(Motorsport-Total.com) – Nach dem bitteren Ausfall im MotoGP-Rennen von Misano meldete sich Pedro Acosta nur einen Tag später eindrucksvoll zurück. Der KTM-Fahrer setzte am Montag im kollektiven Test die Bestzeit und arbeitete intensiv am Set-up seiner RC16.
Der Sonntag war für den Spanier noch enttäuschend verlaufen. Mitten in einer starken Aufholjagd verabschiedete sich die Kette seiner KTM, was sein Rennen abrupt beendete. „Im Grunde bin ich über den Randstein gefahren, habe geschaltet und die Kette sprang runter. Mehr steckt da nicht dahinter“, erklärte Acosta.
„Kein Grund, sich über die Kette aufzuregen“
Auch wenn er seinem Bike in einer ersten Reaktion den Stinkefinger zeigte, hatte sich der Ärger am Montag schon wieder gelegt: „Es lohnt sich nicht, sich aufzuregen.“
„Was hätte ich damit gelöst? Nichts. Ab jetzt sollte das nicht mehr so leicht passieren wie am Wochenende. Wir haben einen super Spirit in der Box, wir sind alle sehr selbstkritisch, und das hilft uns, besser zu werden. Heute haben wir das Thema abgehakt.“
Denn KTM reagierte sofort und brachte zum Test einen zusätzlichen Kettenschutz mit, um ähnliche Vorfälle künftig zu verhindern. „Heute haben sie einen Protektor gebracht, nenn es wie du willst, und es hat funktioniert. Man kann nicht Hellseher sein, bis es passiert. Aber andere Marken hatten ihn schon. Ich habe gespürt, dass die Kette nicht mehr wegspringt. Das war’s. Problem, Lösung, weitermachen.“
Bestzeit am Testtag ein „schöner“ Bonus
Mit einer Bestzeit von 1:30.374 Minuten war Acosta am Nachmittag drei Zehntel schneller als Alex Marquez, der die Vormittagstestsession angeführt hatte, und kam damit nahe an Marco Bezzecchis Polezeit vom Samstag heran. „Es ist nur ein Test, aber es ist besser, die Aufgabe zu Ende zu bringen“, kommentierte er.
„Natürlich waren die anderen heute müder als ich, weil ich gestern nicht so viele Runden gefahren bin. Trotzdem war es schön, nach dem wirklich traurigen Nachmittag gestern zurückzukommen, etwas Speed zu zeigen und konkurrenzfähig zu sein.“
Fokus auf Set-up statt neue Teile
Während KTM-Testfahrer Dani Pedrosa sowie das Tech3-Satellitenteam neue Teile ausprobierten, konzentrierte sich Acosta auf die Feinabstimmung seiner eigenen Maschine.
„Ich habe mich voll darauf konzentriert, mein bestes Set-up zu optimieren. Die KTM fühlt sich inzwischen viel natürlicher an als zu Saisonbeginn. Ich muss beim Fahren nicht mehr so viel nachdenken. Heute habe ich an den schnellen Kurven gearbeitet, weil wir dort am meisten leiden, nicht nur hier, sondern generell. Da haben wir einen richtig guten Schritt gemacht“, so der 20-jährige Spanier.
Acosta weiß jedoch, dass ein Montagstest nicht eins zu eins auf den Rennbetrieb übertragbar ist: „Du darfst dich nicht täuschen lassen, weil der Grip montags immer riesig ist. Misano allein bietet schon viel Grip, aber nach einem Rennwochenende ist er noch größer. Trotzdem waren wir heute sehr konstant.“
Spekulationen, ob es bei dem Test auch schon um 2026 gehe, wies Acosta zurück: „Ich muss mich auf den Rest dieser Saison konzentrieren. Es gibt noch viele Rennen, viele Chancen, die wir nutzen können. Über nächstes Jahr kann KTM nach Valencia nachdenken. Ich muss einfach nur schneller fahren im Rest der Saison.“
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: German Garcia Casanova
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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