(Motorsport-Total.com) – Pol Espargaro sprang beim Grand Prix von Tschechien für den verletzten Maverick Vinales im Tech3-KTM-Team ein. Für den Spanier war es eine Rückkehr zu seinen Wurzeln, denn mit Tech3 stieg er 2014 in die MotoGP auf und fuhr drei Jahre für den französischen Rennstall – damals noch mit Yamaha.

Pol Espargaro fuhr in beiden Brünn-Rennen in die Top 10

In Brünn zeigte Pol Espargaro eine beachtliche Leistung, denn er wurde sowohl im Sprint als auch im Grand Prix Neunter. Es könnte sein einziger Renneinsatz in diesem Jahr gewesen sein, falls sich keiner der vier KTM-Stammfahrer in der weiteren Saison verletzen sollte.

Denn KTM hat sich dazu entschieden, 2025 keine Wildcards anzumelden – bis zu sechs wären erlaubt. „Ja, ich vermisse es. Natürlich vermisse ich das Rennfahren“, gibt Pol Espargaro zu. „Ich liebe es, Rennen zu fahren. Ich bin ein Rennfahrer, nicht nur ein Testfahrer.“

„Es ist wichtig, Rennen zu fahren. Ich bin einer von denen, die glauben, dass es beim Rennfahren nicht nur darum geht, aufzutauchen und mitzufahren. Vielleicht sehen das mein Bruder, Dani oder andere Testfahrer anders. Aber ich habe das Gefühl, dass ich immer noch konkurrenzfähig bin.“

Die privaten Testfahrten für KTM absolvieren hauptsächlich Dani Pedrosa und Espargaro. Pedrosa fuhr seine letzte Wildcard in Jerez 2024. Im Sprint wurde er Dritter, im Grand Prix schied er aus. Pol Espargaro glaubt, dass beide für ein ausgewogenes Testteam sorgen.

„Wir haben Dani, der extrem sensibel ist. Aber ich komme bis auf die letzte Zehntelsekunde heran, ans Limit, wie die anderen Jungs“, vergleicht er sich mit den Stammfahrern. „Ich bin immer sehr nahe an ihren Rundenzeiten, und das ist ebenfalls wichtig, um die Performance zu sehen.“

Und deshalb ist es auch wichtig, regelmäßig im Renneinsatz zu sein und den Druck und den Stress eines Rennwochenendes aus erster Hand auf dem Motorrad mitzuerleben. „Ja, es ist so: Wenn du ein paar Rennen weg bist, vergisst du die schlechten Dinge und erinnerst dich nur an die guten.“

„Und wenn du dann zurückkommst, bist du total motiviert. Und dann kommen die schlechten Dinge genauso wie die guten“, vergleicht Pol Espargaro. „Dann merkst du wieder, warum du nicht mehr permanent fährst und all das.“

„Wenn ich einen extrem schnellen Fahrer wie Maverick ersetzen muss, dann wären die Informationen, die ich dem Team gebe, viel wertvoller, wenn ich das Renn-Feeling noch in mir habe. Wenn man dieses Gefühl verliert, ist es sehr schwer, es wiederzubekommen.“

„Verliert man diese Aggressivität, diese Anspannung eines Rennwochenendes, ist es nahezu unmöglich, das wiederzuerlangen. Deshalb ist es entscheidend, die innere Flamme der Fahrer weiter brennen zu lassen.“

„Damit sie nicht nur im Rennen, sondern auch bei Tests konkurrenzfähig sind, um die beste Rundenzeit zu finden. Also ja, Wildcards sind wichtig, aber auch ohne sie fahre ich immer noch Rennen. Denn die MotoGP-Welt ist hart“, verweist Pol Espargaro auf die vielen Verletzungen.

Auch die Honda-Testfahrer Aleix Espargaro und Takaaki Nakagami mussten schon für verletzte Fahrer einspringen, das gilt auch für Augusto Fernandez bei Yamaha. Aprilia-Testfahrer Lorenzo Savadori bestritt praktisch die komplette erste Saisonhälfte anstelle von Jorge Martin.

Text von Gerald Dirnbeck

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