(Motorsport-Total.com) – Nach der Rettung von KTM kamen Anfang Juli weitere positive Nachrichten aus Oberösterreich.
Wie das Unternehmen bekannt gegeben hat, wurden im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 50.286 Motorräder an Händler und Importeure ausgeliefert. Weltweit wurden 100.391 Motorräder verkauft.
„Über 100.000 verkaufte Motorräder im ersten Halbjahr geben uns die Zuversicht, dass unsere Bikes auf der ganzen Welt beliebt sind und wir wieder auf dem richtigen Weg sind“, wird KTM-CEO Gottfried Neumeister in der Pressemitteilung von KTM zitiert.
Auch im Motorsport laufen die Planungen und Entwicklungen für die Zukunft. 2026 wird KTM wie bisher mit den beiden Rennteams in der MotoGP an den Start gehen. Parallel dazu wird bereits der neue Prototyp für das neue Reglement 2027 entwickelt.
Eckpunkt ist die Hubraumverkleinerung von 1.000 auf 850 Kubikzentimeter. Anfang des Jahres beschäftigten sich die Ingenieure mit dem Design, es gab aber noch keine Prototypenteile im Haus. Mittlerweile ist die Entwicklung des neuen Motorrads schon weit fortgeschritten.
„Ja, ich kann beruhigen, es ist mittlerweile Hardware im Haus“, bestätigt Motorsportchef Pit Beirer gegenüber Motorsport-Total.com. „Erfolg baut sich auf viele Jahre auf, es gibt keine Shortcuts, also du kannst jetzt nicht sagen, okay, jetzt kurz stopp und dann wieder anfangen.“
„Du kannst nur voll weiter planen und das Stück für Stück aufbauen. Wenn wir jetzt nicht schon 27er Teile im Haus hätten, fährst du 2027 nicht in der MotoGP Weltmeisterschaft.“ Die Weichen sind also dafür gestellt, dass KTM langfristig in der MotoGP bleiben wird.
„Die Chance dafür ist sehr groß“, sagt Beirer. „Es gibt da sogar Backuplösungen, dass auch Investoren einen Großteil der Last tragen würden, aber wir als Hersteller sind natürlich in der MotoGP, um für KTM Werbung zu generieren.“
„Wir sind nicht hier, um das Team zu verkaufen und dann einfach MotoGP zu fahren, wo irgendein Name draufsteht. Man braucht natürlich schon langfristige Commitments, um hier Erfolg zu haben. Das ist sicherlich notwendig.“
Mit dem Abgang von Motorenguru Kurt Trieb verliert KTM eine Schlüsselfigur. Aber Beirer glaubt nicht, dass das für das Gesamtprojekt MotoGP große Auswirkungen haben wird: „Es ist Gott sei Dank nicht ganz so dramatisch, wie es dargestellt wurde.“
„Kurt stand an seinem 60. Geburtstag bei mir im Büro, das ist mittlerweile schon drei Jahre her, und sagte, wir müssen jetzt die Zukunft sichern, weil ich werde es hier bei euch nicht ewig machen. Und somit haben wir eine sehr gute Mannschaft aufgestellt.“
„Wir haben einige Leute dabei, die haben mehr als 20 Jahre Motorenerfahrung, sie haben mit Kurt gearbeitet. Also es gibt hier eine sehr stabile, intakte Motorenabteilung. Aber den Kurt als Mensch und als Techniker zu verlieren, tut weh. Wir wünschen ihm trotzdem alles Gute in der Zukunft.“
Der Blick bei KTM ist auf die Zukunft gerichtet. Beirer beschreibt die große Überschrift mit den Worten „Fokus“ und „Stabilität“: „Die Firma hat sich jetzt stabilisiert und wir werden wieder zurück in ruhigeres Fahrwasser kommen.“
„Wir haben 30 erfolgreiche Jahre gelebt. Es ist ein Desaster passiert letztes Jahr und das müssen wir jetzt reparieren. Aber ansonsten ist bewiesen, dass das Geschäftsmodell, erfolgreich Rennen zu fahren und dann auch erfolgreich Motorräder zu verkaufen, über viele Jahre funktioniert hat.“
Am kommenden Wochenende wird CEO Neumeister dem Team in Brünn einen Besuch abstatten. Beim Heimrennen in Spielberg im August wird er nicht vor Ort sein, weil er sich nach dem umfangreichen Insolvenzverfahren eine Urlaubspause gönnen wird.
„Also er kommt nicht nach Brünn, um eine ganz großartige Ankündigung zu machen. Er hat die Firma gerettet für uns und hat dort Unglaubliches geleistet“, sagt Beirer über seinen Chef. „Er kommt jetzt in den Managementmodus, wo wir zurück zum Tagesgeschäft kommen.“
„Jetzt wird es höchste Zeit, dass er mit uns auf die Rennstrecke geht. Er will die Rennteams kennenlernen, er will die Leute kennenlernen, er will die Fahrer sehen und erleben. Und das ist der Grund, warum er mit nach Brünn kommt.“
Text von Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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