strecke. Motorradfahren ist das, was ich am meisten liebe, also nervt es mich natürlich sehr, nicht draußen zu sein. Aber ich akzeptiere es“, so Morbidelli.

Perspektive als Zuschauer auch genossen
Doch der Italiener nutzte die Zeit, um abseits der Strecke zu helfen: „Ich bin hier beim Team, versuche, meinen Beitrag zu leisten, so gut ich kann. Ich versuche, in ihrer Nähe zu bleiben, weiter an meiner Genesung zu arbeiten und an Dingen zu feilen, für die ich sonst an einem Rennwochenende keine Zeit habe.“

Die Perspektive als Zuschauer empfand er dabei durchaus auch als bereichernd. „Ich genieße die Zeit in der Box mit den Jungs, ohne die Verpflichtung eines Rennwochenendes, ohne selbst fahren zu müssen. Es ist ganz anders, aber auf gewisse Weise schön.“

Das Geschehen auf der Strecke beobachtete Morbidelli genau: „Ich habe mir in diesen drei Tagen viele Motorräder angesehen. Ich war an der Strecke unterwegs und habe versucht, die Charakteristiken der verschiedenen Hersteller und Fahrer zu erkennen.“

Dabei geriet er über die Leistung seiner MotoGP-Kollegen regelrecht ins Schwärmen. „Es war wirklich schön, live zu sehen, was die Fahrer da draußen machen. Zum einen, weil es beeindruckend ist. Von der Streckenseite aus ist es wirklich beeindruckend. Ich hatte in jeder Session in den ersten zehn Minuten Gänsehaut.“

Gleichzeitig habe ihm die Perspektive von außen nochmals verdeutlicht, wie hoch die Anforderungen im MotoGP-Sport heutzutage tatsächlich sind: „Man sieht, was die Fahrer leisten müssen, um diese Maschinen so schnell wie möglich um den Kurs zu bringen. Es ist eine wirklich unglaublich schwierige Aufgabe.“

Text von Juliane Ziegengeist

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